Cima Impianti diversifiziert – Mundpropaganda und Maßanfertigungen
Seit der Gründung des Unternehmens 1953 hat sich Cima Impianti stets auf die Herstellung von Maschinen und Anlagen für die Runderneuerung von Reifen konzentriert. Insbesondere geht es dabei um Vulkanisationspressen sowie Formen für die Heißrunderneuerung; ein spezielles Produktprogramm, das man bei Cima Impianti nicht ohne Stolz als „das Weitreichendste der Branche“ bezeichnet. Aufbauend auf der Position, die sich das Unternehmen über die Jahre hinweg am Markt erarbeitet hat, konnte Cima Impianti mit Sitz in Pistoia bei Florenz (Toskana) in den vergangenen fünf Jahren einen neuen Pfad einschlagen und hat kräftig in die Entwicklung von Maschinen für die Runderneuerung von EM-Reifen investiert. Neben den Vulkanisationspressen für die Runderneuerung von Reifen bis zu 63 Zoll liefert Cima Impianti heute auch Fünf-Achs-CNC-Raumaschinen für die sogenannten „Giant Tyres“ wie auch Extruder für die Runderneuerung von EM-Reifen.
„Das Besondere an unserem Unternehmen ist die Fähigkeit, die meisten Anlagen bei uns intern zu entwickeln und zu bauen“, betont Unternehmenspräsident Massimo Capecchi, Sohn des Unternehmensgründers Floriano Capecchi. Mit über 6.000 m² überdachter Fläche, 45 Mitarbeitern, einer eigenen Aluminiumgießerei und umfangreichen Anlagen zur Metallbearbeitung baut Cima Impianti alle seine Anlagen und Maschinen mit dem geringst möglichen Einsatz externer Lieferanten und Dienstleister. „Diese Unternehmensphilosophie“, so Capecchi weiter, „ermöglicht es uns, absolute Kontrolle über alle Phasen des Entwicklungs- und Fertigungsprozesses und außerdem sehr gründliche Kenntnisse über unsere Produkte zu haben, was gleichbedeutend ist mit Qualität und der Fähigkeit, Maschinen täglich zu verbessern und zu verfeinern. Wir stehen durch und durch für ‚Made in Italy’ und sind dafür weltweit berühmt. Nicht umsonst zählen wir weltweit unbestritten zu den Marktführern.“
Laut Alessandro Vignolini seien die Investitionen in die Entwicklung von Maschinen für die Vorbereitung der Karkassen auf die Runderneuerung schrittweise durch die Wünsche von Cima-Impianti-Kunden auf den Weg gebracht worden. „Für uns war dies komplett neu. Über die Bestellungen einiger Pressen für die Runderneuerung von großen EM-Reifen wussten wir, wo man etwas in der Vorbereitung der Reifen besser machen konnte. Nachdem wir zwei Maschinen gebaut hatten, begannen wir mit der Entwicklung von Raumaschinen und Extrudern.“ Was die Raumaschinen betrifft, so will Cima Impianti keine ähnlichen Anlagen außerhalb der Runderneuerung von großen EM-Reifen anbieten; man wolle eben nicht auch Raumaschinen etwa für die Lkw-Reifenrunderneuerung anbieten und dort mit etablierten Unternehmen den Wettbewerb suchen. Was aber wiederum die Extruder betrifft, so hat das Unternehmen aus Pistoia sein Angebot sehr wohl ausgedehnt: „Nachdem wir in der Nische der EM-Reifen begonnen haben, bieten wir unsere Konzepte heute auch für die Runderneuerung von Pkw-, 4×4- und Lkw-Reifen an“, so Vignolini weiter. „Die Mundpropaganda in einem kleinen Markt wie dem unsrigen war entscheidend für unseren Erfolg. Und heute zählen wir jede Menge solcher Anlagen weltweit und können darauf verweisen, dass sie sehr gut funktionieren.“
Cima Impianti hat damit spezifische Kundenanforderungen umgesetzt. „Der Markt hat uns dazu ermutigt, in diese Nische mit Nachdruck zu investieren, wie wir dies auch in anderen Bereichen tun. Von dort haben wir dann den Weg in die Diversifikation genommen“, so Vignolini weiter.
Der Markt hat das Unternehmen aus Pistoia für diese Entscheidung belohnt. Heute macht Cima Impianti mit diesem Geschäftszweig bereits zehn bis 15 Prozent seiner Umsätze. Ein Erfolg und ein Weg, den man beim italienischen Maschinenhersteller auch in Zukunft weiter gehen will. Wie Vignolini weiter sagt, wolle man sich „aus dem Wettbewerb heraus weitere Nischenmärkte erschließen“. Dort wolle man als verlässlicher Lieferant auftreten und Anlagen und Maschinen anbieten, die den spezifischen Bedürfnissen der Kunden entsprechen.
Es ist gerade die Fähigkeit von Cima Impianti, maßgeschneiderte Maschinen für ganz besondere Bedürfnisse einer kleinen Kundengruppe zu entwickeln und zu fertigen, worin der Unternehmenserfolg begründet sei, ist man sich in Pistoia sicher. Diese Anlagen und Maschinen sollen auch in Zukunft weiterhin in Italien gefertigt werden und können dort auch gefertigt werden, weil sie eben für einen kleinen Nischenmarkt gemacht sind und mit kostenoptimierter Serienproduktion nichts zu tun haben. Für die Cima-Impianti-Kunden ist eine entsprechende Anschaffung stets ein großes Investment, das sorgfältig bedacht wird. Alle Anlagen und Maschinen werden dabei mit neuesten EDV-Systemen ausgeliefert, die auch die Wartung, Fehlersuche und Fehlerbehebung über das Internet ermöglichen.
Obwohl es zuletzt Anzeichen der Krise in einigen Bereichen des Runderneuerungsmarktes gibt, etwa bei der Runderneuerung von Lkw-Reifen, so sei Cima Impianti davon nur am Rande getroffen worden; man habe in diesem Jahr nicht gelitten, heißt es dazu. Was man am Sitz von Cima Impianti zur Kenntnis nimmt, werden mehr und mehr Aufträge über Anlagen und Maschinen für die Runderneuerung von Pkw-, 4×4- und LLkw-Reifen am Markt getätigt, ein Segment, das in den vergangenen Jahren von etlichen Marktteilnehmern eigentlich bereits aufgegeben worden war und nun ganz offenbar eine Wiederbelebung erfährt. Dank der Erweiterung des Sortiments um Produkte für die Runderneuerung von EM-Reifen werde Cima Impianti es in diesem Jahres schaffen, den Umsatz weiter zu steigern. Und Vignolini wettet auch auf die Zukunft; es gebe eine Nachfrage, auch wenn es sich um einen kleinen Nischenmarkt handelt, sei dieser ein Wachstumsmarkt.
Das Unternehmen aus der Toskana ist dabei hauptsächlich auf Exportmärkten daheim. Wie es dazu heißt, stammen 80 bis 85 Prozent der Umsätze aus dem Ausland. Neben den Raumaschinen und Extrudern sowie der breiten Palette an Vulkanisationspressen für EM-Reifen bis zu 63 Zoll bietet Cima Impianti heute auch Formen für die Heißrunderneuerung dieser Großreifen an. Außerdem im Sortiment sind Auswucht- und Montagemaschinen; diese komplettieren das Angebot.
In den vergangenen 60 Jahren – den besonderen Geburtstag wird Cima Impianti anlässlich der Autopromotec-Messe in Bologna im kommenden Mai feiern – habe das Unternehmen zur Genüge seine Vitalität und Fähigkeit bewiesen, sich neue Märkte und Marktnischen zu erschließen. „Wir sind den Herausforderungen gerecht geworden“, bilanziert Vignolini. lucia.tonini@pneusnews.it/ab
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