Umfrage: Neues Reifenlabel kommt doch an
Die im November in Kraft getretene Kennzeichnungs-Verordnung für Autoreifen wird – trotz immer wieder zu hörender Kritik – von deutschen Autofahrern doch positiv angenommen. Die Ende 2011 eingeführte Effizienz-Kennzeichnungs-Verordnung für Neuwagen wird dagegen deutlich kritischer beurteilt. Das zeigt jedenfalls eine aktuelle Welle der Online-Verbraucherbefragung „Autofahrer-Barometer“ der Zeitschrift auto motor und sport (ams) und der Deutschen Automobil Treuhand GmbH (DAT), in der die Meinungen durchschnittlicher Autofahrer genauso abgebildet werden wie die besonders Auto-Affiner (insgesamt 2.025).
Die ams-Nutzer standen stellvertretend für überdurchschnittlich Auto-Affine, die Nutzer der DAT-Online-Gebrauchtfahrzeugbewertung stellvertretend für den eher durchschnittlichen Autofahrer. Die Bearbeitungszeit belief sich durchschnittlich auf ca. 19 Minuten, die Aktion lief vom 1. August bis 23. September 2012.
Danach finden 43 Prozent der durchschnittlichen Autofahrer die neue Kennzeichnungs-Verordnung für Autoreifen „sehr sinnvoll“, 40 Prozent „bedingt sinnvoll“ und nur lediglich 17 Prozent halten sie für „gar nicht sinnvoll“. Die Auto-Affinen stehen der neuen Verordnung etwas distanzierter gegenüber, ein deutlich größeres Ablehnungspotential ist in dieser Gruppe allerdings auch nicht zu erkennen. 31 Prozent der Auto-Affinen halten die Verordnung für „sehr sinnvoll“, 19 Prozent für „gar nicht sinnvoll“.
Bei der Abfrage wurde das Bewertungsschema des neuen Reifenlabels kurz erläutert: Es klassifiziert jeden Reifen hinsichtlich der drei Kriterien Rollwiderstand, Nasshaftung und Geräuschentwicklung. Die Bewertungsstufen reichen dabei von A (bester Wert) bis G (schlechtester Wert). Dieses Schema scheint für den Verbraucher deutlich nachvollziehbarer zu sein als die Grundlage der vieldiskutierten Effizienz-Kennzeichnungs-Verordnung für Neuwagen. Denn obwohl die Effizienz-Kennzeichnung bereits Ende 2011 eingeführt wurde und die Verbraucher deutlich mehr Zeit hatten, sich damit anzufreunden, wird diese immer noch wesentlich kritischer gesehen.
Nur 23 Prozent der durchschnittlichen Autofahrer halten danach die Effizienz-Kennzeichnungs-Verordnung für „sehr sinnvoll“, unter den besonders Auto-Interessierten sind es verschwindend geringe 16 Prozent. Dagegen hält mehr als ein Drittel der Auto-Affinen (35%) die Verordnung für „gar nicht sinnvoll“, unter den eher durchschnittlichen Autofahrern sind es immer noch 28 Prozent. Als etwa gleich groß erweist sich in beiden Gruppen die Fraktion der eher Distanzierten: Jeweils rund 50 Prozent beurteilen die Effizienz-Kennzeichnungs-Verordnung als „bedingt sinnvoll“.
„Diese Werte zeigen, dass Autofahrer Orientierungshilfen in einem immer komplexer werdenden Markt durchaus zu schätzen wissen. Um bei Verbrauchern aber wirklich Beachtung zu finden, müssen sich Empfehlungen zwingend auf klar definierte und vor allem nachvollziehbare Kriterien stützen“, kommentiert Markus Eiberger, Leiter des Fachbereichs Research & Services, die Ergebnisse. dv
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