Carsharing führt Umfrage zufolge zur Abschaffung des eigenen Autos
Könnten der Automobilbranche doch größere Absatzeinbußen als gedacht durch das Carsharing drohen? So ließe sich zumindest das Ergebnis einer Untersuchung des Bundesverbandes Carsharing (BCS) interpretieren. Denn der hat mittels einer Umfrage herausfinden wollen, ob die gemeinschaftliche Nutzung von Autos zu Entlastungen im Straßenverkehr bzw. einer nachhaltigen Mobilität beitragen kann. Befragt wurden etwa 2.850 Neukunden, die im Laufe des Jahres 2011 Nutzer eines stationsgebundenen Carsharing-Angebotes geworden sind. „Der lange Vorlauf wurde gewählt, damit zwischen der Erprobung des Angebotes und seiner Auswirkung auf den Autobesitz genügend Erfahrungen gesammelt werden konnten“, erklärt der BCS und sieht die Ergebnisse der Befragung als Bestätigung dafür, dass entsprechende Angebote sehr wohl dazu beitragen können, dass immer weniger Autofahrer mit dem eigenen Pkw auf den Straßen unterwegs sind. Hatten fast 1.240 der befragten Personen unmittelbar vor dem Beitritt noch ein eigenes Auto in ihrem Haushalt, so stand zum Zeitpunkt der Befragung – also mindestens sieben Monate später – bei nur noch bei nur noch rund 540 von ihnen ein eigenes Auto vor der Haustür. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass in knapp 700 Haushalten mindestens ein Auto abgeschafft wurde.
„Der Anteil von Carsharing-Haushalten mit einem eigenen Auto ist damit von 43,4 Prozent vor der Teilnahme auf nur noch 19,0 Prozent zum Zeitpunkt der Befragung gesunken. Demnach hat derzeit nur noch jeder fünfte Neukunde des Jahres 2011 ein eigenes Auto“, so der BCS und sieht zugleich auch darin, dass sich rund ein Drittel der Befragten ohne Carsharing-Teilnahme wieder ein eigenes Auto anschaffen würde, den Zusammenhang zwischen entsprechenden Angeboten und der Verkehrsbelastung bestätigt. Zumal in diesem Zusammenhang auf statistische Untersuchungen von Verkehrswissenschaftlern verwiesen wird, nach denen Maßnahmen, die den Besitz eines eigenen Autos vermindern, ein hohes Potenzial zur Entlastung des Straßenverkehrs bescheinigt wird. „Der Besitz eines eigenen Autos verleitet hingegen dazu, das eigene Auto primär zu nutzen, auch wenn andere Verkehrsmittel als besser geeignete und umweltfreundliche Alternativen zur Verfügung stehen“, heißt es vonseiten des Verbandes, der die Untersuchung im Zusammenhang mit einer vom Bundesumweltministerium und dem Umweltbundesamt beauftragten Studie der Universität Kassel durchgeführt hat. cm
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