Dank Ferdinand wird es brenzlig für Professor Ferdinand
Er ist bekannt und sonnt sich gern im Rampenlicht. Zu kaum einem Problem der Automobilindustrie dieser Welt hat Professor Ferdinand Dudenhöffer nicht zugleich eine passende Analyse, eine eingängige Erklärung oder sogar publikumswirksame Anschuldigungen parat. Wenn es denn sein muss, so Spötter, selbst sofort nach Weckrufen mitten in der Nacht. Dudenhöffer weiß alles, Dudenhöffer erklärt alles, Dudenhöffer ist Auto. Weiten Teilen der Automobilindustrie geht Dudenhöffer mit Preisbeobachtungen gewaltig auf die Nerven. Verbraucher verstünden, so der Vorwurf, ein paar herausgesuchte Ausnahmen als gängige Angebote für jedermann. Mit solchen Ausreißern schaffe der Herrn Professor Unfrieden und verwirre Verbraucher. Inzwischen hat sich Dudenhöffer nicht nur als Gegner des Automobilhandels profiliert, sondern ist nun sogar ins Fadenkreuz des Volkswagen-Konzerns geraten, der sich die erfolgreiche Einführung des neuesten Golf-Modells durch aus seiner Sicht fragwürdige Dudenhöffer-Kritiken nicht vermasseln lassen will. Mit Dudenhöffer reden die Wolfsburger erst gar nicht mehr, beim Rektor seiner Universität sind sie allerdings schon vorstellig geworden. Einen Konzern wie Volkswagen wolle kein Mensch zum Feind haben, antwortet Dudenhöffer auf Journalistenfragen. Dass es nun unangenehm wird, schwant dem Professor der Universität Duisburg-Essen. Von Ferdinand Piëch wissen wir, dass er ihm nachgesagte Defizite nicht sehen kann. Er könne, so Piëch, gut kommunizieren, wolle es aber nicht mit jedermann. Mit Ferdinand Dudenhöffer hat er schon einen Anfang gemacht. Piëch, respektvoll gern auch als Fugen-Ferdl apostrophiert, hat noch alle klein bekommen. Keine guten Zeiten für einen publicityfreudigen Professor; sein Namensvetter wird ihn schwerlich aus dem Schwitzkasten entkommen lassen. klaus.haddenbrock@reifenpresse.de
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