Michelin erwartet strukturelles Wachstum und will investieren
Michelin hat seine Prognose und seine Planungen für die kommenden drei Jahre bis einschließlich 2015 angepasst. Nach dem „Übergangsjahr 2013“ sollten Reifenmärkte insgesamt auch wieder zu einem strukturellen Wachstum von vier bis fünf Prozent jährlich zurückkehren. Trotz der aktuellen Unsicherheiten auf dem Reifenmarkt, so heißt es dazu vonseiten des Herstellers, sehe man mittel- bis langfristig ein positives Marktumfeld. Entsprechend dieser Erwartungen setze Michelin auf Wachstum und Marktführerschaft. So will das französische Unternehmen seine Positionierung auf dem Markt für Premiumreifen ausbauen – das sind der eigenen Definition zufolge Pkw-Reifen mit 17 Zoll Durchmesser und mehr. In den kommenden drei Jahren will Michelin seine Produktionskapazitäten in diesem Segment um etwa 70 Prozent ausdehnen. Das Premiumsegment wächst weltweit schneller als der Gesamtmarkt, so die Motivation der Franzosen, die auch von anderen Herstellern geteilt wird, etwa von Pirelli.
Außerdem solle die Marktführerschaft im Specialty-Tires-Segment – dazu gehören etwa EM- und Industriereifen – weiter ausgebaut werden. Dazu investiert Michelin in den USA rund 750 Millionen Dollar in die Erweiterung der einen und den Neubau einer anderen EM-Reifenfabrik (Lexington resp. Anderson). Diese Großinvestitionen werden gestützt durch erwartete Umsatzrenditen in Höhe von 20 bis 24 Prozent im Specialty-Tires-Segment. Dagegen trägt das Pkw-Reifengeschäft hier mit zehn bis zwölf Prozent schon weniger ein, während das Lkw-Reifengeschäft mit erwarteten sieben bis neun Prozent OP-Marge eher unprofitable erscheint.
Zu guter Letzt sehe der Plan bis 2015 vor, dass Michelin sich noch internationalen aufstellen wolle als bisher, was sich auch an den Investitionen ablesen lässt. Rund 60 Prozent der Gesamtinvestitionen sollen auf „neue Märkte“ entfallen. In Abhängigkeit zur tatsächlichen Marktentwicklung plant Michelin Investitionen in Höhe von 1,6 bis 2,2 Milliarden Euro jährlich bis 2015. Dazu gehören etwa auch Investitionen über 550 Millionen Euro in das Material-/Rohstoffgeschäft. ab
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