Lanxess präsentiert sich auf der Hauptversammlung in Topform
Der Spezialchemiekonzern Lanxess setzt seinen Wachstumskurs im Geschäftsjahr 2012 fort. „Wir gehen den Weg des Erfolgs weiter und setzen unverändert auf dynamische Märkte, Megatrends, profitables Wachstum und eine solide finanzielle Basis“, so der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens Axel C. Heitmann gestern vor rund 2.000 Aktionären auf der Jahreshauptversammlung des Konzerns in Köln.
Lanxess bestätigte seine Prognose für das Gesamtjahr 2012. Das EBITDA vor Sondereinflüssen soll demnach um fünf bis zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr steigen. Grundlage hierfür bildet das erfolgreiche erste Quartal. Das EBITDA vor Sondereinflüssen stieg im ersten Quartal um knapp 15 Prozent auf 369 Millionen Euro. Der Konzerngewinn erreichte 193 Millionen und lag damit 16 Prozent über dem Ergebnis des Vorjahresquartals. Seinen Umsatz verbesserte das Unternehmen um 15 Prozent auf 2,4 Milliarden Euro.
Der Konzern geht zudem für das zweite Quartal davon aus, dass sein EBITDA vor Sondereinflüssen in etwa auf dem Niveau des Vorquartals liegen und damit deutlich besser als im Vorjahreszeitraum ausfallen wird. Damals hatte es sich auf 339 Millionen Euro belaufen.
Mittelfristiges Ergebnisziel
Lanxess verfolgt weiterhin konsequent sein mittelfristiges Ziel, ein EBITDA vor Sondereinflüssen von rund 1,4 Milliarden Euro im Jahr 2015 zu erzielen. Der Konzern sieht die Basis für dieses strategische Ziel aufgrund der Rekordergebnisse des vergangenen Geschäftsjahrs weiter verbessert. Der Umsatz war 2011 gegenüber dem Vorjahr um 23 Prozent auf fast 8,8 Milliarden Euro angewachsen. Das EBITDA vor Sondereinflüssen hatte mit 1,15 Milliarden Euro erstmals die Grenze von einer Milliarde Euro überschritten. 2010 waren es noch 918 Millionen Euro gewesen. Vor dem Hintergrund dieser Ergebnisse schlugen Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung für das abgelaufene Geschäftsjahr eine gegenüber 2010 um 21 Prozent auf 0,85 Euro erhöhte Dividende je Aktie vor.
Investitionsprojekte in Deutschland
Lanxess bleibt bei seiner zweigleisigen Wachstumsstrategie und will neben Akquisitionschancen organische Wachstumsmöglichkeiten nutzen. Im laufenden Geschäftsjahr plant das Unternehmen Investitionen von ungefähr 600 Millionen Euro. Rund 200 Millionen Euro davon werden in den deutschen Heimatmarkt fließen. Dort beschäftigt das Unternehmen mehr als 7.800 Mitarbeiter.
Umfangreiche Investitionsprojekte werden auch im Ausland verwirklicht. So entsteht in Singapur zurzeit das mit 100.000 Tonnen Jahreskapazität größte Butylkautschuk-Werk in Asien. Der Bau verläuft planmäßig, die Anlage soll im 1. Quartal 2013 in Betrieb genommen werden. Die Gesamtinvestitionssumme liegt bei 400 Millionen Euro. Ebenfalls in Singapur baut der Spezialchemiekonzern ein neues Werk für Neodymium-Polybutadien-Kautschuk. Der Grundstein wird im kommenden September gelegt, die Investitionssumme beträgt rund 200 Millionen Euro. Bereits im ersten Halbjahr 2015 soll die Anlage in Betrieb gehen.
Höhere Ausgaben für Forschung und Entwicklung
Um sein Wachstum voranzutreiben, wird Lanxess auch weiterhin verstärkt auf Forschung und Entwicklung setzen. Waren die Ausgaben in diesem Bereich bereits im vergangenen Jahr um rund ein Viertel auf 144 Millionen Euro erhöht worden, sollen sie im laufenden Jahr nochmals um knapp 40 Prozent steigen. Im ersten Quartal 2012 lagen die Investitionen mit 45 Millionen Euro sogar um fast 50 Prozent über dem entsprechenden Vorjahreswert. Die Zahl der in der Forschung und Entwicklung tätigen Mitarbeiter hatte sich 2011 um rund 200 auf mehr als 730 Mitarbeiter zum Jahresende erhöht. Auch für das laufende Geschäftsjahr ist beabsichtigt, weitere Naturwissenschaftler und Ingenieure einzustellen, den überwiegenden Teil in Deutschland.
Wachstumstreiber „Grüne Mobilität“
Als einen der wichtigsten Erfolgsfaktoren für die Geschäfte bezeichnete Heitmann auf der Hauptversammlung den Megatrend Mobilität. Um die damit einhergehenden Herausforderungen zu meistern – beispielsweise steigende Umweltbelastungen –, bedarf es nachhaltiger Lösungen. Lanxess hat die „Grüne Mobilität“, also eine umweltverträglichere Mobilität, deshalb zu seinem Schwerpunktthema 2012 gemacht und entwickelt Anwendungen, die diese erst ermöglichen. So erhöhen beispielsweise synthetische Kautschuke die Laufleistung „Grüner Reifen“ und schonen Rohstoffressourcen. „Die ‚Grüne Mobilität’ ist ein riesiges Wachstumsfeld mit einer Vielzahl von Einsatzbereichen – und wir nutzen diese Chance“, so Heitmann. Im Geschäftsjahr 2011 erzielte Lanxess mit Produkten, die eine nachhaltige Mobilität ermöglichen, bereits einen Umsatz von rund 1,5 Milliarden Euro. Das war annähernd ein Fünftel des Gesamtumsatzes. Bis zum Jahr 2015 will das Unternehmen dieses Volumen um rund 80 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro steigern. Positive Impulse speziell für sein Geschäft mit Hochleistungskautschuken für „Grüne Reifen“ verspricht sich der Konzern von der Anfang November in der EU in Kraft tretenden Reifenkennzeichnungspflicht. Heitmann: „Der ‚Grüne Reifen’ ist die Mobilitätstechnologie, mit der Autofahrer pro eingesetztem Euro die höchste CO2-Einsparung erzielen.“ dv
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