Point-S-Einkaufsdirektor Völke geht – Verschobene Machtverhältnisse?
Thies A. Völke und die point S Deutschland GmbH gehen künftig getrennte Wege. Wie es dazu auf Nachfrage der NEUE REIFENZEITUNG in der Kooperationszentrale in Ober-Ramstadt heißt, habe der Einkaufsdirektor zum Ende Juni seinen Vertrag mit der Kooperation „auf eigenen Wunsch“ hin gekündigt. Laut point-S-Zentrale habe Völke „persönliche Gründe“ für seine Entscheidung angegeben. Thies A. Völke selber mochte gegenüber dieser Fachzeitschrift keine Angaben zu seiner Kündigung machen, außer dass er sie bestätigte. Er sei ab heute von seinen Pflichten freigestellt.
Wie bekannt ist, wird die point S seit einigen Monaten wieder von nur einem Geschäftsführer – Rolf Körbler – geführt, nachdem der Gesellschafterrat im Dezember Jürgen Benz abberufen hatte. Ein „Wandel nach Innen und Überzeugung nach außen“ sollte die „Neue point S“ charakterisieren, hieß es Anfang März im Hintergrundgespräch mit dieser Zeitschrift. Wie es dazu jetzt von anderer Seite heißt, habe diese Umstrukturierung die Machtverhältnisse zwischen der Geschäftsführung und dem Gesellschafterrat zugunsten der Gesellschafter verschoben. Mit anderen Worten: Konnte die point-S-Zentrale unter der robusten Führung von Jürgen Benz und Rolf Körbler noch auf eine große Entscheidungsfreiheit vertrauen, so ist der Gesellschafterrat heute viel stärker in das operative Geschäft der Zentrale involviert. Dies, so ist zu hören, führe in Ober-Ramstadt eben Veränderungen herbei, die nicht von allen gutgeheißen würden; es gebe Interessenkonflikte. Für die Jahreshauptversammlung am 28./29. Juni in Mainz wird dazu eine entsprechend kontroverse Diskussion erwartet.
Wie point-S-Marketing- und PR-Leiter Stefan Brohs gegenüber dieser Zeitschrift erklärte, sei die Zusammenarbeit zwischen der Kooperationszentrale und dem Gesellschafterrat, der noch bis zur Jahreshauptversammlung von Jürgen Pischinger geführt wird, „weiterhin kooperativ und professionell“. Dass es eine wie auch immer geartete Machtverschiebung gebe, könne man nicht feststellen. Letzten Endes, so ist wiederum aus dem Markt zu vernehmen, könne man auch erwarten, dass die Gesellschafter einer Kooperation an der Entwicklung des operativen Geschäftes und der Beteiligung an gewissen Entscheidungen dazu ein Interesse haben und auch haben sollten, und zwar nicht nur dann, wenn nach mehreren ‚fetten Jahren’ die Zeiten im Reifenhandel wieder schwieriger werden wie eben derzeit. ab
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