Zeitschrift Tourenfahrer testet Endurobereifungen
Die Zeitschrift Tourenfahrer veröffentlicht in ihrer Ausgabe 5/2012 einen Vergleichstest von Bereifungen für Enduros. Montiert an der BMW R 1200 GS, hatten sich dabei sechs Enduroprofile – Bridgestones „Battle Wing“, Contis „Trail Attack“, Dunlops „Trailmax TR91“, Metzelers „Touring EXP“, Michelins „Anakee 2“ sowie Pirellis „Scorpion Trail“ – in Sachen Handling, Stabilität, Haftung trocken und nass, Verschleiß sowie Preis-Leistungs-Verhältnis zu beweisen. Zum Vergleich wurde mit dem „Pilot Road 3“ von Michelin auch ein Straßenprofil mit einbezogen ebenso wie man bei dieser Gelegenheit zugleich noch Offroadprofile wie den „TKC 80“ von Continental, Heidenaus „K 60 Scout“ und Metzelers „Karoo (T)“ unter die Lupe genommen hat.
Wertungspunkte wurden für die sechs Teildisziplinen zwar nicht vergeben, doch mit Blick auf die Enduroprofile spricht die Redaktion des Blattes letztendlich für den „Trailmax TR91“ eine Empfehlung aus bzw. kürt den Dunlop-Reifen in diesem Produktsegment zum Sieger. „Mehr Enduroreifen gibt es derzeit nicht fürs Geld. Der ‚Trailmax’ ist nicht nur im Trockenen eine Macht, er ist auch saugut im Nassen und zudem recht preiswert zu haben – da nimmt man den erhöhten Verschleiß am Hinterrad doch gern in Kauf“, lautet das Fazit der Tester zu diesem Reifenmodell. In der Disziplin Verschleiß machen der „Trail Attack“ und der „Anakee 2“ ihre Sache teilweise zwar besser, doch fehlt es dem Conti-Reifen dafür am Hinterrad an Nasshaftung und dem Michelin-Modell an Stabilität, um weiter vorne im Wettbewerbsfeld zu landen.
Wie es weiter heißt, könne die „Battle-Wing“-Paarung mit hohem Komfort und sehr neutralem Einlenkverhalten punkten sowie mit einem Verschleiß im Mittelfeld, bleibe aber bei Nässe hinter dem Niveau der Konkurrenz zurück. Der Metzeler-Reifen wird als „immer noch eine gute Wahl“ für die GS beschrieben, weil er sich beim Test offenbar in keinem der Bereiche einen Ausrutscher geleistet hat. „Aber das Vorderrad wirkt schon fast ein wenig zu handlich, und der Verschleiß am Hinterrad ist definitiv zu hoch“, ist dem Magazin unabhängig davon zu entnehmen. Ziemlich ähnlich lautet die Bewertung für den „Scorpion Trail“ von Pirelli. Der Reifen könne eigentlich alles recht ordentlich, spiele sich aber nirgends so richtig in den Vordergrund. „Die Haftwerte sind durch die Bank gut, aber die Stabilität könnte bei hohen Tempi besser sein, und beim Verschleiß schränkt das Hinterrad die Laufleistungen ein“, schreibt der Tourenfahrer.
Mit Blick auf die Straßenprofile hat nur Michelins „Pilot Road 3“ das gesamte Testprozedere des Magazins samt Verschleißfahrt über rund 3.000 Kilometer durchlaufen. „Der Straßenreifen von Michelin glänzt mit hohem Komfort, der auch auf einer GS deutlich zu spüren ist. Außerdem bietet der Reifen guten Grip und hohes Feedback bei Nässe. Das war’s dann aber auch schon, denn stabiler, schneller und länger ist man den anderen unterwegs“, lautet das Fazit zu dem Modell der französischen Marke. Bei den Straßenprofilen heimsen denn auch der „Road Attack 2“ von Conti und der „Roadsmart“ von Dunlop eine Empfehlung des Magazins ein, weil sie Bezug auf Haftung und Stabilität zu überzeugen wussten. Zum ebenfalls in diesem Abschnitt mit bewerteten Bridgestone „Battlax BT-023“ heißt es, dass dieser „sehr exakt gefahren werden kann, weil er superneutral einlenkt und sehr zielsicher agiert“, dem Fahrer sofort ein sicheres Gefühl fürs Fahrzeug vermittele sowie mit hohem Komfort und guter Stabilität glänzen könne.
„Ab Werk nicht viel Profil“, ist der einzige Hinweis darauf, warum er trotz dieser eigentlich doch recht positiven Bewertung im Gegensatz zu den beiden vorher genannten Straßenreifen von Conti und Dunlop ohne Empfehlung der Tester auskommen muss. Eine solche wird übrigens auch für keines der Offroadprofile explizit ausgesprochen, selbst wenn im Testfazit zum „TKC 80“ nachzulesen ist, dieser Reifen sei „auch nach Jahren immer noch eine Topempfehlung nicht nur für Weltenbummler“ und bekomme bravourös wie kein anderer den Spagat zwischen Straße und Gelände geregelt. Gute Haftwerte im Trockenen und im Nassen werden Heidenaus „K 60 Scout“ attestiert. Hinzu kommen noch ausreichend Stabilität und solide Laufleistungen, während Metzelers „Karoo (T)“ augenscheinlich beim Offroadeinsatz durch jedwedes Terrain den besten Eindruck hinterlassen konnte. cm
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