Bei Triangle Tire

Tyres & Accessories, Schwesterzeitschrift der Neue Reifenzeitung, hat unlängst die Gelegenheit gehabt, dem neuesten Werk des chinesischen Reifenherstellers Triangle Tire einen Besuch abzustatten. Da Triangle mit einem Umsatz von etwa 1,7 Milliarden Euro (im Jahre 2010) zur Spitzengruppe der chinesischen Reifenhersteller gehört und auch im globalen Ranking – je nachdem ob Umsatz, Stückzahl, Tonnage oder was auch immer zugrunde gelegt wird – immerhin etwa auf Rang 14 rangiert, haben wir einige Kennziffern zusammengefasst.

Triangle Tire hat aktuell vier Fabriken, wobei die älteste sukzessive auslaufen dürfte und die neueste in Weihai (Provinz Shandong), der der Redaktionsbesuch galt, gerade zur Vollauslastung hochgefahren wird. Gegründet 1976, fertigt die Gruppe seit 1990 Pkw- und LLkw-Reifen, seit 1995 Lkw-Reifen und seit 2002 auch OTR-Reifen jeweils radialer Bauart. Triangle verfügt bereits seit Jahren über sämtliche erdenklichen ISO- und QS-Zertifikate, derer sich auch die anderen renommierten Reifenfirmen rühmen, und stellt mit DOT-, E- und S-Markierung her sowie dem chinesischen Standard CCC, erfüllt nach eigenem Bekunden die Ansprüche gemäß REACH und will in diesem Jahr sämtlichen Anforderungen, die das Labelling stellen, gerecht werden.

„Base 1“ beherbergt nicht nur das Stammwerk, sondern auch das Hauptquartier. Die Kapazität wird mit jährlich fünf Millionen Pkw- und LLkw- sowie 3,5 Millionen Lkw-Radialreifen beziffert. Ferner entstehen hier noch 3,5 Millionen Diagonalreifen pro Jahr, die auch noch als Ersatzbedarf Absatz finden. Aber da die chinesische Regierung bestimmt hat, dass sämtliche Investitionen nur noch modernen Radialreifen zufließen dürfen, ist das Ende der Diagonalreifenproduktion absehbar.

„Base 2“ ist einerseits ausgelegt auf zwölf Millionen Pkw-Radialreifen, aber andererseits auch das spezialisierte Konzernwerk für Off-The-Road-Reifen: 200.000 radiale OTR-Reifen können hier jährlich produziert werden, ferner 10.000 der sogenannten „Jumbo Radials“, womit 49-, 51- und 57-Zoll-Reifen gemeint sind. Da bei OTR-Reifen noch auf Jahre hinweg auch Diagonalreifen noch eine Rolle spielen werden, sind auch die 100.000 OTR-Reifen dieser Bauart jährlich durchaus von Bedeutung.

In „Base 3“ werden Schläuche, Wulstbänder und sonstige Gummiprodukte hergestellt. Darüber hinaus hat Triangle hier auch eine große Reifenrunderneuerung aufgebaut – ein Segment, das in China noch unterrepräsentiert ist und bei ausreichender Anzahl gut zu erneuernder Karkassen vor deutlichem Wachstum stehen dürfte. In diesem Zusammenhang ist auch die Diskrepanz zu sehen, die sich noch zwischen Kapazität und tatsächlich runderneuerten Reifen auftut: Möglich wären in 2011 theoretisch 500.000 Einheiten gewesen, realisiert wurden 200.000.

Noch „taufrisch“ ist das Werk in der Weihai-Industriezone, das dieser Tage die volle Leistungsfähigkeit erreichen dürfte – gerade mal gut zwei Jahre nach Grundsteinlegung! Hier sollen jährlich 20 Millionen Pkw-Reifen hergestellt werden, wobei Triangle mit dem Zusatz „UHP“ deutlicht macht, dass es sich dabei eher nicht um Standardreifendimensionen handeln soll. Ferner sind fünf Millionen Lkw-Radialreifen und 750.000 Tonnen Gummimischungen projektiert, die das Unternehmen für die Fabrik einen Jahresumsatz von 1,2 Milliarden Euro hochrechnen lassen.

Als Zulieferer, der frühzeitig in die Erstausrüstung drängte – nicht nur bei den heimischen Unternehmen, sondern auch bei den Fahrzeugwerken der westlichen Hersteller, die sich in China niedergelassen haben –, kann Triangle heute auf eine beachtliche Kundenliste verweisen: Bei Pkw-Reifen finden sich als OE-Kunden westlicher Provenienz Namen wie Suzuki, VW oder Nissan, bei Nutzfahrzeugreifen beispielsweise Volvo, Hyundai oder Iveco, bei OTR-Reifen neben Caterpillar auch Terex, Case New Holland oder Liebherr. Dass Triangle bei der chinesischen Fahrzeugindustrie als ein führender Anbieter gut verankert ist, dürfte sich von selbst verstehen. chris.anthony@tyrepress.com/dv

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