Euromaster setzt auf weitere Mehrwertbausteine
Der Michelin-Konzern setzt hierzulande bei der Erweiterung seiner Präsenz im Reifenfachhandel seit März 2010 ganz klar auf Franchising. Auch wenn der französische Reifenhersteller hierzulande zwar mit über 315 Servicecentern immer noch überdurchschnittlich stark durch die eigenen Verkaufspunkte am Markt vertreten ist, will man doch in Zukunft stärker auf die Zusammenarbeit mit unabhängigen wenn auch gebundenen Partnerbetrieben arbeiten. Aktuell hat Michelin in Deutschland demnach schon 23 Franchisepartner mit insgesamt 27 Servicecentern unter Vertrag. Dennoch: „An Standorten, die nicht durch Franchisepartner abgedeckt werden können, schließen wir nicht aus, auch eigene Betriebe zu eröffnen“, sagt Franz Häring, Leiter Vertriebskooperationen bei Euromaster und in dieser Funktion zuständig für Deutschland und Österreich.
Innerhalb kürzester Zeit ist es dem Michelin-Konzern also in Deutschland gelungen, ein umfangreiches Netzwerk an Partnerbetrieben aufzubauen. Auch wenn es vielleicht immer noch hier und dort kleine weiße Flecken auf der Euromaster-Landkarte geben mag – ein „flächendeckendes Netz in Deutschland“ könne man im Grunde schon heute anbieten, so Häring weiter. Und in Zukunft wolle Euromaster die Maschen sogar noch enger ziehen und setzt demzufolge weiter auf die Expansion seines Netzwerkes. Dass es dabei nicht ausschließlich aber hauptsächlich um die Aufnahme neuer Franchisepartner gehen wird, ist seit Beginn der Franchiseaktivitäten in 2010 bekanntes Ziel. Man wolle sich aber nicht durch die Festlegung auf ein Entweder-Oder-Konzept ausschließlich auf neue Franchisingpartner festlegen, betonen die Verantwortlichen in der Euromaster-Zentrale in Kaiserslautern ihren Pragmatismus. Finde man an einem Standort, an dem Michelin bzw. Euromaster zufolge ein Servicecenter stehen sollte, eben keinen Franchisepartner, der zu einer Investition bereit und in der Lage ist, wolle man auch die Eröffnung weiterer eigener Betriebe nicht ausschließen. Aber, so Häring weiter: „In erster Linie setzen wir bei der Erweiterung unseres Netzwerkes auf neue Franchisepartner.“
Das Euromaster-Franchisesystem basiere neben den üblichen Komponenten eines Vertriebskonzeptes auf drei Erfolgsfaktoren, heißt es dazu: „dem professionellen Zugang zu den Euromaster-Flotten- und Leasingkunden, einer exzellenten Rundum-Betreuung unserer Franchisepartner sowie unseren innovativen Marketingkonzepten. Alles in allem ist es die Summe aller Vorteile, auch in Verbindung mit Michelin als Mutterkonzern, die unsere Franchisepartner von unserem Konzept überzeugt hat.“
Wichtiger noch als das Expansionskonzept sei indes die Lösung aktueller Herausforderungen. Insbesondere war die Warenverfügbarkeit das große Thema des vergangenen Jahres, und das in der gesamten Branche. „Gemeinsam mit Michelin haben wir die für unsere Partner bestmögliche Lösung gefunden“, so der Leiter Vertriebskooperationen bei Euromaster weiter und bezeichnet die Warenverfügbarkeit während der Saison als „nicht optimal“, sei doch „ein Teil der disponierten Ware erst Ende der Saison geliefert“ worden. „Wir alle haben aus den Erfahrungen dieses Jahres gelernt und gehen mit einer starken Allianz ins nächste Jahr. Unsere Partnerbetriebe werden die benötigen Reifen rechtzeitig disponieren und Michelin optimiert die Auslieferung.“ Auch für 2012 geht man bei Euromaster noch nicht davon aus, dass das Thema Warenverfügbarkeit erledigt sein wird; im Gegenteil: „Es wird uns weiter beschäftigen.“ Aber: „Mit unserer eigenen Einkaufsplattform, die für unsere Partner keine zusätzlichen Kosten verursacht und zudem hervorragende Zahlungsziele beinhaltet, sind wir optimal vorbereitet.“
Neben dem Vieles überlagernden Thema Warenverfügbarkeit beschäftigt man sich bei Euromaster ebenfalls mit der Weiterentwicklung des Angebotes für die Servicecenter. So hat Euromaster in 2011 etwa den „Mehrwertbaustein ‚MasterStandard’“ eingeführt. „MasterStandard beinhaltet die Analyse und die darauf folgende Optimierung aller Prozesse bezüglich Sicherheit, Maschinen, Qualität, Kosten, Zeit, Ergonomie und Effektivität in Werkstatt und Lager. Neben den Kosteneinsparungen ergeben sich zwei weitere große Vorteile: die gesteigerte Mitarbeiterzufriedenheit durch mehr Sicherheit und kürzere Wege sowie der erhöhte Fahrzeugdurchlauf und der damit verbundene Ertrag in den Kassen unserer Partner.“ Laut Franz Häring sei die „exzellente Betreuung unserer Partner ein Mehrwert, der die Homogenität im Netzwerk und die Zufriedenheit unserer Partner garantiert.“
Für das neue Jahr kündigt Euromaster die Einführung des Mehrwertbausteins „Autoglas“ an. Diese Ergänzung des Leistungsportfolios soll künftig noch umfassender betrieben werden, obwohl Endverbraucher bereits früher ihre defekten Autoscheiben bei Euromaster reparieren lassen konnten, wenn auch „nur eingeschränkt“, so die Reifen- und Autoservicekette auf ihrer Internetseite. Darüber hinaus wolle sich Euromaster weiter sehr um das Thema E-Commerce kümmern. „Diese Angebote werden an Bedeutung weiter zunehmen. Ausschlaggebend für unsere Partner ist nicht nur die Existenz der Angebote, sondern im Besonderen eine Abwicklung der Angebote mit dem geringst möglichen administrativen Aufwand. Dadurch gewinnen unsere Partner Zeit für das Wichtigste – ihre Kunden.“
Wie in allen Geschäftsfeldern, so gelte auch beim Thema Autoservice, dass das Kosten-Nutzen-Verhältnis der ausschlaggebende Faktor für das Engagement ist. „Wir sind die Reifenexperten und Vollsortimenter, in dieser Rolle sind wir davon überzeugt, dass ein Verhältnis von 30 Prozent Autoservice am Gesamtumsatz ein gesundes Verhältnis darstellt.“
Die Vorbereitungen auf die Einführung des EU-Reifenlabels ab November 2012 sind verständlicherweise auch bei Euromaster in vollem Gange und sollen, so der Leiter Vertriebskooperationen weiter, im Frühjahr abgeschlossen sein. Insgesamt sieht man in Kaiserslautern die Einführung des Labels als überaus positiv an: „Die Produkte der Michelin-Gruppe stehen seit jeher für höchste Qualität. Insofern begegnen wir der Einführung des Labels sehr optimistisch. Unsere Partner werden wir mit Informationsmaterial und den entsprechenden Schulungen unterstützen“, so Häring weiter. „Unsere Positionierung als die Reifenexperten im Markt und unsere damit verbundene Beratungskompetenz können wir hervorragend zur Einführung des Labels nutzen. Wir sind zuversichtlich, unser Profil darüber sogar schärfen zu können.“ ab
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