Aktuelle RMA-Zahlen zum US-Reifenmarkt
Der US-Verband Rubber Manufacturers Association (RMA/Washington D.C.), in dem die heimischen Reifenhersteller organisiert sind, hat die Jahresprognose für 2011 aufgrund der vorliegenden neuesten Zahlen sowie den Ausblick auf 2012 aktualisiert. Demnach werden in diesem Jahr insgesamt 287 Millionen Stück in die Erstausrüstung und ins Ersatzgeschäft geliefert, was einem Plus gegenüber Vorjahr von fast einem Prozent bzw. zwei Millionen Einheiten entspräche. Für 2012 bleibe man angesichts des anhaltend langsamen Wirtschaftswachstums in den USA vorsichtig optimistisch und geht von 290 Millionen Reifen aus.
In der Erstausrüstung mit Pkw-Reifen wird jetzt gegenüber 2010 ein 5,4-prozentiges Wachstum auf 35 Millionen Stück erwartet – eine leichte Korrektur nach unten als Folge der durch die Naturkatastrophen in Japan und Thailand zeitweise unterbrochenen Lieferketten. Für 2012 wird ein Zuwachs um 13 Prozent auf dann fast 40 Millionen Pkw-OE-Reifen prognostiziert, wobei eine Marktbelebung durch Kreditvergaben und attraktive Fahrzeugpreise vorhergesehen wird.
In der Erstausrüstung mit LT-Reifen (Light Trucks) sollte 2011 ein Mengenwachstum um nahezu 15 Prozent auf 4,2 Millionen Einheiten herausspringen, wobei diese Entwicklung auf eine Hinwendung zu größeren, aber auch spritsparenderen Pick-ups ebenso zurückgeführt wird wie auf verbesserte Bedingungen für Unternehmen, die kleine Nutzfahrzeuge einsetzen. Allerdings wird fürs kommende Jahr wieder ein Rückgang um sieben Prozent entsprechend um 300.000 Einheiten befürchtet. Dies wird dann eine Konsequenz daraus sein, dass die Fahrzeughersteller die Modelle dieser Klasse vermehrt auf Pkw-Plattformen stellen.
Bei großen Nutzfahrzeugreifen dürfte das Erstausrüstungsplus in 2011 satte 54 Prozent auf fast fünf Millionen Einheiten in 2011 betragen. Diese Zunahme spiegelt die insgesamt positive Entwicklung der industriellen Produktion in den Vereinigten Staaten im jetzt zu Ende gehenden Jahr wider. Da aber das weitere Wirtschaftswachstum in 2012 eher langsam voranschreite, wird im kommenden Jahr auch nur eine verlangsamte Zunahme der Stückzahlen von zehn Prozent gesehen.
Weil die Spritpreise relativ hoch sind, die Fahrleistungen abgenommen haben und die Verbraucher hinsichtlich der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung unsicher sind, wird der Ersatzmarkt Pkw-Reifen in 2011 wohl um zwei Prozent entsprechend vier Millionen auf 196 Millionen Stück schrumpfen. Für das kommende Jahr wird eine nur schwache Erholung um eine Million Reifen entsprechend weniger als ein Prozent hochgerechnet: Die wirtschaftliche Entwicklung bleibe träge, die Fahrleistungen würden nur marginal zunehmen.
Der Ersatzmarkt „Light Truck“-Reifen dürfte im Jahre 2011 um etwa 700.000 Einheiten auf fast 29 Millionen Stück zulegen. Angesichts der herrschenden ökonomischen Schwäche kann für 2012 nicht mit Wachstum gerechnet werden. Die im Jahre 2008 einsetzende Umstellung von eher an Nutzfahrzeugen orientierten Plattformen auf Pkw zeigt Wirkung.
Das Ersatzgeschäft mit Großreifen wird in 2011 um etwa 1,5 Millionen Stück auf fast 17 Millionen zulegen. Unter Berücksichtigung des IPI (Industrial Production Index) erwartet der Verband fürs nächste Jahr noch einmal 800.000 Einheiten obendrauf. dv
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