“Flying into the future” mit Trelleborg auf der Agritechnica
Die Trelleborg Wheel Systems (TWS) präsentierte auf der Agritechnica in Hannover nicht nur ihre besten Qualitätsreifen und Komplettradlösungen, sondern hatte unter dem Standmotto „Flying into the future“ (In die Zukunft fliegen) auch die Ziele und Werte einer Unternehmensinitiative für die Zukunft der Landwirtschaft zusammengefasst.
Dabei geht es um die Einführung eines Komplettradsystems, das sowohl die Effizienz als auch die Produktivität von Landwirten und Lohnunternehmern steigern soll. Die Anforderungen durch zunehmende Last und höhere Drehmomente der neuesten Motor- und Getriebegenerationen werden erfüllt, während gleichzeitig eine nachhaltige Landwirtschaft und umweltfreundliche Elemente berücksichtigt werden. Das Thema wurde durch ein echtes Flugzeug illustriert, das über dem Stand schwebte, mit Landwirtschaftsreifen vom Typ TM1000 High Power ausgestattet war und ein echter Hingucker fürs Messepublikum.
Neues Felgendesign
Trelleborg Wheel Systems führt das THK-Konzept (Trelleborg High Knurling) mit einer extra-tiefen Felgenrändelung ein. Das ist im Prinzip nicht neu (wurde auch von Trelleborg schon im August erstmalig publiziert) und wird schon von einem osteuropäischen Räderhersteller seit geraumer Zeit praktiziert, hat aber bislang erstaunlicherweise in der Landwirtschaftsbranche bislang ein Mauerblümchendasein gefristet. Die auf der Agritechnica präsentierten Räder werden in der Trelleborg-eigenen Fabrik im schwedischen Sävsjö hergestellt, sodass jetzt erstmalig produzentenseitig sowohl Rad als auch Reifen von nur einem Anbieter stammen, was möglicherweise die Marktakzeptanz entscheidend erhöht.
Speziell für Hochleistungs-Traktoren entwickelt, soll dank THK die Reifenleistung bei hoher Geschwindigkeit und hohem Drehmoment gesteigert und unnötiger Schlupf auf der Felge (das sogenannte „Wandern“ des Reifens auf der Felge) vermieden werden. Darüber hinaus werde, heißt es, ein neues Lackierverfahren verwendet, das die Friktion der Felge bei aufgezogenem Reifen maximiere.
„Trelleborg glaubt, dass das perfektionierte Zusammenspiel zwischen Reifen und Felge eine wesentliche Antwort auf die Anforderungen gestiegener Motorleistungen und moderner Getriebe bei Traktoren spielt“, sagt Paolo Pompei, Präsident des TWS-Geschäftsbereiches Landwirtschafts- und Forstreifen. „Effizienz, Innovation und Umweltschonung stehen bei der Entwicklung unserer Reifen und Räder im Zentrum. Jeden Tag arbeiten wir hart am Erreichen anspruchsvoller Ziele, die spezifische Lösungen mit Mehrwert für alle professionellen Land- und Forstwirte gewährleisten.“
Die simultane Planung, Entwicklung und Produktion von Reifen und Felge beim Konzept „Trelleborg High Knurling“ als Komplettrad führten zu „hervorragender Leistung und maximaler Effizienz unter allen Wetter-, Gelände-, Drehzahl- oder Drehmoment-Bedingungen“, lässt das Unternehmen wissen. Die Neuheit ist das Ergebnis aktueller Forschungen und gemeinsamer Entwicklungsinitiativen mit führenden Landmaschinenherstellern. Das Komplettrad wird zur Zeit einer beträchtlichen Anzahl von Indoor- und Outdoor-Tests unterzogen, um ambitionierte Leistungsziele unter härtesten Bedingungen sowohl auf dem Feld als auch auf der Straße zu erfüllen.
Aber Trelleborg steht vor allem für Reifen
Dass nur der Markenname Trelleborg für Reifen steht, ist genau genommen nicht mehr so ganz richtig. Denn mit der Übernahme einer Reifenfabrik in Xingtai (Ostchina) Anfang 2011 hat der Premiumreifenhersteller zugleich eine 2-Marken-Strategie initiiert: „Maximo“-Reifen können in Xingtai in diagonaler wie in radialer Bauart hergestellt werden, wobei das Fertigungsspektrum aktuell von 16 bis 42 Zoll reicht. Trelleborg will mit Maximo auch den preissensiblen europäischen Ersatzmarkt für Traktoren im Bereich 40 bis 180 PS erreichen und damit das Standardsegment, das der Hochpreis- und auf großvolumige Reifen spezialisierten Marke bislang weitgehend verschlossen war.
Verschlossen waren dem Anbieter bislang auch weitere Reifensegmente, die künftig bearbeitet werden sollen und das Sortiment kräftig ausweiten dürften. Mit den bereits für 2012 angekündigten „Agro-Industrial“-Produktreihen TH400 in radialer und TB40 in diagonaler Bauweise deutet Trelleborg bereits an, wohin die Reise geht: einerseits in die Richtung EM-, andererseits aber auch in die Richtung „Kleinreifen“, verrät der Marketingverantwortliche für den deutschsprachigen Raum Elmar Burkhardt auf der Agritechnica. Wobei TWS gerade bei den kleineren Dimensionen auf die beiden Konzernwerke in Kelaniya und Malwana (beide Sri Lanka) für Industriereifen wird zurückgreifen kann.
Zu den auf der Messe ausgestellten Innovationen der „Dach“-, Haus- und Premiummarke gehörten der neue riesige 2,30-Meter-Reifen IF 750/75 R46 TM1000 High Power mit seiner 46-Zoll-Felge und der neue IF 650/65 R34 TM1000 High Power, der TMBlue in der Größe 650/65 R38 sowie der Twin Radial 750/60 R30.5 mit neuem Laufflächendesign.
Der TM1000 High Power soll einen neuen Standard für die Landwirtschaft setzen. Beim Feldeinsatz biete der Reifen – heißt es in den Unterlagen für die Presse – verglichen mit Wettbewerbern aus dem Premiumsegment ein um fünf bis acht Prozent höheres Traktionsvermögen, mit einer um fünf Prozent größeren Aufstandsfläche bei niedrigem Reifendruck, unterstützt durch die von Trelleborg propagierte sogenannte „BlueTire-Technologie“. Auf der Straße seien aufgrund des niedrigen Rollwiderstandes ein Kraftstoffverbrauch und Emissionswerte zu erwarten, die um vier bis sechs Prozent unter den Durchschnittswerten des Marktes liegen. Dies kann zu Einsparungen von bis zu 1.300 Euro pro Jahr für den Landwirt führen. Das Sortiment des TM1000 High Power soll 2012 durch die Einführung von sechs weiteren Größen zwischen 30 und 42 Zoll erweitert werden, um der neuesten Generation der Hochleistungstraktoren gerecht zu werden.
Dem Twin Radial mit einem neuen Laufflächendesign in der Größe 750/60 R30.5 werden hervorragende Flotationseigenschaften beim Einsatz auf Anhängern und Güllewagen bescheinigt, sodass der Boden noch mehr geschont und der Komfort des Fahrers durch eine geringere Lärmbelastung erhöht wird. Außerdem trage die lange Reifenlebensdauer erheblich zur Senkung der Gesamtbetriebskosten für den Landwirt bei. detlef.vogt@reifenpresse.de
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