Handelsbilanz bei Reifen mit Fernost weiter unausgeglichen
Das europäische Handelsbilanzdefizit mit den wichtigsten Herstellerländern von Reifen – vornehmlich in Fernost – hat sich in den vergangenen Jahren immer deutlicher entwickelt. Hersteller mit Werken in China, Japan, Korea und der Türkei standen im vergangenen Jahr für 63 Prozent der Importe nach Europa bei Pkw-Reifen und bei Lkw-Reifen sogar für 80 Prozent. Größter Handelspartner dabei ist stets China mit einem Anteil von 26 Prozent und einem Volumen von einer Milliarden Euro bei Pkw-Reifen sowie von 33 Prozent und einem Volumen von 193 Millionen Euro bei Lkw-Reifen (2010). Während aus China einer Veröffentlichung des europäischen Herstellerverbands ETRMA zufolge also im vergangenen Jahr 40,8 Millionen Pkw-Reifen (+188 Prozent gegenüber 2005) und 1,5 Millionen Lkw-Reifen (+171 Prozent) nach Europa verbracht wurden, kamen aus Korea immer noch 14,5 Millionen Pkw-Reifen und 157.000 Lkw-Reifen. Gerade mit Blick auf China muss dabei allerdings relativierend festgehalten werden, dass die Entwicklung des Warenverkehrs zwischen der ‚Werkbank der Welt’ und Europa nicht einseitig verlief – im Gegenteil. Wie der Verband in seiner neuesten Auflage mit Statistiken zur “Europäischen Reifen- und Gummiindustrie” ebenfalls mitteilt, kommen in 2010 auf 14 importierte Pkw-Reifen aus China ein exportierter Pkw-Reifen aus Europa für China; vor fünf Jahren lag dieses Verhältnis noch bei 40:1 und vor zehn Jahren bei 385:1. Europa und seine Hersteller holen demnach im Handel mit China auf, können dort also auch verkaufen und müssen sich nicht nur des Wettbewerbs aus Fernost erwehren. Bei Lkw-Reifen ist die Entwicklung etwas anders: In 2010 lag das Verhältnis bei 9:1, fünf Jahr zuvor bei 39:1 und im Jahr 2000 bei 14:1. Auch bei Schwerreifen holt Europa demnach im Handel mit China auf, liegt aber weiterhin eine Ewigkeit hinter einer ausgeglichenen Handelsbilanz. ab
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