Morgan Stanley sieht Risiken in Michelins Strategie
Analysten von Morgan Stanley ziehen ein anderes Fazit des “Capital Market Day”, den Michelin am Mittwoch in Italien abhielt. Insbesondere sehen die Anlageexperten aus den USA gewissen Risiken, die die Entwicklung des französischen Reifenherstellers in den kommenden Jahren beeinflussen könnten. So sei Michelin etwa dort stark aufgestellt, wo schwache Entwicklungen erwartet werden, namentlich in Nordamerika, während Michelin dort schwach aufgestellt sei, wo starke Entwicklungen erwartet werden, namentlich in den Schwellenländern. In der Erkenntnis dieser Ausrichtung investiere Michelin derzeit zwar in drei neue Greenfield-Reifenfabriken in Indien, Brasilien und China. Von dieser “enormen Anstrengung” nehme man bei Morgan Stanley sehr wohl Notiz, es sei der “richtige Schritt”. Dennoch läge darin ein gewisses Risiko, da die Priorität folglich auf langfristige und nicht kurzfristige Investitionen liege. Außerdem müsse Michelin in China derzeit mit niedrigeren Margen auskommen als viele der etablierten Wettbewerber dort, was vorwiegend an den hohen Investitionskosten dort liege. Es sei darüber hinaus fraglich, ob sich diese Situation für Michelin – den “Nachzügler in China” – in nächster Zukunft ändern werde, bemühten sich doch derzeit zahlreiche internationale und chinesische Hersteller um Marktanteile im hart umkämpften Wachstumsmarkt China. Ein weiterer Aspekt, indem die Analysten von Morgan Stanley ein Risiko im Vergleich zu anderen Reifenherstellern sehen, sei Michelins vergleichsweise hohe Abhängigkeit vom Nutzfahrzeugreifengeschäft, wo Michelin beinahe die Hälfte seiner Umsätze generiert. Der französische Reifenhersteller sei folglich von Schwankungen der Weltwirtschaft stets besonders betroffen. ab
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