Euro-Tyre und Infinity Tyres gehen gemeinsam in die Zukunft
Händler und Hersteller, die ihren Kunden Marken mit Exklusivstatus anbieten können, sind stets sehr gefragt. Wenn dann auch noch die Qualität stimmt und der Preis dazu im guten Verhältnis steht, entsteht in der Lieferkette zwischen Hersteller-Importeur-Handelspartner in der Regel eine auskömmliche Geschäftsbeziehung. Eine solche exklusive Partnerschaft hat Euro-Tyre bereits Mitte des vergangenen Jahrzehnts mit der Al Dobowi Group aufgebaut, die ihre Marke „Infinity“ in China fertigen lässt und diese in weiten Teilen Kontinentaleuropas durch den niederländischen Reifengroßhändler vermarkten lässt. Infinity sei „genau das Richtige für uns“, erklärt Euro-Tyre-Geschäftsführer Frank van Leeuwen gegenüber der NEUE REIFENZEITUNG. Gemeinsam mit Al Dobowi und dem Hersteller entwickele man die Marke bis heute weiter und biete „ein wirklich gutes Preis-Leistungs-Verhältnis“.
Die Geschäftsbeziehung zwischen Infinity Tyres und Euro-Tyre begann im Jahr 2004. Damals pflegte der niederländische Reifengroßhändler bereits eine langjährige Partnerschaft mit der Al Dobowi Group (Dubai), für die man verschiedene Reifen verkaufte. 2004 dann kam Surender S. Kandhari nach Venlo in den Niederlanden. „Er erklärte uns, dass er große Pläne für Infinity habe, und wollte wissen, ob wir interessiert seien. Natürlich sagten wir ja“, erinnert sich Frank van Leeuwen, der heute den Großhandel als geschäftsführender Direktor leitet. Die Reifenprofile von Infinity waren damals noch ganz anders als heute. Nachdem es zunächst noch dieselben Profile wie die des chinesischen Infinity-Herstellers Shandong Linglong waren, änderte sich dies jedoch sehr schnell. Und mit den Infinity-Modellen 03, 04 und 05 führte das Unternehmen schließlich seine eigenen Profile ein.
Bereits vor der Einführung der Marke Infinity hatte Euro-Tyre andere, mitunter wechselnde Marken aus chinesischer Fertigung im Programm. „Damals haben wir niemals mehrfach eine Marke gekauft“, so van Leeuwen weiter. „Zu Beginn unserer Zusammenarbeit mit Infinity Tyres kamen wir jedoch zu dem Schluss, dass diese Marke genau das Richtige für uns sei und wir versuchen wollten, sie in den kommenden Jahren weiterzuentwickeln. Und das tun wir bis heute.“
Diese Treue über die Jahre habe sich durchaus ausgezeichnet, so der geschäftsführende Direktor weiter. Einerseits sei „die Qualitätsverbesserung von Infinity Tyres offensichtlich“, so van Leeuwen weiter, auch wenn sich „alle chinesischen Marken in den letzten vier, fünf Jahren verbessert haben“. Dennoch: „Die Reifen von Infinity Tyres haben moderne europäische Profile. Auch die Qualität ist gut. Gleichzeitig muss man Qualität immer auch im Verhältnis zum Preis sehen, und Infinity bietet ein wirklich gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.“
Dass Reifen der Marke Infinity natürlich mit der in Europa geltenden REACH-Verordnung konform gehen, verstehe sich von selbst, so van Leeuwen weiter. Dabei hatte die Einführung der Verordnung „erhebliche Auswirkungen auf unsere Umsätze in Deutschland“, so van Leeuwen weiter mit Blick auf die Anfang März dieses Jahres veröffentlichten Ergebnisse eines ETRMA-Reifentests zur REACH-Konformität von chinesischen Importreifen. „Man kann lange über REACH-Konformität diskutieren, aber wir alle wissen, dass jeder chinesische Hersteller zwei Produktlinien hat: eine REACH-konforme und eine nicht REACH-konforme, weil REACH-Konformität nur in Europa erforderlich ist.“ Natürlich könne man nicht verhindern, dass manche Reifen durch parallele Vertriebskanäle nach Europa kommen, „denn das ist eine weitverbreitete Methode“. Was also, wenn gerade diese Reifen einer Kontrolle unterzogen werden? „Die Testergebnisse waren wahrscheinlich richtig, haben unserem Geschäft aber wirklich geschadet, weil zwar alle offiziellen Händler REACH-konforme Reifen verkaufen, aber ein illegal importiertes Produkt getestet wurde.“ – Bei dem Test waren auch ein Infinity-Pkw-Reifen sowie ein Lkw-Reifen vom Infinity-Hersteller Shandong Linglong negativ aufgefallen.
Um die REACH-Konformität der offiziell in Europa vermarkteten Infinity-Reifen zu untermauern, wurde daraufhin eine unabhängige Untersuchung durchgeführt. Die Ergebnisse fielen wie erwartet aus, sodass Infinity-Reifen von Euro-Tyre als uneingeschränkt konform mit der REACH-Verordnung gelten dürfen. Mit der Veröffentlichung der Testergebnisse im Mai distanzierte sich auch Infinitys General Manager für Europa Jorge Crespo betont von „Grauimporten“ ab und bezeichnete diese als „illegale Aktivitäten“.
Dass Euro-Tyre und die Al Dobowi Group bzw. Infinity Tyres eine weitere gemeinsame Zukunft anstreben, liege auf der Hand, so Frank van Leeuwen weiter. Man wolle weiterhin genauso gut zusammenarbeiten wie in der Vergangenheit. „Wir haben ein sehr gutes Produkt und eine sehr gute Beziehung zur Familie Kandhari. Eigentlich kann man sagen, dass wir alle eine Familie sind: Euro-Tyre, die Kandharis und auch das Londoner Infinity-Tyres-Büro. Die Marke wächst und für die Zukunft gibt es nur gute Nachrichten: Es wird einige neue Profile sowie zusätzliche Gelände- und Winterreifen geben.“
Um diese entsprechend am Markt zu positionieren, arbeite man bei Euro-Tyre derzeit gemeinsam mit Jorge Crespo an der Umsetzung neuer Marketingstrategien, für die man bereits „einige gute Ideen“ habe, „wie beispielsweise die Reifengarantie“. Der geschäftsführende Direktor abschließend: „Ich denke, es gibt viele Marketingstrategien, die uns dabei helfen können, Infinity Tyres von allen anderen chinesischen Reifenmarken abzusetzen.“ ab
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