ZF weiter auf Einkaufstour
Nachdem die ZF Friedrichshafen AG kürzlich erst bekannt gegeben hatte, zwecks der dortigen Fertigung von Automatikgetriebekompenenten das Bauknecht-Werk im saarländischen Neunkirchen übernehmen zu wollen, erwirbt sie nun – vorbehaltlich der Zustimmung durch die Kartellbehörden – zusätzlich noch das Werk Nürnberg des Automobilzulieferers Honsel. Mithilfe des 750 fest angestellte Mitarbeiter sowie 150 Leiharbeiter (alle werden übernommen und behalten ihren Arbeitsplatz) beschäftigenden Standortes möchte der ZF-Konzern eigenen Worten zufolge seine Lieferkette für Pkw-Automatikgetriebe absichern und seine Leichtbaukompetenz erhöhen. “Wir sichern die Lieferkette für unsere Getriebe und bleiben verlässlicher Partner der Automobilhersteller”, begründet der ZF-Vorstandsvorsitzende Hans-Georg Härter den Werkskauf. “Deshalb haben wir vor einem halben Jahr die französische Honsel-Tochter Fonderie Lorraine übernommen – und deshalb haben wir nun das Honsel-Werk Nürnberg von der deutschen Muttergesellschaft erworben”, ergänzt er. Honsel mit einem Gesamtumsatz von zuletzt rund 650 Millionen Euro und weltweit etwa 4.000 Mitarbeitern betreibt in Deutschland demnach Werke am Stammsitz Meschede sowie in Soest und Nürnberg, wobei Letzteres im laufenden Geschäftsjahr für einen erwarteten Umsatz in Höhe von etwa 150 Millionen Euro stehe. In Nürnberg produziert Honsel vor allem Pkw-Getriebegehäuse und Getriebeteile aus Aluminium und Magnesium, wobei rund zwei Drittel seines Umsatzes mit dem ZF-Konzern werden. “Das Werk Nürnberg dient uns als Druckgusskeimzelle, mit der wir unsere Leichtbaukompetenz erhöhen”, meint Härter. “Dort haben wir genügend Ressourcen, um flexibel auf die Kundennachfrage reagieren zu können. Selbstverständlich beliefern wir auch die anderen Kunden aus dem Werk Nürnberg in gewohntem Umfang weiter”, sagt er. cm
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