EFR: Effizienz als Handlungsmaxime
Die EFR Einkaufsgesellschaft Freier Reifenfachhändler mbH & Co. KG (Kassel) ist auch in den vergangenen zwölf Monaten moderat gewachsen. Derzeit (Stand Ende Mai) zählen 300 Gesellschafter mit 362 Verkaufsstellen in Deutschland und Österreich zur Kooperation. Dabei sei durchaus vermerkt, dass sich die Gruppe zum Jahresende 2010 von einigen wenigen Gesellschaftern getrennt hat, deren Beitrag zum Kooperationsergebnis eine Fortsetzung der Mitgliedschaft nicht rechtfertigte, so Geschäftsführer Jochen Gehrke.
Die Anzahl der Teilnehmer am Konzept „EFR+“ steigt im Übrigen kontinuierlich. Mittlerweile haben sich 72 Gesellschafter entschlossen, ihren mit dem Konzept verbundenen Außenauftritt zu harmonisieren und verbindliche Mengenzusagen gegenüber ausgewählten Pkw-Reifenlieferanten abzugeben. Bei 60 Partnern ist die Umstellung aktuell sogar schon erfolgt. Im Gegenzug profitieren die „EFR+“-Teilnehmer u.a. von besonderen Werbemaßnahmen im „EFR+“-Design. So können beispielsweise diese Händler beispielsweise an zusätzlichen Zeitungsbeilagen und Großflächenplakataktionen teilnehmen, einen eigens entworfenen „EFR+“-Kinospot schalten oder individualisierte Postkartenmailings an Endverbraucher versenden.In den kommenden Monaten steht unter anderem das Thema Online-Marketing im Fokus der EFR-Aktivitäten: Derzeit arbeitet die EFR an der Neuentwicklung von Händlerhomepages für Teilnehmer am „EFR+“Konzept. Durch ein modulares Bausteinsystem soll der Gesellschafter kostengünstig in die Lage versetzt werden, sein Leistungs- und Angebotsspektrum auf seine lokalen Marktgegebenheiten und die Stärken seines Betriebes zuzuschneiden. Ergänzt werden soll das Angebot durch ein Endverbraucher-Newslettersystem, das sowohl individuell wählbare als auch frei gestaltbare Bausteine enthält. Diese Newsletterkommunikation soll dem Gesellschafter eine professionelle, effiziente und zielgruppenspezifische Endkundenansprache ermöglichen – eine Lösung, die dem klar erkennbaren Trend individualisierter Kommunikation Rechnung trägt.
Obgleich eher für eine sehr kontinuierliche Sortimentspolitik bekannt, hat sich die EFR entschlossen, das Fabrikat Hankook in das Markenportfolio aufzunehmen. Markt- und Sortimentsanalysen sowie Bedarfsmeldungen aus dem Gesellschafterkreis führten zu der Entscheidung, dass Hankook eine interessante Vervollständigung des EFR-Markenspektrums bietet.
Angesichts in der jüngeren Vergangenheit erheblich eingeschränkter Warenverfügbarkeit hat der EFR-Marktplatz – ein nur für EFR-Gesellschafter zugängliches Beschaffungs- und Verkaufsportal – stark an Bedeutung gewonnen. Auch hier wurde auf Effizienz geachtet. Zwischenzeitlich können Gesellschafter, die das von der Einkaufsgesellschaft Freier Reifenfachhändler empfohlene Warenwirtschaftssystem „Tyre Pro“ nutzen, direkt aus der Warenwirtschaft heraus auf den EFR-Marktplatz zugreifen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Es muss nur noch ein System bedient werden, Doppelerfassungen, damit verbundener Arbeitsaufwand und Fehleingaben dürften somit der Vergangenheit angehören.
Es ist weiterhin Bestreben der EFR, sich auf notwendige und sinnvolle Leistungsbausteine zu konzentrieren und diese möglichst effizient und kostengünstig zu gestalten. So wurde die bisherige Komplettradabwicklung auf ein elektronisches Bestell-Tool mit integrierter Räderbestandsanzeige umgestellt. Nunmehr kann der Gesellschafter die individuellen Komplettradwünsche seiner Kunden deutlich schneller und einfacher konfigurieren. Der Handlingaufwand wird reduziert und schafft Platz für weitere Verkaufsgespräche in Hochsaisonphasen. Weiterhin hat die Kooperation ein elektronisches Buchungsportal für Werbemaßnahmen und -mittel eingeführt. Dadurch können sowohl Prozesskosten als auch der administrative Aufwand für Gesellschafter und EFR-Geschäftsstelle gesenkt werden.
Im Bereich der Weiterbildung und des Informationsaustausches hat die EFR neue Wege beschritten: Die EFR-Geschäftsstelle verzichtet ganz bewusst auf ein eigenes Schulungsprogramm, denn es mache keinen Sinn, das Rad zweimal zu erfinden – nahezu alle Lieferanten bieten umfassende Produkt- und Verkaufsschulungen an, so der EFR-Geschäftsführer. Hingegen seien Workshops und Foren mit produkt- bzw. betriebsübergreifenden Themen eher selten bei Lieferanten zu finden. In Zusammenarbeit mit Continental wurden daher Veranstaltungen konzipiert, die z.B. zu den Themen „Internetvermarktung“ und „Der Reifenhandel aus Endverbrauchersicht“ fundierte, unternehmerorientierte Informationen liefern und Diskussionsmöglichkeiten für die Entwicklung individueller und pragmatischer Lösungsansätze bieten. Die positive Resonanz der EFR-Gesellschafter führte zur Einrichtung regionaler Foren, sogenannter „Netzwerkzirkel“, die den Gesellschaftern Raum für intensiveren Meinungsaustausch untereinander und die Erarbeitung noch konkreterer Lösungsansätze für betriebsspezifische Herausforderungen bieten.
Die skizzierten Veränderungen und Erweiterungen des EFR-Leistungsangebotes dokumentieren, dass die Verbundgruppe bestrebt ist, Lösungen für erkennbare Marktveränderungen anzubieten und so die Gesellschafter dabei zu unterstützen, ihre Wettbewerbsfähigkeit und unternehmerische Freiheit zu erhalten.
Auch weiterhin steht Effizienz als Handlungsmaxime im Vordergrund der angebotenen Leistungsbausteine, denn auch zukünftig will die EFR mit bewusst kostengünstig aufgestellten Personalstrukturen zu den effektivsten Kooperationen der Branche zählen – wenn nicht die effizienteste überhaupt sein. dv
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