Round Table „Auto Service“ des ATR ist was für die Reifenbranche
Hochkarätige Referenten und interessante Themen erwarteten die Teilnehmer des 3. Round Table „Auto Service“ Ende Mai im Wald- und Schlosshotel Friedrichsruhe bei Künzelsau. Eingeladen hatten die bereits 1967 gegründete und darum mit enorm viel Erfahrung ausgestattete Marktgemeinschaft ATR (Auto-Teile-Ring) mit Sitz in Stuttgart und die Kfz-Teilegroßhändler Matthies (Hamburg), Stahlgruber (Poing) und WM (Wessels + Müller/Osnabrück). Viele Vertreter der Reifenhandelsorganisationen und -verbände sind der Einladung nachgekommen: Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk, Euromaster, First Stop Reifen Auto Service, GD Handelssysteme, MLX Marketing und Systementwicklungs GmbH & Co. KG, Pneuhage, Pneumobil, point S Deutschland, Vergölst, Dresdner Reifen Zentrale und Reifen Feneberg.
Übergeordnetes Thema des 3. Round Table waren die zukünftigen Herausforderungen für die Kraftfahrzeugbranche. Nach einem kurzen Grußwort von Thomas Sülzle, Leiter Marketing Services bei der ATR, eröffnete Prof. Dr. Reinhold Würth, Vorsitzender des Stiftungsaufsichtsrats der Würth-Gruppe, die Vortragsreihe mit dem Thema Unternehmenskultur. In seinem Vortrag beschrieb Würth, wie sich das Unternehmen von einem 2-Mann-Betrieb zu einem Konzern mit über 64.000 Mitarbeitern und einem Umsatz von 8,6 Milliarden Euro entwickelte. Sein Erfolgscredo damals wie heute: „Nicht zufriedenstellen wollen wir unsere Kunden, sondern begeistern!“ Und genau vor dieser Herausforderung steht auch der Autoservice, der mit den klassischen Ansätzen und Methoden zukünftig einige Kundengruppen nicht mehr erreichen wird.
Dabei verfügt der Markt über ein großes Reparaturpotenzial. Zu diesem Ergebnis kommt eine Präsentation von Thomas Sülzle von der ATR. Er referierte die Ergebnisse von Premium-Endkontrollen, die die ATR in Zusammenarbeit mit der Dekra von 2008 bis 2010 bei rund 1.600 ATR-Partnerwerkstätten durchführte. Aufgabe der Endkontrollen war es, die Arbeitsabläufe in den Werkstätten zu analysieren und Umsatzpotenziale aufzudecken. Ergebnis: Es gibt ein großes Reparaturvolumen, das der Kunde jedoch nicht beauftragt, weil die Werkstattbetriebe die Arbeiten nicht finden oder den Kunden nicht oder zu spät darauf ansprechen.
Zeitenwende im Automobilservice hieß der Titel des abschließenden Referats von Prof. Dr. Willi Diez, Direktor des Instituts für Automobilwirtschaft in Geislingen/Steige. Er präsentierte die Ergebnisse einer Studie zur Entwicklung des Servicemarktes. Demnach steht das After-Sales-Geschäft vor Herausforderungen wie ein sinkendes Reparaturvolumen, technischer Fortschritt, Elektromobilität und preissensible Kunden. Dennoch können sich die Kfz-Betriebe durch Qualifizierung, mehr Service, spezielle Angebote und Mehrmarkenfähigkeit im Markt behaupten. Laut Diez müsse Wachstum in Zukunft vor allem qualitativer Natur sein und der Service sich stärker an die Bedürfnisse der Kunden anpassen.
„Die Tagung kam bei allen Teilnehmern sehr gut an und hat für viel Diskussionsstoff und Gespräche untereinander gesorgt. Die vielen positiven Rückmeldungen bestätigen uns darin, hier eine Veranstaltung ins Leben gerufen zu haben, die mittlerweile unter den Reifenhandelsorganisationen eine große Akzeptanz besitzt“, resümiert Sülzle. dv
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