“Trailmax TR91” gewinnt Enduroreifentest bei Motorrad
Nachdem die Zeitschrift Motorrad vor Kurzem erst neuen Sport- und Tourenreifen auf den Zahn gefühlt hatte, sind nun wie angekündigt die Ergebnisse des Enduroreifentests des Magazins veröffentlicht worden. Dazu hat man sich mit insgesamt sieben Reifenmodellen – Avons „Distanzia“, Bridgestones „Battle Wing“, Contis „Trail Attack“, Dunlops „Trailmax TR91“, Metzelers „Tourance EXP“, Michelins „Anakee 2“ sowie Pirellis „Scorpion Trail“ – jeweils montiert an Maschinen des Typs BMW R 1200 GS auf eine 5.500 Kilometer lange Tour von Deutschland aus über Frankreich bis an den nordwestlichsten Zipfel Spaniens und zurück begeben und einerseits die Landstraßeneigenschaften der Probanden im Neuzustand und nach Ende des Trips bewertet. Andererseits flossen zudem noch der Verschleiß sowie die auf dem Goodyear-Dunlop-Testgelände in Mireval (Südfrankreich) ermittelten Nässeeigenschaften der Reifen in das Testergebnis mit ein.
Letztendlich konnte sich der „Trailmax TR91“ mit 421 Gesamtwertungspunkten von maximal 500 möglichen den Sieg holen, wenn auch nur mir einem Punkt Vorsprung vor dem „Trail Attack“, der auf 420 Gesamtpunkte kam. Zwar schwächelte der Dunlop-Reifen in puncto Verschleiß bzw. 77 von 100 möglichen Punkten in dieser Disziplin, doch konnte er diese Scharte mit einem guten Fahrverhalten auf der Landstraße – egal ob neu oder nach 5.500 Kilometern – sowie vor allem bei Nässe auswetzen. „Trotz des hohen Verschleißes bietet der ‚Trailmax TR91’ mit toller Performance auf nasser und trockener Piste die beste Paarung für GS-Fahrer“, schreibt Motorrad. Noch besser in Form in der Landstraßenwertung präsentierte sich der Conti-Reifen, dem dafür aber Defizite bei Nässe attestiert werden. Dank eines als gleichmäßig und gering beschriebenen Verschleißes bleibt er dem Testsieger allerdings dicht auf den Fersen. „Wenn da nicht der Regen wäre. Auf nasser Piste scheitert der ‚Trail Attack’. Dafür räumt er bei Schönwetter ab und punktet mit geringem Verschleiß“, lautet das Fazit der Tester zu dem Conti-Modell.
Den dritten und vierten Platz sichern sich zwei Reifen aus dem Pirelli-Konzern: Metzelers „Tourance EXP“ (406 Gesamtpunkte) landete ebenfalls nur vergleichsweise knapp vor dem „Scorpion Trail“ (401 Gesamtpunkte) der Muttermarke. Dabei charakterisiert Motorrad Ersteren als „prima Landstraßenreifen“ auf nassem und trockenem Asphalt, dessen Qualitäten aber durch einen hohen Verschleiß sinken. Und der Pirelli-Reifen könne zwar bei optimalen Straßenverhältnissen in Bezug auf Stabilität sowie Grip glänzen und sei auch bei Nässe „noch okay“, doch in der Disziplin Verschleiß kam er mit 75 Punkten noch hinter dem „Trailmax TR91“ ins Ziel. Nicht weit hinter dem Metzeler-/Pirelli-Duo folgt Bridgestones „Battle Wing“ mit 398 Gesamtpunkten auf dem fünften Platz des Tests. Auf der Habenseite sehen die Tester bei diesem Modell eine „gute Stabilität sowie akzeptable Verschleißwerte“, kritisiert wird andererseits, dass er sich etwas träge fahre und bei Nässe „kein Hit“ sei.
Nasse Fahrbahnen scheinen dem Michelin „Anakee 2“ eher zu liegen, und beim Wertungskapitel Verschleiß präsentiert sich das Modell des französischen Herstellers sogar als Bester des Vergleichs. Dafür konnte er die Tester auf der Landstraße offenbar nicht überzeugen. „Lange Ausflüge bei Schlechtwetter sind das Ding des ‚Anakee 2’. Beim sportlichen Kurven auf schweren Enduros wird er aber zunehmend instabiler“, lautet die Begründung, warum der Michelin-Reifen auf in Summe 386 Punkte und Platz sechs kommt. Dahinter folgt noch Avons „Distanzia“, der nur beim Verschleiß den meisten Konkurrenten voraus war, sich dafür aber in der Landstraßen- und insbesondere der Nässewertung mit hinteren Rängen begnügen musste. „Der Avon fällt vor allem durch seinen geringen Verschleiß auf, dazu gefällt seine Handlichkeit. Dafür hapert’s aber auf nassem Asphalt gewaltig“, sagen die Tester über den Reifen, der mit 375 Gesamtpunkten auf den letzten Platz fährt. cm
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