50.000 gefälschte Aluräder aus China in Italien beschlagnahmt
Tauchen Fälschungen von hochwertigen Produkten in Europa auf, dann werden die Urheber der Imitate regelmäßig in Fernost vermutet. Bei einem besonders aufsehenerregenden Fall hat jetzt die Polizei in Norditalien 50.000 Leichtmetallräder beschlagnahmt, bei denen sich entsprechende Vorurteile wieder einmal bestätigen. Bei einer gewöhnlichen Verkehrskontrolle von Lkws fielen der Polizei Leichtmetallräder auf, die auf dem Weg von China auf den italienischen Markt waren. Wie sich bei den daraufhin angestoßen Ermittlungen zeigte, hatte es sich dabei samt und sonders um billige Kopien von hochwertigen Leichtmetallrädern gehandelt, die in Europa ansonsten über Erstausrüster wie Mercedes, BMW oder Fiat in den Markt kommen. Hergestellt wurden die 50.000 beschlagnahmten Räder dabei nachweislich in China, von wo aus die Ware auch nach Norditalien versandt worden war. Im Zuge der weiteren Nachforschungen tauchten noch 100.000 Zubehörteile mit den Logos namhafter Automobilhersteller sowie 400 Kokillen zur Produktion von Leichtmetallrädern auf – auch die darin zu fertigenden Räder wären Kopien geschützter Designs gewesen. Laut der ermittelnden Guardia di Finanzia der Provinz La Spezia habe die beschlagnahmte Ware einen Wert von rund 20 Millionen Euro.
Nicht nur, dass es sich bei dem in Italien nun bekannt gewordenen Fall um besonders dreiste Fälschungen handelt. Wie unser italienisches Schwestermedium PneusNews.it dazu weiter berichtet, stellten die Räder außerdem durch ihre offensichtlichen, wenn auch für Endverbraucher kaum wahrnehmbaren baulichen Mängel, ein nicht unerhebliches Sicherheitsrisiko dar. Trotz gegebener Angaben zu Dimensionen und passender Lochanbindungen würden sich die gefälschten Räder aus chinesischer Produktion beträchtlich in Größe und Struktur vom kopierten Original unterscheiden. Natürlich entsprechen die Räder nicht im Ansatz den hohen technischen Vorgaben, die beispielsweise Erstausrüster an die Originale haben. Selbst das verarbeitete Leichtmetall sei kaum mit dem vergleichbar, was normalerweise für die Herstellung von hochwertigen Alurädern genutzt wird.
Bisher haben die ermittelnden Behörden die Namen der beteiligten Unternehmen nicht presigegeben, weder die der Importeure noch die der Hersteller in China.
„Es ist ein Erfolg für die Qualität und die Einhaltung von Regeln“, erklärte Corrado Bergagna dazu. Der Präsident des italienischen Räderherstellerverbandes Assoruote betonte weiter, dass die Untersuchungen der Behörden unter Mithilfe des Verbandes stattfänden. Außerdem: „Es ist das erste Mal, dass die Guardia di Finanza sich nicht nur um Produktfälschungen kümmert, an sich schon ein Verbrechen, sondern auch um die damit verbundenen Qualitätsfragen.“ ab
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