Reinigung von Reifenformen per Laser
Die Auszeichnung mit dem Deutschen Umweltpreis 2010 war für die Clean-Lasersysteme GmbH (Herzogenrath) ein besonderes Highlight des abgelaufenen Jahres, zugleich hat sich gerade im Bereich der Formenreinigung viel getan: Denn bereits etwa 30 Clean-Lasersysteme werden mittlerweile zur Reinigung von Reifen- und anderen Formen zur Gummiartikelherstellung beim Kunden eingesetzt!
Durch die ständige Optimierung der Laser ließen sich Reinigungsqualität und -geschwindigkeit noch verbessern und weitere Einsparpotenziale aufdecken. Eine Reifenform könne beispielsweise in gut 20 Minuten rückstandsfrei gereinigt werden, teilt das Unternehmen mit, bei komplizierten Geometrien oder dickeren Schichten dauere es entsprechend etwas länger. Die Festkörperlaser seien dabei hoch verfügbar und so gut wie wartungsfrei.
Geldbeutel und Material schonen
Hartnäckige Rückstände werden präzise entfernt, ohne Strahlmittel zu hinterlassen oder Schädigungen an den empfindlichen Formoberflächen und Entlüftungssystemen zu verursachen, lautet das Versprechen. Da keine mechanischen Kräfte wirken, entstehen auch keine Erosionen an den Oberflächen. Die Betriebslebensdauer der Formen und Werkzeuge verlängert sich deutlich. Durch die regelmäßige Reinigung mit dem Laser lässt sich außerdem Qualität und Effizienz steigern: Die Laserreinigung verhindert Mikrorauigkeiten und damit eine schnellere bzw. stärkere Verschmutzung der Formoberflächen.
Auch „Puzzle Molds“, S-Diameter, Ventile wie Euro Vents, Thielmann Vents etc. lassen sich beschädigungsfrei mit dem cleanLASER reinigen. Ein weiterer Vorteil sei die deutlich verbesserte optische Qualität und der Glanzgrad der Seitenwände am Reifen, die aufgrund der höheren Reinigungsqualität erreicht werden können, heißt es in einer Pressemitteilung.
Flexibel manuell reinigen
Die Bearbeitungsoptik ist durch eine flexible Lichtleitfaser zur Strahlübertragung mit der Laserquelle verbunden. Die Optik erweist sich daher als sehr beweglich, sodass sie auch für schwer zugängliche Bereiche und komplexe Lamellenstrukturen eingesetzt werden kann. Das manuelle Reinigungsverfahren mit gescannter Laserstrahlung ist von der Clean-Lasersystem GmbH patentrechtlich geschützt. Mit dem cleanLASER lassen sich auch heiße Vulkanisierformen reinigen. So entstehen keine Verzögerungen durch Abkühlzeiten.
Automatisierte Reinigung „Off the Press“
cleanLASER bietet bewusst keine automatisierte Reinigung in der Presse an, da die roboter- oder handgeführte Reinigung außerhalb der Maschine deutlich schneller und kosteneffizienter durchgeführt werden könne. Dennoch lassen sich cleanLASER prinzipiell auch zur schnellen manuellen Zwischenreinigung der Form auch im eingebauten Zustand einsetzen. Dabei sind selbst die leistungsstärksten Systeme so kompakt gebaut, dass sie nicht mehr als einen Quadratmeter Stellfläche benötigen.
Neu ist eine spezielle sideWALL-Optik zur teilautomatischen Reinigung von Seitenschalen inklusive Gravuren, die erstmalig auf der Tire Technology Expo in Köln vorgestellt wird – eine besonders schonende, gründliche und schnell installierbare Variante.
„2 in 1 Mold Shop Konzept“
Ein Laser – zwei Einsatzmöglichkeiten: Ein einziges kompaktes Lasersystem reicht beim Mold Shop aus, um eine handgeführte Optik sowie eine Automationstechnik mit kraftvollem Laserlicht zu versorgen. Per Strahlumschalter kann zwischen der flexiblen manuellen Reinigung, die auch schwer zugängliche Bereiche erreicht, gewählt werden und der robotergeführten Bearbeitung, die präzise, reproduzierbar und besonders schnell Prozessrückstände entfernt, so die Herzogenrather Firma.
Clean Technology – Green Technology
Das Clean-Laserverfahren vereint Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit. Das gebündelte Laserlicht entfernt Schmutz- und Deckschichten berührungsfrei, es sind keine Strahlmittel oder Chemikalien erforderlich. Im Gegensatz zum Sand- oder Partikelstrahlen werden nur die abgetragenen Partikel unmittelbar abgesaugt und lassen sich sortenrein trennen. Das Laserverfahren ist lärm- und staubfrei.
Im Vergleich zum Eis- (CO2-Pelletstrahlen) oder Partikelstrahlen verbraucht das cleanLASER-Verfahren bis zu acht Mal weniger Energie und senke laut Anbieter die Betriebskosten um mehr als 80 Prozent. Daher sei die anfänglich höhere Investition in die Lasertechnik gegenüber dem Eisstrahlen bereits nach circa zwei Jahren aufgeholt.
Deutscher Umweltpreis für Clean-Lasersysteme
Für die nachhaltig umweltfreundliche Wirkung der cleanLASER hat die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) die geschäftsführenden Gesellschafter der Clean-Lasersysteme GmbH mit dem Deutschen Umweltpreis 2010 ausgezeichnet. Bundespräsident Christian Wulff übergab den mit insgesamt 500.000 Euro höchstdotierten Umweltpreis Europas an Edwin Büchter und Dr. Winfried Barkhausen von der Clean-Lasersysteme GmbH sowie an Dr. Rainer Grießhammer (Öko-Institut) und an Ehrenpreisträger Michail Gorbatschow.
Auf der Tire Technology Expo
Die Clean-Lasersysteme GmbH ist erneut Aussteller auf der Tire Technology Expo 2011 vom 15. bis zum 17. Februar in Köln (Stand 8620). Am 15. Februar um 10.40 Uhr wird Edwin Büchter dort einen Vortrag zum Thema „Environmental aspects and state-of-the-art laser-based tire mould cleaning technology“ halten. dv
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