Wikileaks und Reifen: China hat „bedauert“ und „beklagt“ – ohne Erfolg
Die US-Depeschen, die Wikileaks Ende November veröffentlicht hat, haben weltweit für Aufregung gesorgt. In wenigsten einer der Depeschen geht es auch um das Thema Reifen, wie unsere Kollegen von Tyres & Accessories berichten. Demnach habe der US-amerikanische Vizeaußenminister James B. Steinberg Ende September 2009 ein Gespräch mit dem chinesischen Außenminister He Yafei über die beschlossenen Strafzölle gegen chinesische Pkw-Reifenimporte geführt. In dem als “Geheim” eingestuften Protokol zu dem Gespräch geht es zwar vorwiegend um die Vorgehensweise, mit der beide Parteien den Staaten Iran und Nordkorea begegnen wollen. Dennoch “beklagt” sich Chinas Außenminister beim Stellvertreter der US-Außenministerin Hillary Clinton über die Entscheidung der Obama-Regierung, chinesische Reifenimporte mit einem Strafzoll zu belegen; außerdem “bedauert” er diese Entscheidung, heißt es in dem Protokoll weiter, und man befürchte weitere, ähnlich gelagerte Entscheidung der US-Reigierung. Des Weiteren zeigte sich der chinesische Gesprächspartner offenbar bestürzt, dass sich “China und die USA zu sehr auf ‚technische’ Verhandlungsführer verlassen”. So oder so, die chinesische Geheimdiplomatie hat offensichtlich nicht gefruchtet, schließlich haben die Vereinigten Staaten wie geplant ihre Strafzölle eingeführt. Ab dem 26. September 2010 – ein Jahr nach Einführung der Strafzölle – wurde die Zusatzbelastung für China-Importe plangemäß von 35 auf 30 Prozent verringert; im kommenden September steht für das letzte Jahr der Maßnahme eine weitere Verringerung der Strafzölle auf 25 Prozent an, um dann im September 2012 zu enden. ab
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