Rial gibt Tipps zur Einlagerung von Leichtmetallfelgen
Es gehört weitaus mehr dazu, als einfach nur die Winter- gegen die Sommerräder zu tauschen, sollen die Werte der Rad-Reifen-Kombination auch für das nächste Frühjahr entsprechend erhalten bleiben. Eine umfassende Pflege, eine exakte Kontrolle und die richtige Einlagerung gehören unabdingbar dazu, wenn die Sommer-Kombination im nächsten Frühjahr auch in alter Frische und bestem Glanz wieder montiert werden soll. Die Felgenprofis von Rial geben die entsprechenden Tipps, wie die Sommerbesohlung optimal durch den Winter kommt. Und hierbei steht eine penible Reinigung der Rad-Reifen-Kombination zunächst an erster Stelle.
Die wichtigsten Tipps für die professionelle Einlagerung von Sommerrädern:
– Räder und Reifen gründlich säubern und mit viel Wasser nachspülen
– genaue Sichtprüfung auf Schäden
– bei zweifelhaften Schäden unbedingt den Fachhandel aufsuchen
– Luftdruck um zirka 0,5 bar erhöhen
– Radposition markieren
– Felge eventuell mit Hartwachs überziehen
– Räder gestapelt oder hängend lagern
Reinigung der Räder
Trotz einer regelmäßigen Pflege kann sich hartnäckiger Schmutz und vor allem hartnäckiger Bremsstaub an den edlen Leichtmetallfelgen festsetzen. Und das obwohl die Gestaltung aller Designs nicht nur nach optischen, sondern ebenfalls nach den Gesichtspunkten einer möglichst einfachen Pflege erfolgen sollte. In jedem Fall steht vor der Einlagerung der Räder zuerst eine gründliche Reinigung auf dem Programm. Dabei empfehlen die Rial-Profis die Zuhilfenahme eines schonenden Felgenreinigers beziehungsweise bei hartnäckigem Schmutz die Verwendung eines Reinigungsgels.
Bei der Anwendung gibt es jedoch wichtige Grundsätze zu beachten. Zum einen sollten die Reiniger möglichst ph-neutral sein und keine säurehaltigen Chemikalien enthalten. Zur richtigen Auswahl empfiehlt sich hierbei die Beratung im Fachhandel. Zum anderen ist es unabdingbar, dass die Reiniger ausschließlich bei lackierten Felgen, das heißt nicht polierten Felgen verwendet werden. Räder mit einem polierten Felgenbett oder polierten Speichen können durch die Aggressivität des Reinigers beträchtlichen Schaden nehmen, womit der herrliche Glanz nachhaltig ermatten kann. Bei polierten Felgen empfehlen die Räderspezialisten somit die Verwendung von umweltfreundlichen Haushaltsreinigern oder von Seifen. Mit einem weichen Schwamm beziehungsweise mit geeigneten, nicht den Lack beschädigenden Bürsten, wenn nötig sogar mit Pinseln, wird der Reiniger nun gründlich auf die Felgen aufgetragen. Hierbei ist die empfohlene Einwirkzeit auf der Verpackung zu beachten.
Anton Varga, bei Rial für die Qualitätssicherung zuständig, weist dringend darauf hin: „Nach der Reinigung müssen die Räder unbedingt mit reichlich klarem, lauwarmen Wasser abgespült werden. Wenn sich Reste der Felgenreiniger in den Ecken festsetzen, können die aggressiven Mittel der Lackoberfläche auf Dauer Schaden zufügen.“ Wer dem Schmutz mit einem Hochdruckreiniger an den Kragen geht, sollte hingegen einen Abstand von zirka 40 Zentimetern einhalten, um die Oberflächenbeschichtung nicht zu beschädigen. Und ganz wichtig natürlich: Auch die Innenseiten der Felgen sollten gründlich vom Schmutz befreit werden. Hierfür müssen die Räder zunächst vom Fahrzeug demontiert werden.
Hierbei nicht vergessen: vor der Demontage vom Auto die Räder kennzeichnen. VL zum Beispiel als Kennzeichnung für das vordere linke, HR für das hintere rechte Rad. Somit ist im nächsten Frühjahr auch gewährleistet, dass die Räder wieder gezielt montiert werden können. Beziehungsweise dass sie bei Bedarf, beispielsweise bei unterschiedlich abgefahrenem Reifenprofil, zwischen den Achsen getauscht werden können. Für die Säuberung der Felgeninnenseite gelten die identischen Regeln wie für die glänzenden Außenseiten: sorgfältiges Reinigen gefolgt von gründlichem Klarspülen. Des Weiteren empfiehlt sich, die Fahrzeugnabe (Anlagefläche des Rades) mit einer Drahtbürste von eventuellen Rückständen zu befreien sowie die Gewindegänge zu kontrollieren und ggfs. zu säubern.
Sichtprüfung der Räder
Nach dem gründlichen Säubern ist eine exakte Sichtprüfung der Felgen und Reifen Pflicht. Hierbei sollten die Reifen von eventuell in den Profilblöcken verkeilten Steinen befreit werden. Es ist vor allem penibel darauf zu achten, ob Felgen beziehungsweise Reifen Schäden aufweisen, die bislang nicht erkannt wurden – primär auf der Felgen- und Reifeninnenseite. „Folgende Punkte sind bei der Sichtprobe zu beachten“, so Rials Brand Manager Peter Metzger:
– Beschädigungen im Bereich des Felgenhorns (zumeist durch Anfahrschäden)
– Schäden der Felgen-Lackierung (vor allem durch Steinschlag)
– Felge auf Rundlauf prüfen (beim Fachhandel)
– sauberer Sitz des Ventils sowie der Ventilkappe
– eventuelle Beschädigungen der Reifenflanken
– untypische Beulen in der Reifenkontur
– Fremdkörper (Nägel, Schrauben, Steine) im Reifenprofil
– einseitig abgefahrenes Reifen-Profilbild
Weist die Felgen-Reifen-Kombination keine sichtbaren Schäden auf, kann sie entsprechend eingelagert werden. Wer jedoch unsicher ist, der holt sich lieber beim guten Fachhandel entsprechenden Rat ein. Schließlich taucht bei der genauen Sichtprüfung eventuell doch der ein oder andere Bordsteinrempler auf. Zwar besteht die Möglichkeit, kleinere Schäden durch eine sogenannte „Smartrepair“ wieder auf Vordermann zu bringen oder leichte Kratzer mit einem Lackstift zu kaschieren. Allerdings sollte auch hier der kompetente Fachhandel zurate gezogen werden, um zu vermeiden, dass sich hinter einem vermeintlich kleinen Kratzer womöglich ein größerer Schaden verbirgt. Wer hier spart, spart im nächsten Frühjahr definitiv an der Sicherheit. Zu guter Letzt steht noch die Überprüfung der Mindestprofiltiefe an – laut Gesetzgeber 1,6 Millimeter. Aber bis zum letzten Millimeter sollte die Grenze aus Sicherheitsgründen nicht ausgereizt werden.
Und noch ein Tipp: Vor dem Einlagern die edlen und teuren Felgen noch mit einer dünnen Schicht Hartwachs überziehen. Spätestens im nächsten Frühjahr erleichtert die feine Hartwachsschicht dann die erste Felgenwäsche der Saison.
Einlagerung der Räder
Grundsätzlich gilt es, für das Einlagern einen dunklen, kühlen und trockenen Ort zu wählen. Weniger wegen der Felgen als vielmehr aufgrund der empfindlicheren Reifen, die bei Wärme und Sonneneinstrahlung aushärten können. Am besten eignen sich somit die Garage oder der Keller. Viele Reifenhändler bieten gegen eine geringe Gebühr ebenfalls ein Winterdomizil für die Sommerräder an. Vor der Einlagerung empfiehlt es sich, den Luftdruck um zirka 0,5 bar zu erhöhen.
„Für die Räder gibt es nun zwei Möglichkeiten: stapeln oder hängen“, erklärt Peter Metzger. Wer sich in der Garage die entsprechend dimensionierten Haken in der Wand gönnen kann, bietet seinen Felgen letztlich einen sehr exklusiven Platz für den Winter. Jedoch ist hierbei darauf zu achten, dass der Haken keine Druckstellen im Lack oder sogar Beschädigungen hinterlässt. Das Stapeln ist für die Räder die praktikabelste und zugleich platzsparendste Methode. Allerdings sollte hierbei darauf geachtet werden, dass zwischen den einzelnen Rädern entweder feste Kartons oder dünne Holzplatten gelegt werden, um zu vermeiden, dass das penibel gereinigte und gepflegte Leichtmetall letztlich noch bei der Einlagerung Beschädigungen davonträgt. dv
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