BRV-Betriebsvergleich: Pkw-orientierte Betriebe 2009 im Vorteil

Vor Kurzem wurde der BRV-Betriebsvergleich 2009 für den Reifenfachhandel fertiggestellt und die Auswertung den 450 Unternehmen, die sich daran beteiligt hatten, zur Verfügung gestellt. „Wesentliches Ergebnis des Betriebsvergleiches 2009 besteht darin, dass die Betriebe mit einem Schwerpunkt auf dem Pkw-Reifengeschäft und Kfz-Servicegeschäft im Jahr 2009 wirtschaftlich besser abgeschnitten haben als Betriebe, die ihren Schwerpunkt im Lkw-Reifengeschäft haben“, heißt es in einer Zusammenfassung der wesentlichen Erkenntnisse der Untersuchung, die dem Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseurhandwerk e.V. (BRV) zufolge dazu gedacht ist, auch seinen daran nicht beteiligten Mitgliedern „eine gewisse betriebswirtschaftliche Orientierung zum Branchenverlauf 2009 zu geben“.

Demnach wurde für Pkw-orientierte Betriebe mit geringem Anteil Lkw-Reifen im zurückliegenden Jahr eine Umsatzsteigerung von 2,2 Prozent und eine Rohertragssteigerung von 3,8 Prozent registriert. Zurückgeführt wird dieses Wachstum im Wesentlichen auf den Autoservicebereich (Dienstleistung + Teile), zumal sich der Umsatz in diesem Teilsegment gegenüber 2008 um 7,6 Prozent erhöht haben soll. „Aufgrund der hohen Roherträge in diesem Bereich konnte sich der Rohertrag auf Ebene des Gesamtunternehmens deutlicher als der Umsatz verbessern“, heißt es weiter. Gleiches gilt analog für die zweite untersuchte Gruppe von Pkw-orientierten Betrieben, die dadurch charakterisiert wird, dass sie über das Geschäft mit Autoreifen hinaus auch bis zu 500 Lkw-Reifen pro Jahr vermarkten. Gleichwohl weist die Zusammenfassung des Betriebsvergleichs für sie lediglich eine Umsatzsteigerung von einem Prozent und eine Rohertragssteigerung von 2,2 Prozent aus – bezüglich des Autoservice wird das Umsatzplus mit sechs Prozent beziffert. Den zu dieser Kategorie zählenden Betrieben wird zudem bescheinigt, im Vergleich mit ersterer Gruppe deutlich weniger Umsatz im Bereich Reifendienstleistungen zu erzielen und in Sachen Autoservice ebenso hinter dieser zurückzuliegen. „Auch trotz geringerer Personalkosten in Gruppe 2 verglichen mit Gruppe 1, liegt der Deckungsbeitrag II (d.h. nach Personalkosten) in der Gruppe 1 deutlich höher. Somit wird klar, dass die Betriebe der Gruppe 2 noch ein hohes Gewinnsteigerungspotenzial haben“, sagt Uwe Kaufmann, Leiter der betriebswirtschaftlichen Beratung bei point S, der vom BRV-Arbeitskreis Betriebswirtschaft mit der Zusammenfassung betraut wurde.

Pkw- und Lkw-Betriebe, die mehr als 500 Lkw-Reifen pro Jahr vermarkten, sind seinen Worten zufolge vom schwachen Nutzfahrzeugreifenmarkt des Jahres 2009 besonders stark getroffen worden. Ihr Umsatz im Reifenbereich sei um 4,7 Prozent gesunken, während die mit Reifenservicedienstleistungen erzielen Erlöse konstant gehalten werden konnten. Dafür konnten die Betriebe dieser Gruppe beim Autoservice am stärksten zulegen, wobei der Zuwachs hier mit 14 Prozent beziffert wird. „Dennoch liegt der Autoserviceumsatz je Pkw-Neureifen am niedrigsten von allen Gruppen. Dies lässt den Schluss zu, dass auch in dieser Gruppe noch erhebliche Steigerungspotenziale im Autoservicebereich existieren, sodass die Steigerungsrate des Jahres 2009 von 14 Prozent im Jahr 2010 mindestens wieder erzielt werden sollte“, ist der Zusammenfassung des BRV-Betriebsvergleiches 2009 weiterhin zu entnehmen. Zusätzliche Informationen und Kennzahlen wie etwa der Autoserviceumsatz je Pkw-Neureifen oder der Achsvermessungsumsatz je Pkw-Neureifen sind jedoch solchen Unternehmen vorbehalten, die sich am nächsten BRV-Betriebsvergleich beteiligen, der den Abfragezeitraum Januar bis Mai 2010 umfasst. Anmeldungen hierfür sind per E-Mail an betriebsvergleich@bbe-retail-experts.de möglich bzw. durch Kontaktaufnahme mit Martin Berning (Telefon: 0163/2663415) oder Susanne Keuler (Telefon: 0221/93655262). cm

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