900.000 Reifen haben 2009 das neue Zufall-Logistikzentrum durchlaufen

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Schon seit einiger Zeit wickelt die Fuldaer Zufall Logistics Group die Logistik für einen, wie es heißt, „etablierten Reifenhersteller aus dem asiatischen Raum“ ab – seit Mai vergangenen Jahres betreibt man dazu ein neues Logistikzentrum in Fulda-Rodges. Dafür wurde ein großflächiges Logistikcenter angemietet, das nach den Vorgaben des Unternehmens auf einem 34.000 Quadratmeter großen Grundstück gebaut wurde. Deswegen konnte das 10.000 Quadratmeter große Blocklager eigens an die besonderen baulichen Anforderungen der Reifenlogistik etwa in Sachen Brandschutz angepasst werden. Von der Inbetriebnahme im Mai bis Dezember 2009 sollen inzwischen schon 900.000 Reifen das Logistikzentrum durchlaufen haben.

Derzeit bereitet man sich vor Ort bereits auf das bevorstehende Sommergeschäft vor. Jeden Tag kommen demnach bis zu drei 40-Fuß-Seefrachtcontainer, in denen je nach Reifentyp bis zu 1.200 Reifen Platz finden, aus Übersee am Wareneingang an. Im Verlauf einer Tagschicht können 4.000 bis 5.000 Reifen für Pkw, Light Trucks und SUVs sowie Lkw von den in Dreierteams arbeitenden Zufall-Mitarbeitern sortenrein in bis zu 140 Stück fassende Gestelle gemäß den Vorgaben des Herstellers entweder in Kette liegend oder in Lagen gestapelt eingelagert werden. Gleichzeitig damit stehen sie damit noch am selben Tag für einen möglichen Versand zur Verfügung. „Am Jahresanfang haben wir rund 50.000 Reifen vorrätig. in Hochzeiten halten wir dagegen bis zu 250.000 im Lager bereit“, berichtet Wolfram Haase, Abteilungsleiter für die Reifenlogistik bei Zufall in Fulda.

Seinen ersten großen Belastungstest hat das neue Logistikcenter aus seiner Sicht im vergangenen Jahr bereits zur allgemeinen Zufriedenheit bestanden. „Das Wintergeschäft hat im Jahr 2009 witterungsbedingt früh und kräftig eingesetzt und wurde zudem in Deutschland durch die ‚Abwrackprämie’ angeheizt, da der erhöhte Neuwagenbestand mit neuen Sätzen von Winterreifen ausgerüstet werden musste. Diese Drangphase zwischen September und Ende November konnten wir perfekt bewältigen“, so Haase. Möglich wurde und werde dies vor allem dadurch, dass die Marktkompetenz und Bedarfsplanung des Reifenherstellers einerseits und die Handlingprozesse der Zufall Logistics Group andererseits „ohne Reibungsverluste“ ineinandergreifen. „Und das vor allem dann, wenn es darum geht, die mehr oder weniger spontanen Nachfragimpulse von Händlern und Endkunden zu erfüllen – unabhängig davon, ob es um kleine oder große Stückzahlen geht“, heißt es vonseiten des Logistikdienstleisters.

Damit das Auftragsmanagement reibungslos funktioniert, sind die EDV-Systeme der Deutschlandzentrale des Reifenherstellers über eine DFÜ-Leitung direkt an die IT-Infrastruktur des Fuldaer Lagers angebunden. Insofern sind beide Seiten jeweils über den Warenbestand und die aktuellen Ein- und Ausgänge zeitgleich informiert und können entsprechend schnell handeln. Demnach werden in der deutschen Zentrale des Reifenherstellers eingehende Händlerbestellungen nach einer kurzen Bonitätsprüfung direkt nach Fulda weitergeleitet, wo die von den Zufall-Mitarbeitern eingelagerte Ware nach dem First-In-First-Out-Prinzip in der gewünschten Menge kommissioniert und – je nach der Größe der Bestellmenge – auf den jeweils passenden Sendungsweg gebracht wird.

Bei Sendungen in kleineren Mengen werden die Reifen paarweise gebändert und per Paketdienst an den Bestimmungsort verschickt – größere Reifenmengen gehen umwickelt mit Stretchfolie auf Paletten in den Stückgutversand. Großhändlerlieferungen versendet die Zufall Logistics Group als Teil- oder Komplettpartien direkt an den Empfänger – in Spitzenzeiten können das jeden Tag drei bis vier Lkw-Ladungen sein. Im Tagesverlauf spielt in diesem Zusammenhang insbesondere die Zeit vor 17 Uhr eine gewisse Rolle. Denn dann gehen die Stückgutsendungen an das nur wenige Kilometer entfernte Speditionsterminal des Unternehmens in Fulda heraus, wo sie in die Deutschlandverkehre der Zufall Logistics Group sowie der Stückgutkooperation System Alliance eingespeist werden können.

„Alle bis 17 Uhr eintreffenden Aufträge gelangen noch am gleichen Tag zum Versand und sind zu 98,5 Prozent innerhalb von 24 Stunden beim Empfänger“, erklärt Tino Mickstein, Abteilungsleiter Marketing/Kommunikation bei Zufall in Fulda, wo man seit 2005 branchenlogistische Dienstleistungen für die Reifenbranche anbietet. Seinen Worten zufolge profitiere der osthessische Standort dabei gerade auch von seiner zentralen geografischen Lage innerhalb Deutschlands, was für nahezu konkurrenzlose Cut-off-Zeiten sorge. Als weitere Erfolgsfaktoren für ein schnelles und zuverlässiges Handling werden zudem eine moderne technische Ausstattung, variabel verfügbare Transportkapazitäten und nicht zuletzt erfahrenes Personal genannt: In Rodges werden neun feste Mitarbeiter beschäftigt, durch einen Pool an Aushilfskräften kann die Zahl der Beschäftigten bei Bedarf allerdings auf bis zu 25 aufgestockt werden.

Wichtig ist dem Logistikdienstleister angesichts eines bis zu 1.000 verschiedene Artikelnummern umfassenden Lagerbestandes an dem noch recht jungen Standort, das „Reifenwissen“ seines Personals immer auf einem möglichst aktuellen Stand zu halten. „Das geht weit über das korrekte Lesen von reifenspezifischen Bezeichnungen wie DOTs oder S-Markierungen hinaus. Deshalb führen wir regelmäßig Schulungen für unsere Stammkräfte durch“, erzählt Wolfram Haase. In ständigem Kontakt stehen die Zufall-Mitarbeiter auch mit den Qualitätsserviceexperten des Herstellers. Diese sind regelmäßig vor Ort, da sie hier für die Begutachtung von Retourensendungen zuständig sind. Zumal die Abwicklung von Reklamationsfällen ebenfalls zu dem Dienstleistungsspektrum des Logistikunternehmens gehört. Doch auch auf Zukünftiges bereitet man sich schon heute vor. „So erörtern wir bereits jetzt, welche logistischen Veränderungen geschaffen werden müssen, wenn in zwei Jahren eine EU-Richtlinie greift, die eine Kennzeichnung des Rollwiderstands für die einzelnen Reifentypen erfordert“, sagt Haase.

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