Henkel und Daimler im Streit über Formel-1-Sponsoringvertrag
Die beiden Dax-Konzerne Daimler und Henkel liegen im Streit, und zwar ausgerechnet um einen vermeintlichen Formel-1-Sponsoringvertrag, von dem der Waschmittelhersteller behauptet, dass er nicht rechtkräftig zustande gekommen sei. Wie das Handelsblatt heute auf seiner Titelseite berichtet, wolle der Henkel-Konzern den betreffenden Vertrag über 90 Millionen Euro für drei Jahre nicht erfüllen, während der Autobauer hingegen auf Erfüllung bestehe. Der betreffende Vertrag wurde Ende Juli zwischen einem Henkel-Mitarbeiter und dem Formel-1-Team Brawn GP geschlossen, das kürzlich von Daimler übernommen wurde. Die Begründung für den Streit: Der Vertrag sei von einem Mitarbeiter unterzeichnet worden, der dazu nicht berechtigt gewesen sei und dies außerdem ohne Wissen des Henkel-Vorstands tat. Gegen diesen Henkel-Mitarbeiter, auf dessen Visitenkarte immerhin “Head Corporate Affairs and Sponsoring” zu lesen steht, ermittelt die Staatsanwaltschaft Düsseldorf mittlerweile wegen Betrugs und Urkundenfälschung. Wie die Zeitung schreibt, habe er seit Anfang 2008 angeblich ein Geschäft mit Scheinrechnungen auf gestohlenem Henkel-Briefpapier betrieben. Erst als Daimler-Vorstandsvorsitzender Dieter Zetsche Henkel-Chef Kasper Rorsted unmittelbar auf dessen Formel-1-Engagement hin befragte, stellte sich heraus, dass Henkel keinerlei Interesse an dem Motorsport habe – der Betrug war aufgedeckt. Der beschuldigte Henkel-Mitarbeiter erstattete daraufhin Selbstanzeige und kam seiner Entlassung durch eine Kündigung zuvor.
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