Doch keine Notlaufreifen aus Hankooks Europa-Werk
Als Hankook Tire Anfang September die Erweiterung der Ungarn-Fabrik mit der zweiten Ausbaustufe bekannt gab, hieß es, man werde auch ein Produktionssystem für Notlaufreifen in Rácalmás installieren. Dies wird nun nicht geschehen, wie der koreanische Hersteller auf Nachfrage der NEUE REIFENZEITUNG erklärte. „Wir haben unseren ursprünglichen Plan geändert“, sagt Jin-Wook Choi, Executive Vice President und Chief Operating Officer für Europa. Anstelle von Notlaufreifen habe die Produktion von herkömmlichen Pkw- und LLkw-Reifen in Ungarn weiterhin oberste Priorität, so Hankooks Europachef. Bei diesen Produkten sei die Nachfrage – insbesondere nach UHP-Reifen – weiterhin größer als das mögliche Angebot, das Hankook mit der Reifenproduktion in Ungarn bieten kann.
Trotz eines überaus schwierigen Wettbewerbsumfeldes haben Hankook Tire im laufenden Jahr den Absatz an UHP-Reifen in Europa um „über 30 Prozent“ steigern können. Folglich wolle man alle Möglichkeiten nutzen, um bei solchen Produkten das regional produzierte Angebot zu steigern. Die Nachfrage nach Notlaufreifen in Europa, die gerade einmal 0,15 Prozent des Ersatzmarktes ausmachen (Europool-Zahlen), könne ohne Weiteres durch Lieferungen aus Korea gedeckt werden. Laut Jin-Wook Choi dürfe man darin keine grundsätzliche Entscheidung zur Zukunft von Notlaufreifen aus dem Hause Hankook sehen. Man wolle am Hankook Runflat System (HRS) weiter festhalten. Bereits 2007 – bei Beginn der Arbeiten zum ersten Bauabschnitt der Ungarn-Fabrik – hatte der koreanische Hersteller angekündigt, auch ein Produktionssystem für Notlaufreifen in Rácalmás einrichten zu wollen. Bereits diese Pläne wurden damals zu den Akten gelegt.
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