USA: 13 Prozent weniger Reifen in 2009, sechs Prozent mehr 2010
Der US-Reifenherstellerverband Rubber Manufactures Association hat jetzt seine Projektionen für das zu Ende gehende Jahr 2009, aber auch gleich seine Prognosen für 2010 veröffentlicht. Die RMA rechnet damit, dass sich die Stückzahlen (Industrie an Handel) für 2009 auf 246 Millionen Einheiten und damit 13 Prozent oder 36 Millionen Stück weniger als im Vorjahr belaufen werden. Im Rekordjahr 2000 waren in den USA noch 321 Millionen Reifen ausgeliefert worden, für 2010 werden 260 Millionen Stück erwartet. Der Marktrückgang reflektiere die insgesamt schwache wirtschaftliche Situation für die Automobilhersteller, mangelndes Vertrauen der Verbraucher und hohe Arbeitslosigkeit. Allerdings hat sich die Kilometerleistung von Pkw und Nutzfahrzeugen wieder stabilisiert, woraus sich der Optimismus auf wieder zunehmende Zahlen für 2010 gründet.
In der Erstausrüstung Pkw-Reifen wird das Minus mit 43 Prozent bis Ende 2009 auf dann 22 Millionen Einheiten schwerwiegend sein, allerdings hat die US-Version der Abwrackprämie („cash for clunkers“) einen noch schärferen Einbruch verhindert. Eine erwartete wirtschaftliche Erholung und ein Wiederanziehen der Pkw-Produktion könnte sich in 2010 bereits mit acht Millionen Einheiten plus gegenüber diesem Jahr niederschlagen.
Im Segment „Light Trucks“ (LT), das zwar überwiegend als Nutzfahrzeuge genutzte Autos, in den USA aber auch einige größere SUVs umfasst, belief sich das Minus mit neun Prozent in der Erstausrüstung entsprechend 300.000 Reifen auf 2,7 Millionen Stück noch geradezu moderat. Für 2010 werden keine größeren Wachstumsimpulse erwartet, die Fahrzeugproduktion in diesem Segment werde schwach bleiben.
Für die Erstausrüstung mit großen Nutzfahrzeugreifen wird in 2009 mit einem Minus von 41 Prozent – entsprechend 1,6 Millionen Stück – auf 2,3 Millionen Einheiten gerechnet. Von der sich abzeichnenden wirtschaftlichen Erholung erwartet die RMA allerdings lediglich ein Plus von 350.000 Reifen im nächsten Jahr.
Das Ersatzgeschäft Pkw-Reifen ist von der wirtschaftlichen Krise nicht so stark betroffen wie befürchtet: Das Minus von sechs Prozent oder zwölf Millionen Einheiten entspricht einem Gesamtergebis von 180 Millionen Stück. In 2010 sollen es schon wieder vier Millionen Reifen mehr sein. Der Import von Pkw-Reifen ist im Vorgriff auf die dreijährige Strafsteuer in den Monaten Juli und August nochmals hochgefahren worden, im Oktober allerdings massiv eingebrochen und wird jedenfalls für die Zeit der Erhebung der Strafzölle auf diesem niedrigen Niveau verharren.
Im „LT“-Ersatzgeschäft des Jahres 2009 sind gegenüber dem Vorjahr drei Millionen Reifen weniger entsprechend elf Prozent minus und damit 26 Millionen Einheiten in den Handel gelangt. Der Anfang der wirtschaftlichen Erholung habe das Absatzminus gemildert, so die RMA. In 2010 wird bestenfalls ein geringer Zuwachs erwartet.
Bei großen Nutzfahrzeugreifen werden in diesem Jahr 12,6 Millionen Stück und damit gegenüber 2008 etwa 2,3 Millionen Reifen weniger an den Handel ausgeliefert. Angesichts der unsicheren wirtschaftlichen Prognosen hinsichtlich eines Aufschwungs rechnet der Herstellerverband mit einem Plus von weniger als einer Million und nennt die Zahl 12,6 Millionen Stück.
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