GPX wird nach Insolvenz filetiert
Der amerikanische Spezialreifenhersteller und -vertreiber GPX International Tire Corporation (Malden/Massachusetts) soll nach der am 26. Oktober angemeldeten Insolvenz in drei Bestandteile zerlegt werden. Einen Großteil einschließlich der weltweiten Markenrechte für Galaxy und Primex sowie das US-Geschäft und die südafrikanische Tochtergesellschaft GPX Tyre South Africa will der israelisch-indische Reifenkonzern Alliance Tire übernehmen. Die kanadische Tochtergesellschaft Dynamic Tire soll im Rahmen eines Management-Buyouts abgetrennt werden. Für die Industrie-/Vollgummireifensparte laufen Veraufsverhandlungen.
GPX ist von den hohen Zöllen, die auf Produkte mit Herstellungsland China in den Vereinigten Staaten erhoben werden, in besonderem Maße betroffen und nennt 44 Prozent höhere Zollabgaben wegen der Antidumping-Beschlüsse der US-Regierung. Zwar ist von der Insolvenz nur die US-Muttergesellschaft betroffen, doch die Folgen werden auch bei den ausländischen Töchtern wie Dynamic Tire (Kanada) oder der Starbright-Gruppe (China) nicht völlig vorbeigehen, die europäischen Aktivitäten sollen „heruntergefahren“ („Wind down“) werden – was immer das heißen mag. Die Galaxy Tyre Europa residiert auf dem Firmengelände des Reifengroßhändlers Gewe in Rodenbach.
Alliance erwartet, dass der Abschluss der Transaktion noch in diesem Jahr erfolgen kann, verspricht sich von der Ergänzung der Produktlinien bei Landwirtschafts- und Baumaschinenreifen Synergien und will auch im Lkw-Bereich an das bisherige GPX-Geschäftsmodell anknüpfen. Alliance will auch weiterhin die Produktionsstätten, die bislang für GPX gefertigt haben – so in China – weiter nutzen. Nach Medienberichten wolle das israelisch-indische Unternehmen 25,8 Millionen Euro für diesen Anteil an GPX bieten.
Die Dynamic Tire Corp. (Toronto/Kanada) war bis 2005 selbstständig und damals in die Fusion mit Galaxy Tire & Wheel eingebracht worden. Jetzt soll Dynamic im Rahmen eines Management-Buyout wieder unabhängig werden und den Verkauf und Vertrieb für Reifen der Marken Galaxy und Primex in Kanada übernehmen. Wobei dazu nicht nur OTR- und Lkw-Reifen gehören sollen, sondern auch Pkw-Reifen. Das Managementteam wird von Robert Shirkin, vormals CEO bei GPX, und Peter Koszo geführt.
Dritter Baustein im Restrukturierungsplan ist der Verkauf des Vollgummireifengeschäftes mit den Standorten Gorham (Maine, ein Reifenwerk), Red Lion (Pennsylvania, ein Räderwerk) und der Produktion im chinesischen Hebei (Starbright). GPX verhandelt derzeit nach eigenen Angaben mit einem möglichen Käufer, ohne diesen namentlich zu nennen.
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