Nur drei kleinere italienische Aluräderhersteller auf der IAA
War es die Automobilkrise oder der Abschluss eines Aderlasses, der sich bereits auf den vorherigen Internationalen Automobil-Ausstellungen in Frankfurt abgezeichnet hatte, als sich immer weniger Hersteller von Pkw-Rädern an der Messe beteiligten? Ob Stahl oder Alu, ob große Nummer in der Erstausrüstung oder im Ersatzgeschäft – in diesem Jahr war jedenfalls gar keiner mehr aus dem Kreise der deutschen Räderanbieter auf der Ausstellerliste zu finden. Einzig drei kleinere und selbst dem Fachpublikum kaum bekannte Aluminiumrädermarken aus Italien fanden sich auf der weltgrößten Automobilmesse zwischen Opel, Peugeot, Toyota und Co. in Halle 8, einer privilegierten Ausstellungshalle, in der außer bedeutenden Automobilherstellern auch renommierte Zulieferer wie Valeo, Bosch oder TRW usw. sowie die drei Reifenhersteller Bridgestone, Kumho und Michelin ihre Auftritte hatten. Die Namen der drei Aluminiumräderhersteller: APP-Tech (Padua), GMP und Spath Wheels (beide Bergamo).
APP-Tech aus der Nähe von Venedig ist schon darum Verbrauchern und Händlern unbekannt, weil das Unternehmen gar nicht unter eigenem Label fertigt und vermarktet, sondern sämtliche hergestellten Schmiederäder Auftragsarbeiten sind: für Anbieter im klassischen Ersatzgeschäft, die über ihr Angebot an Gussrädern auch solche mit der Schmiedetechnologie stellen wollen wie Antera oder AEZ; für klassische Edeltuner wie Carlsson, Mansory, Pagani oder Ruf; und schließlich für exklusive Serien exklusiver Automarken wie AMG, Alfa Romeo oder Lamborghini. Bei einteiligen Schmiederädern reicht die Angebotspalette von 18 bis 24 Zoll, wobei schon bei der kleineren Dimension eine Gewichtsersparnis gegenüber klassisch gegossenen Rädern von um die 25 Prozent genannt wird, bei den größeren werden auch schon mal 35 Prozent erreicht. Die Palette der zweiteiligen Schmiederäder beginnt gar bei 15 Zoll und endet bei 26 Zoll. APP-Tech verarbeitet die von der Aluminum Precision America Inc. (Kalifornien) bezogenen Rohlinge im Übrigen auch zu geschmiedeten Aluminiumrädern für Motorräder, so in Zusammenarbeit mit Brembo für Ducati, MV Augusta und Harley-Davidson. Weitere Schmiedeteile gehen – sei der Vollständigkeit halber erwähnt – an die NASA, Boeing oder sind für amerikanisches Militärgerät bestimmt.
Ulrike Rahm von GMP Italy hat gleich zwei deutsche Importeure: Die Drewske Tuning GmbH in Bad Salzuflen vertreibt das unter GMP angebotene Programm, die BT Räder & Reifen VertriebsGmbH (Euskirchen) aber hat den üppigeren Katalog, in dem sich die Marken R.S und SAT wiederfinden. Vor allem ist das Sortiment von großdimensionierten Rädern mit beispielsweise gleich zwei verschiedenen Designs in 23 Zoll zu nennen.
Die Palette von Spath Wheels ist da schon breiter gefächert und richtet sich eher an den Volumenmarkt, beginnt sie doch bei Felgengrößen, wie sie für Kleinwagen und Kompaktautos erforderlich sind, endet aber immerhin auch bei 23. Zoll. Die Italiener haben im Übrigen sogar eine eigene Deutschland-Dependance in Vlotho. Neu ist hierzulande das Design SP28S, das wie auch weitere Ausstellungsstücke auf der IAA in Frankfurt dokumentiert, dass man vor Farbe bei Aluminiumrädern keine Angst hat.
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