Logistikbranche schöpft Hoffnung
Das Klima in der deutschen Logistikwirtschaft hat sich zu Beginn des zweiten Halbjahres verbessert. Dies lässt sich aus dem von der Bundesvereinigung Logistik e.V. (BVL) und dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung e.V. (DIW) erhobenen sogenannten Logistikindikator für das dritte Quartal 2009 entnehmen, der gegenüber dem Vorquartal demnach um gut 20 Punkte zulegen konnte. Dies soll zugleich den bislang kräftigsten Zuwachs in einem Quartal markieren. “Zwar liegt der Index mit 82,6 Punkten weiterhin deutlich unter dem Normalniveau von 100 Punkten, aber es geht nach langer Durststrecke wieder aufwärts”, ist einer gemeinsamen Mitteilung von BVL und DIW zu entnehmen. Maßgeblich getragen werde diese Entwicklung von den – wie es heißt – “deutlich aufgehellten Erwartungen für die nächsten zwölf Monate”, die den Angaben zufolge um fast 23 auf nunmehr 109 Punkte zulegen konnten. Aufgrund der schwachen Einschätzung der derzeitigen Lage – Zuwachs um nur sechs Punkte auf 56 Punkte – sei es jedoch verfrüht, bereits auf eine kräftige Erholung zu schließen. So herrsche aufseiten der Logistikdienstleister trotz einer Stabilisierung bei den Auftragseingängen nach wie vor das Bestreben vor, angesichts einer als schlecht eingeschätzten Auslastung der Kapazitäten diese weiter abzubauen. “Die Pläne für die nächsten zwölf Monate weisen weiterhin in Richtung Kapazitätsrückbau, sowohl beim Personal als auch bei den Sachkapazitäten”, sagt Stefan Kooths vom DIW Berlin. Offenbar reiche die erwartete bessere Geschäfts- und Auftragslage in der nahen Zukunft nicht aus, um die bestehenden Kapazitäten auszulasten. Die Krise sei “sicher noch nicht überwunden”, meint denn auch der BVL-Vorstandsvorsitzende Raimund Klinkner. “Aber die Auftragseingänge steigen, und die Produktion wird wohl in absehbarer Zeit vielerorts wieder anziehen. Damit könnte die Talsohle erreicht sein und eine Stabilisierung der Wirtschaft auf niedrigem Niveau beginnen”, übt er sich in Zuversicht.
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