Nokian büßt 72,4 Prozent Umsatz in Russland ein
Konnte Nokian Tyres sich bisher auf den russischen Markt als Wachstumsgarant verlassen, leidet der finnischen Reifenhersteller nun mehr als deutlich unter den dramatischen Zuständen auf dem russischen Reifenmarkt. Bis zum Beginn der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise machten Russland und die GUS-Staaten noch 42,7 Prozent des Nokian-Umsatzes aus (erstes Halbjahr 2008); nun sind dies gerade noch 20,7 Prozent (ersten Halbjahr 2009). In absoluten Zahlen: Während Nokian Tyres im ersten Halbjahr 2008 noch 226,3 Millionen Euro in Russland und den GUS-Staaten umsetzte, waren es im ersten Halbjahr dieses Jahres nur noch 71,9 Millionen Euro, was einem Rückgang von 68,3 Prozent entspricht. Nur auf Russland (ohne GUS-Staaten) betrachtet, ergibt sich sogar ein Umsatzeinbruch von 72,4 Prozent im ersten Halbjahr dieses Jahres. Dabei kann sich der finnische Reifenhersteller nur glücklich schätzen, dass sich die anderen Märkte nicht ganz so lebensbedrohlich entwickeln. Weltweit muss Nokian Tyres dennoch noch einen Umsatzeinbruch von 34,6 Prozent hinnehmen, und zwar von 530,3 auf 346,7 Millionen Euro im ersten Halbjahr.
Den aktuellen und ältere Geschäftsberichte finden Sie in unserem Geschäftsberichte-Archiv.
Nichtsdestotrotz gelang es dem finnischen Reifenhersteller im Berichtszeitraum schwarze Zahlen zu erzielen. So erzielte Nokian Tyres von Januar bis Juni einen operativen Gewinn von 17,5 Millionen Euro (minus 86,4 Prozent). Auch mit einem Nettogewinn von wenigstens noch 1,5 Millionen Euro kann Nokian das Halbjahr beenden (Vorjahr: 99,1 Millionen Euro). Wie es im Halbjahresbericht weiter heißt, sei der finnische Hersteller nicht nur hart durch die einbrechenden Märkte in Russland und den GUS-Staaten getroffen worden, auch die Abwertungen bei den Währungen in den Kernmärkten Russland, Ukraine, Schweden und Norwegen hätten nicht durch Preiserhöhungen aufgefangen werden können. Laut Kim Gran, President und CEO von Nokian Tyres, habe man derweil aber die Talsohle bei der Nachfrage erreicht. „Dennoch richten wir unser Handeln eher auf eine schrittweise denn ein schlagartige Erholung aus“, so Gran weiter. Die Einführung des Nokian Hakkapeliitta 7 für den kommenden Winter sowie die allgemein positiven Vorbestellungen für die kommende Saison lassen das Unternehmen auf eine baldige Erholung der Märkte und Kennzahlen hoffen. Im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres lasse sich auch eine erste Verbesserung erkennen: Während der Umsatz im Halbjahr um 34,6 Prozent einbrach, ging der Umsatz im zweiten Quartal ‚nur noch’ um 22,7 Prozent auf 191,1 Millionen Euro zurück. Ein ebenfalls gutes Zeichen kommt aus Nordamerika. Dort konnte Nokian Tyres im ersten Halbjahr seinen Umsatz um sogar 27,9 Prozent steigern. Gleichzeitig fielen die Umsätze in Europa (ohne Nordische Staaten) lediglich um 2,9 Prozent.
Schreiben Sie einen Kommentar
An Diskussionen teilnehmenHinterlassen Sie uns einen Kommentar!