Michelin Green X Challenge bei den 24 Stunden von Le Mans
Michelin will sein Bekenntnis zu umweltverträglichem Handeln am Wochenende 13./14. Juni auch in Le Mans unter Beweis stellen: Das sicherlich berühmteste Langstreckenrennen der Welt zählt erstmals auch zur neuen „Michelin Green X Challenge“ – ein innovativer Wettbewerb, bei dem am Ende der Saison der energieeffizienteste Sportwagen als Sieger hervorgeht und mit einem garantierten Startplatz bei den 24 Stunden von Le Mans 2010 belohnt wird. Schnell sein allein genügt nicht, um die Michelin Green X Challenge zu gewinnen – erst die Kombination aus hoher Durchschnittsgeschwindigkeit und geringem Treibstoffverbrauch qualifiziert für ein Spitzenergebnis in diesem Wettbewerb, mit dem der französische Reifenspezialist den Gedanken an eine saubere und umweltfreundlichere Mobilität auch in einer der Topkategorien des internationalen Motorsports verankern möchte.
Die beste Energie-Effizienz bringt Vorteile
Grundlage der Wertung ist der Koeffizient aus der im Rennen erreichten Durchschnittsgeschwindigkeit (ohne Boxenstopps) und dem dabei verbrauchten Kraftstoff. Das Ergebnis wird anschließend in Megajoule pro Kilometer umgerechnet, um die unterschiedliche Energiedichte der eingesetzten Benzin- und Diesel-Treibstoffe zu berücksichtigen. Und für den dabei entstehenden Energie-Effizienz-Index gilt: je niedriger, desto besser – denn er bietet die Basis für die Rangfolge, nach der die teilnehmenden Fahrzeuge Punkte erhalten. Das Team mit den meisten Punkten gewinnt die „Michelin Green X Challenge“ und wird – in Kooperation mit dem Le-Mans-Veranstalter ACO – mit einem festen Startplatz für das 24-Stunden-Rennen 2010 belohnt.
Die „Michelin Green X Challenge“ löst seit Beginn dieser Saison die „Michelin Energy Endurance Challenge“ ab, mit der die Premiummarke – selbst 17-facher Gesamtsieger bei dem Langstreckenklassiker im französischen Department Sarthe – 2007 reüssierte. Vorteil des neuen Wettbewerbs: Er steht erstmals nicht nur den Teams der American Le Mans Series (ALMS) offen, sondern wird auch für das europäische Pendant LMS sowie das 24-Stunden-Highlight selbst ausgeschrieben. So liegt zum Beispiel nach dem Auftaktrennen der LMS im belgischen Spa-Francorchamps der in der Kategorie LMP2 startende Porsche RS Spyder des Teams Essex Motorsport vorn – für die Zuschauer in Le Mans ist er leicht an dem „Michelin Green X Challenge“-Logo zu erkennen. Der Vorjahressieger in der „Michelin Energy Endurance Challenge“, das Team Van Merksteijn, erzielte mit seinem ebenfalls auf Rennreifen von Michelin rollenden Porsche RS Spyder einen Energie-Effizienz-Index von 6,176212759. Er ist das Resultat aus einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 208 km/h und einem Energieverzehr von 12,8 MJ/km.
Strikteres Reifenreglement
Die Sportwagen- und Prototypen-Rennen der ALMS- und LMS-Serie sowie die 24-Stunden-Ikone von Le Mans gehören zu den wenigen internationalen Motorsport-Topkategorien, in denen noch ein Wettbewerb verschiedener Reifenhersteller stattfindet – was sie für Michelin zu einem besonders interessanten Betätigungsfeld macht. Die Regeländerungen zur Saison 2009 stellen die Marke dabei vor eine Aufgabe, die sowohl unter Umweltschutzgesichtspunkten als auch für die Serienentwicklung von größter Bedeutung ist: die gleichzeitige Optimierung von Rollwiderstand, Laufleistung und Grip der Sportwagen-Rennreifen.
In der LMS und in Le Mans selbst dürfen Reifenwechsel ab dieser Saison von nur noch zwei Mechanikern durchgeführt werden, wodurch sich die Boxenstopps unweigerlich verlängern. Die Teams wünschen sich daher noch langlebigere Pneus, um die Zeit für den einen oder anderen Reifenwechsel einzusparen. Diese Zielsetzung deckt sich exakt mit der langjährigen Entwicklungsrichtung von Michelin: Obwohl die Le-Mans-Sportwagen immens an Leistung zulegten, hat sich die durchschnittliche Laufleistung der Michelin-Langstrecken-Rennreifen in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt. Gleichzeitig verbesserten sich der Grip und die Widerstandfähigkeit gegen Beschädigungen durch Fremdkörper.
Michelin ist bis heute der einzige Hersteller, der in der „großen“ Prototypen-Kategorie LMP1 während der 24 Stunden von Le Mans mit einem Reifensatz tagsüber drei Turns und nachts sogar vier Turns – also bis zu 700 Kilometer oder drei Stunden bei einem Durchschnitt von über 200 km/h – absolvieren konnte. Positiver Umwelteffekt dieser Langlebigkeit: Es müssen weniger Reifen produziert und entsorgt werden.
Mehr Grip und Traktion, weniger Rollwiderstand
Zugleich ermöglicht der kontinuierlich verringerte Rollwiderstand der Michelin-Rennreifen einen weiteren Aspekt der Umweltschonung, der in Rennsport und im öffentlichem Straßenverkehr an Bedeutung gewinnt: die Energie-Effizienz. Ein geringerer Rollwiderstand verhilft nicht nur zu höherer Endgeschwindigkeit, sondern ermöglicht auch geringeren Verbrauch. Sprich: bei gleicher Kraftstoffmenge einige Extrakilometer im Renntempo. So können die Teams ihre Tankintervalle ausdehnen, was gerade angesichts der reduzierten Benzinreservoirs in vielen Sportwagen-Kategorien immer wichtiger wird.
Eine möglichst gute Umweltbilanz gehört bereits seit 1992 zu den strategischen Zielen des französischen Reifenherstellers. Die zentrale Entwicklungsrichtung heißt daher: Energie-Effizienz ohne Einbußen an Performance oder Haltbarkeit. Die „Michelin Green X Challenge“ betont nun diese Gesamtbilanz, indem sie geringen Kraftstoffverbrauch und hohen Rennspeed belohnt.
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