Apollos Vredestein-Übernahme schon perfekt
Nachdem vor wenigen Tagen noch die Rede davon war, die Vredestein-Übernahme durch Apollo Tyres werde bald in trockenen Tüchern sein, hat der indische Reifenhersteller nunmehr bereits Vollzug gemeldet. Das Wall Street Journal berichtet unterdessen unter Berufung auf Angaben einer mit dem Vorgang vertrauten Person, Apollo Tyres habe für 100 Prozent der Anteile an der niederländischen Vredestein Banden B.V. eine Kaufsumme von 175 Millionen Euro bezahlt. Eine Bestätigung dessen von offizieller Seite liegt freilich bislang nicht vor – vor Kurzem erst war in diesem Zusammenhang in einem anderen Zeitungsbericht von einer Summe in Höhe von 300 Millionen US-Dollar (gut 220 Millionen Euro) gesprochen worden. Mit der Akquisition sehen sich die Inder eigenen Worten zufolge gestärkt, was ihre Ambitionen im europäischen Markt betrifft. Und auch für Vredestein werde sich die Nähe zu einem größeren Marktspieler in Sachen Kosten, Mitarbeiter, Produkte sowie Zugang zu Märkten außerhalb Europas auszahlen, ist man sich bei Apollo Tyres sicher. „Diese strategische Allianz wird Apollos Plänen im Hinblick auf die europäische Kundschaft den Rücken stärken. Beide Unternehmen passen in allen Bereichen angefangen bei Forschung und Entwicklung über die Produkte und Mitarbeiter bis hin zur Fertigung und den Märkten gut zusammen. Sie ergänzen sich synergetisch, und unser Ziel ist es, Vredesteins globalen Wert in den kommenden Jahren zu erhöhen“, sagt Onkar S. Kanwar, Chairman und Managing Director von Apollo Tyres Ltd. Auch Rob Oudshoorn, Chief Executive Officer von Vredestein Banden B.V., wertet die Verbindung als Win-Win-Kombination beider Firmen.
„Wir bringen Apollo in Sachen Pkw-Reifen auf unseren Stand bei gleichzeitiger Vermittlung eines Verständnisses für den europäischen Markt. Zugleich erhalten wir über Apollo Zugriff auf die Märkte außerhalb der EU, wertvolles Produktions-Know-how sowie Hilfe im Bemühen um Kostensenkungen etwa durch die gemeinsame Beschaffung“, so Oudshoorn. Seiner Meinung nach werde diese „Partnerschaft“ mit Apollo dem Unternehmen und seinen Mitarbeitern das angestrebte Maß an Stabilität bringen, nachdem man eine „Zeit der Unsicherheit“ durchlebt habe. „Ich bin zuversichtlich, dass wir nun die richtige Plattform geschaffen haben, um das wirkliche Wachstumspotenzial Vredesteins umsetzen zu können. Wir haben die Mitarbeiter, wir haben die Technologie und jetzt haben wir den richtigen Partner“, ist Oudshoorn überzeugt. Laut Neeraj R. S. Kanwar, Vice Chairman und Joint Managing Director bei Apollo Tyres Ltd., soll Vredestein Banden weiterhin von dem derzeitigen Management geführt werden. „Wie es bei uns Standard ist, wollen wir uns unter Nutzung der gegenseitigen Stärken weiterentwickeln sowie durch die Bündelung der Kräfte bessere Produkte und Services für unsere Kunden erreichen“, meint er mit Blick auf den für kommenden Monat angekündigten Beginn des Integrationsprozesses unter Beteiligung von Managern beider Seiten, bei dem ein Schwerpunkt insbesondere auf die Bereiche Forschung und Entwicklung, Produkte und Marken sowie Einkauf und Finanzen gelegt werden soll.
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