Deutsche Tuningbranche erwirtschaftet 2008 weltweiten Umsatz von 4,6 Milliarden Euro
Die Umsatzpotenziale im angeschlagenen Fahrzeughandel sind laut Verband Deutscher Automobil Tuner (VDAT), Europas größtem Tuningverband, noch ausbaufähig. Mit dem Geschäft der Fahrzeugveredelung lassen sich attraktive Renditen erzielen und die Werkstätten zusätzlich auslasten. Das hohe Qualitätsbewusstsein der Tuninginteressierten kommt dabei der deutschen Tuningindustrie zugute.
Nach Angaben von VDAT-Geschäftsführer Harald Schmidtke erzielte die exportstarke deutsche Tuningindustrie, inklusive der Tuninglinien der Fahrzeughersteller, im Jahr 2008 einen weltweiten Umsatz von 4,6 Milliarden Euro, in Deutschland lag dieser bei 1,9 Milliarden Euro. Die Prognose für das laufende Jahr geht von einer uneinheitlichen Entwicklung der Marktsegmente aus. Im Umfeld der schwierigen Marktlage wird derzeit ein Rückgang von zehn bis 15 Prozent gegenüber 2008 erwartet. Die Umsatzprognose liegt weltweit bei 3,8 bis 4 Milliarden Euro.
Positive Perspektiven sieht der Experte bei Unternehmen, die sich auf eine Anpassung eingestellt haben. „Die Umsatzpotenziale im Fahrzeughandel sind noch nicht ausgeschöpft. Nur 38 Prozent der Betriebe arbeiten regelmäßig mit einem Anbieter von Tuningteilen zusammen. Professionell betreiben nur zehn Prozent der Händler dieses Geschäft“, betont Harald Schmidtke beim Branchengespräch ein Tag vor der „Tuning World Bodensee“. Dabei begründen sich die Tuningumsätze nicht nur aus dem Segment der Neufahrzeuge. „Wenn sich die Haltedauer neuwertiger gebrauchter Autos erhöht, ist das eine Chance.“ Außerdem gilt es, eine breite Zielgruppe besser anzusprechen. Schließlich sieht der Verband eine hohe Tuning- und Zubehöraffinität nicht nur bei den 18‑ bis 25-Jährigen (61 Prozent), sondern mit 40 Prozent auch noch bei den über 60-Jährigen.
Starke Werte mit Ausnahmestatus erreicht Deutschland bei den Pkw-Neuzulassungen im ersten Quartal 2009. „Als einzige Nation in Westeuropa schlagen hier mit 18 Prozent Zuwächse im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu Buche“, erklärt Stefan Klein, Leiter der Sparte Tuning/Event bei der Goodyear Dunlop Handelssysteme im Rahmen der Tuning World Bodensee und weiter: „Obwohl das Frühjahrsgeschäft spät eingesetzt hat, läuft der Markt aktuell sehr gut.“ Weitere Chancen sieht Stefan Klein für den Reifenfachhandel im Autoservice sowie im Umrüst- und Tuningsegment. „Wer im Markt bestehen will, muss den Kunden im Markt abholen.“
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