Karmann meldet nun doch Insolvenz an
Der Cabrio-Spezialist Karmann hat am Mittwoch Insolvenz angemeldet. Der Grund ist nach Angaben des Unternehmens die drohende Zahlungsunfähigkeit angesichts der bevorstehenden finanziellen Verpflichtungen. Die Geschäftsführung stellte den Antrag zur Eröffnung des Verfahrens beim Osnabrücker Amtsgericht. Nach Angaben der IG Metall sind 3.470 Mitarbeiter der Wilhelm Karmann GmbH betroffen. „Der alle Planungen sprengende Umsatzrückgang hat dazu geführt, dass der mit den Arbeitnehmervertretern vereinbarte Sozialplan nicht mehr zu finanzieren ist“, heißt es in einer Mitteilung. Mit dem vom Gericht zu bestellenden vorläufigen Insolvenzverwalter sollten nun die neu strukturierte Unternehmensgruppe in eine gesicherte Zukunft geführt und so viele Arbeitsplätze wie möglich gerettet werden.
Bis zuletzt hatte Karmann versucht, vor der betriebsbedingten Kündigung stehenden Mitarbeitern doch noch eine Abfindung zu zahlen. Geschäftsführung und Arbeitnehmervertreter einigten sich in einem Verhandlungsmarathon darauf, zukünftige Zahlungseingänge des Unternehmens weitgehend für Abfindungen zu verwenden, wie die IG Metall gestern in Osnabrück mitteilte. Konkret gehe es lauf Handelsblatt um einen von Karmann erhobenen Anspruch in Millionenhöhe gegen den US-Autokonzern Chrysler (es geht um das Chrysler-Modell Crossfire), den die Niedersachsen vor einem internationalen Schiedsgericht in London durchzusetzen versuchen. Ein Gütetermin ist für den Frühsommer angesetzt. Die abschließende Entscheidung erwarten die Karmann-Manager bis Herbst 2009.
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