Im April startet in Fulda ein neues Zufall-Logistikzentrum für Reifen
Die Zufall Logistics Group versteht sich als Dienstleistungsunternehmen, das seinen Kunden rund um Beschaffung und Distribution Lösungen „aus einer Hand“ anbieten kann: von bundes- und europaweiten Sammelgutverkehren über bundes-, europa- und weltweite Expressdienste, Luft- und Seefracht bis hin zu kompletten Logistiklösungen und Outsourcing-Projekten. In den zurückliegenden Jahren konnte man ein stetes Wachstum sowohl was den Umsatz (2007: knapp 233 Millionen Euro) als auch was die Anzahl der beförderten Sendungen (2007: rund 2,91 Millionen Stück) angeht realisieren. Unternehmensangaben zufolge hat sich dieser positive Trend 2008 weiter fortgesetzt und könnte es in diesem Jahr ebenfalls. Denn mit einem neuen Logistikzentrum im Fuldaer Stadtteil Rodges plant die Gruppe, ihre Kapazitäten im Bereich der Reifenlogistik weiter auszubauen. Wie Michael Hamperl, Mitglied der Niederlassungsleitung bei der Zufall Logistics Group in Fulda, gegenüber dieser Fachzeitschrift erläutert, entfallen derzeit rund 40.000 Quadratmeter der von dem mittelständischen Unternehmen an seinen elf Standorten in den Regionen Thüringen, Südniedersachsen sowie Nord-, Mittel- und Osthessen insgesamt für die komplette logistische Dienstleistungskette bereitgehaltenen 150.000 Quadratmeter auf die Reifenlogistik – mit der neuen Anlage in Fulda soll noch einmal eine Lagerfläche von 18.400 Quadratmeter bzw. eine Lagerkapazität von bis zu 380.000 Reifen hinzukommen.
Logistikdienstleistungen rund um Reifen sieht man bei Zufall als weitere Spezialisierung und damit als ein Standbein, welches sich positiv entwickelt hat und weiter positiv entwickeln wird. „Logistik in Gänze ist für die Strategie unseres Unternehmens ein wichtiges Geschäftsfeld und die Reifenlogistik inklusive Distribution aus einer Hand hat hier einen großen Anteil, speziell in Fulda“, erklärt Hamperl. Aufgrund einer guten Auftragslage auf diesem Sektor, wo man den Kunden von der Einlagerung der eingehenden Waren über die Aufnahme und Verwaltung in einem vernetzten Warehouse-Managementsystem bis zum Warenausgang alle in der Supply Chain anfallenden Dienstleistungen anbieten könne, habe man in den vergangenen Jahren bereits die dortigen Lager- und Logistikflächen regelmäßig erweitern müssen. Nichtsdestotrotz ist es in den Lagerbauten, die das Unternehmen im Raum Fulda für die Reifenlogistik nutzt, inzwischen schon wieder zu eng geworden. Um diesem Zustand abzuhelfen, entschloss man sich im vergangenen Jahr zu einem kompletten Neubau. Die bisherigen Kapazitäten am Standort Fulda reichten für das geplante Wachstum nicht mehr aus, erklärt Hamperl. „Der Entschluss pro Neubau wurde Anfang 2008 gefasst, der erste Spatenstich war dann im August und der Einzug ist etwa für Mitte April 2009 geplant“, sagt er. Das neue Logistikzentrum ist seinen Worten zufolge von einem Investor errichtet und von der Zufall Logistics Group langfristig angemietet worden.
Das Investitionsvolumen für das Projekt, durch das bei dem Unternehmen zugleich auch neue Arbeitsplätze im Bereich der Reifenlogistik entstanden sein sollen, beziffert er mit über zehn Millionen Euro. An dem neuen Standort werden demnach – saisonal abhängig – zwischen 20 und 30 Mitarbeiter beschäftigt sein. Für Hamperl sind gerade auch die im Vergleich mit dem Handling von Produkten anderer Art „extremen saisonalen Schwankungen in kurzen Zeiträumen und damit die schnelle, kurzfristige Verfügbarkeit von qualifiziertem Personal“ besondere Herausforderungen in Bezug auf Logistikdienstleistungen rund um das Reifengeschäft. „Aber eben auch Flexibilität in puncto Lagerflächen, um den wechselnden Beständen ökonomisch Rechnung zu tragen, und das Produkt-Know-how des kommissionierenden Personals. IT-technisch sind es spezielle Anforderungen an Lieferscheine, Auslieferpapiere sowie Abbilden der Artikelvielfalt und die verschiedenen reifenspezifischen Merkmale (DOTs, S-Markierungen etc.). Und nicht zuletzt auch das ausreichende Bereitstellen von Transportkapazitäten zu Spitzenzeiten und die möglichst tagesgleichen späten Cut-off-Zeiten bei kurzen Laufzeiten“, fallen ihm noch weitere Besonderheiten im Zusammenhang mit der Reifenlogistik ein.
Dass man bei Zufall dieses Metier beherrscht, daran lässt Michael Hamperl jedoch keinerlei Zweifel aufkeimen. Wen konkret man als Kundschaft betreut, möchte er zwar nicht preisgeben. Doch laut der Zufall Logistics Group gehören dazu „viele namhafte in- und ausländische Hersteller und Händler der Reifenbranche, die sich auf das fachspezifische Know-how der Zufall-Mitarbeiter bei der Lagerung, Kommissionierung und Distribution ihrer Produkte verlassen“. Und auch wenn es – ergänzt Hamperl – nur am Standort Fulda Reifenlogistik gebe, so sei man dennoch speditionell an allen Zufall-Standorten für Reifenhersteller und Reifenhändler in der Deutschland- und Europaverteilung tätig. Alles in allem schätzt Hamperl, dass der Logistikdienstleister pro Jahr rund zwei Millionen Reifen bewegt. „Je eine Million ein- und ausgehend“, wie er hinzufügt. Und es dürfte auf der Hand liegen, welche Entwicklung dieser Zahlen man sich von dem neuen Standort im Fuldaer Stadtteil Rodges verspricht, dessen vollständige Inbetriebnahme nun unmittelbar bevorsteht. Zumal dieser – wie die Fuldaer es formulieren – „in der Mitte Deutschlands und damit zentral im Herzen von Europa“ liegt und der Komplex daher über eine direkte Anbindung an verkehrs- und transporttechnische Infrastruktur im In- und Ausland besitze.
Außerdem soll die auf einem 34.000 Quadratmeter großen Grundstück angesiedelte Anlage über eine technische Ausstattung auf dem neuesten Stand der Technik verfügen, die eine besonders effektive Nutzung des Lagergebäudes erlaube. So ist dort Unternehmensangaben zufolge beispielsweise eine Sprinkleranlage installiert, die den „ehrgeizigen US-Standard NFPA einhält und so die modernsten Brandschutzbestimmungen über das gesetzliche Maß hinaus erfüllt“. Damit gehorche sie sogar der internationalen Versicherungsnorm „FM-Global“ und mache eine kosteneffiziente, in Kette liegende Lagerung der Reifen möglich, heißt es vonseiten der Zufall Logistics Group. Des Weiteren soll das auf eine Maximalauslastung von 380.000 Reifen ausgelegte Lager auch die Kleinmengenlagerung von Kompletträdern erlauben, wobei der Logistiker bezüglich der IT-Ausstattung rund um die Lagerverwaltung demnach ebenso auf modernste Standards setzt und sich damit bestens vorbereitet auf alle aktuell gängigen Bedürfnisse seitens Industrie und Fachhandel wähnt. „Über eine Schnittstelle ist die Lagerverwaltung in Fulda Rodges mit den EDV-Systemen der Kunden direkt verknüpft und kann so die individuellen Kundenaufträge extrem präzise und ohne große Zeitverluste umzusetzen“, wird ein damit verbundener Vorteil für die Zufall-Kunden hervorgehoben.
Bedient werde die technische Einrichtung von einem Mitarbeiterstab, der in den vergangenen Jahren bei der Lagerung, Kommissionierung, Verpackung und Versendung der Artikel sein Branchen- und Markenwissen permanent auf den neuesten Stand gebracht habe. Durch das Zusammenspiel solcher Faktoren wie der geografischen Lage, einer modernen technischen Ausstattung sowie erfahrenem Personal mit einem exakt abgestimmten Versand über Spedition, Paket -und Expressdienste oder dem nahe gelegenen und von Zufall betriebenen Hub von Night Star Express sollen in Fulda „nahezu konkurrenzlose Cut-off-Zeiten“ möglich sein. „Begünstigt wird dies vor allem auch durch die verkehrsgünstige Lage aller unserer Logistic Center im Herzen Europas. Unsere Kunden können damit Aufträge, die sie erst spät nachmittags erhalten, noch am gleichen Tag zum Versand bringen. Für viele Firmen ist das ein Serviceplus und neben der Kostenfrage das schlagende Argument für ein Outsourcing“, meint Matthias Schnarr, Bereichsleiter Logistik der Zufall Logistics Group in Fulda. Für die Kunden bedeute dies, dass sie auf eine serviceorientierte Reifenlogistik vertrauen können, die extreme Flexibilität mit hoher Liefersicherheit verknüpfe – oder wie das Unternehmen ihr Dienstleistungsangebot rund um die schwarzen runden Gummis selbst kurz und knapp charakterisiert: „Reifenlogistik der kurzen Wege und mit klarem Profil.“
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