Insolvenz für europäische Edscha-Standorte angemeldet
Der Vorstand des international tätigen Automobilzulieferers Edscha AG, der eigenen Angaben zufolge an 29 Standorten in 16 Ländern derzeit rund 5.800 Mitarbeiter beschäftigt und sich als Weltmarktführer bei Scharniersystemen sowie führender Anbieter von Cabriodachsystemen als “unverzichtbarer Partner der Automobilhersteller” versteht, hat beim zuständigen Amtsgericht Wuppertal die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens für die europäischen Standorte beantragt. Das Amtsgericht hat daraufhin Rechtsanwalt Dr. Jörg Nerlich von der Kanzlei Görg Rechtsanwälte zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Die Insolvenz wurde für die Zentrale in Remscheid (300 Beschäftigte), für die drei deutschen Produktionsstandorte in Hengersberg (1.300 Beschäftigte), Hauzenberg (400 Beschäftigte) und Regensburg (300 Beschäftigte) sowie für elf weitere Standorte in Europa angemeldet. Betroffen davon sollen insgesamt rund 4.200 Mitarbeiter sein, 2.300 davon in Deutschland. Für die Gesellschaften in Asien und in Amerika wurde kein Insolvenzantrag gestellt. Als Grund für den Insolvenzantrag werden die massiv rückläufigen Entwicklungen am weltweiten Automobilmarkt in Kombination mit einem sich deutlich verschlechterten Zugang zur Finanzierung auf den Kapitalmärkten genannt. In den letzten drei Monaten musste die Edscha-Gruppe demnach “dramatische Umsatzeinbrüche verkraften, die mit eigenen Mitteln nicht mehr aufgefangen werden konnten”. Der vorläufige Insolvenzverwalter hat angekündigt, sich schnellstmöglich einen Überblick über das Unternehmen zu verschaffen. Außerdem werde er sofort die Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes für die Beschäftigten beantragen. “Wir werden in den kommenden Wochen ein Sanierungs- und Restrukturierungskonzept erarbeiten mit dem Ziel, das Unternehmen wieder auf gesunde Beine zu stellen und möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten”, sagt Nerlich, dem ebenso wie dem Edscha-Vorstandsvorsitzenden Dr. Manfred Puhlmann daran gelegen ist, den Geschäftsbetrieb an den Standorten aufrechtzuerhalten. “Wir werden kurzfristig die notwendigen Gespräche mit den Beteiligten aufnehmen, um den Geschäftsbetrieb zu stabilisieren”, so der vorläufige Insolvenzverwalter.
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