Lanxess drosselt Produktion von synthetischem Kautschuk
Der Spezialchemie-Konzern Lanxess AG passt angesichts der aktuellen Nachfrageschwäche die Produktion von synthetischem Kautschuk an. In den kommenden Monaten werden die Anlagen des Geschäftsbereichs Butyl Rubber (Butyl-Kautschuk) in Sarnia (Kanada) und in Zwijndrecht (Belgien) entweder für mehrere Wochen gedrosselt oder vorübergehend stillgelegt. Die Stillstandszeiten werden für Wartungsarbeiten genutzt. Rund 360 Mitarbeiter sind insgesamt von den Produktionsanpassungen betroffen. In Kanada werden die Mitarbeiter Überstunden abbauen oder Urlaub nehmen. In Belgien gehen die Mitarbeiter in Kurzarbeit.
„Diese Maßnahmen haben das Ziel, die Kosten zu senken und die Lagerbestände abzubauen. Unsere Kunden werden auch weiterhin in gewohnter Qualität beliefert“, sagte der Leiter des Geschäftsbereichs, Ron Commander. Bereits Ende Dezember hatte Lanxess die Grundsteinlegung für ein neues Werk zur Herstellung von Butyl-Kautschuk in Singapur von Januar auf den Herbst 2009 verschoben. Die Inbetriebnahme wird nun für das Jahr 2012 erwartet.
Der Geschäftsbereich Butyl Rubber ist einer der führenden Hersteller von synthetischem Kautschuk mit einem Jahresumsatz von mehr als 500 Millionen Euro und gehört zum Segment Performance Polymers. Das Segment erzielte in den ersten neun Monaten 2008 einen Umsatz von 2,539 Milliarden Euro.
Die Palette an Butyl-Kautschuken, die Lanxess als einer der größten Synthesekautschukhersteller der Welt anbietet, setzt sich aus drei Produktfamilien zusammen: Regular Butyl, Bromobutyl- und Chlorobutyl-Kautschuk. Die Herstellung der beiden letztgenannten Kautschukarten, die häufig als Halobutyl-Kautschuk bezeichnet werden, beherrschen weltweit nur wenige Produzenten. Wichtigster Abnehmer von Halobutyl-Kautschuken ist die Reifenindustrie, die diese Gummi-Rohstoffe für gasundurchlässige Innerliner in schlauchlosen Pkw-, Lkw- und Busreifen einsetzt.
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