D&W im Insolvenzverfahren
Das Amtsgericht Bochum hat ein Insolvenzverfahren über das Vermögen der „D&W Auto, Sport + Zubehör Handelsgesellschaft mbH & Co. KG“ eröffnet (Aktenzeichen 80 IN 10/09). Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Frank Imberger bestellt. Das 1971 in Dortmund von Detlef Sokowicz und Werner Bauer (daher auch das Kürzel) gegründete Unternehmen ist seit 1973 am Bochumer Dückerweg, direkt an der A40, ansässig. Die Größe der Belegschaft wird in der WAZ mit 55 beziffert, der Umsatz für das Jahr 2001 mit 87 Millionen Euro. Insgesamt zählt die Produktpalette von D&W nach eigenen Angaben rund 230.000 Artikel, die auch über einen firmeneigenen Online-Shop weltweit vermarktet werden, darunter Reifen und Räder. D&W spricht von 2,9 Millionen angebotenen Rad-Reifen-Kombinationen, neben schmucken Aluminiumrädern werden auch Winterkompletträder mit Stahlfelgen angeboten.
D&W ist in der Tuningszene ebenso Kult wie auch der Katalog, der eine Auflage von rund einer dreiviertel Million Exemplaren gehabt haben dürfte. Dessen Erfolgsrezept war die fotografische Kombination zwischen getunten Fahrzeugen und erotisch posierenden Models. Verkehrschaos herrschte am Dückerweg, wenn D&W alljährlich eine fünfstellige Anzahl Menschen aus dem Revier, der Republik und selbst den Nachbarländern an seinen Tagen der Offenen Tür lockte. Denn dort gab es alles, was das Herz von Autofreaks höher schlagen lässt und nicht zuletzt eine große Show.
Nach einem ersten Überblick, den sich Imberger verschafft hatte, formulierte dieser gegenüber der WAZ vorsichtigen Optimismus: „Wir wollen das Unternehmen fortführen und sanieren. Und es gibt Grund zur Zuversicht. Wir können hier mit einem gut aufgestellten Management, einer qualifizierten Belegschaft, aber auch mit einem hervorragenden Ruf arbeiten. Primäres Ziel ist es, die Lieferfähigkeit zu erhalten.“ Nach Angaben von Imberger sind deutliche Umsatzeinbrüche, vor allem bedingt durch Kaufkraftverlust, Hauptgrund für die wirtschaftlichen Probleme. Aber auch die verschärfte Wettbewerbssituation im Internet und die Krise in der Automobilindustrie hätten zu der Situation beigetragen.
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