Studie der ABH Marketingservice zum Pkw-Markt in Russland
Gibt es noch Kfz-Märkte mit einem selbstverständlichen und damit garantierten Wachstum? „Ja“, sagt Gerd Heinemann, verantwortlicher Verfasser einer aktuellen Marktstudie der ABH Marketingservice GmbH (Köln) zum russischen Automobilmarkt. „In Russland wird es selbst bei der Anwendung von Negativ-Szenarien zu einem moderaten Marktwachstum kommen.“ Auch wenn Russland bei den Neuzulassungen Deutschland als zulassungsstärkstes Land Europas noch nicht ablösen konnte, wird trotz massivem Rückgang im letzten Quartal 2008 eine neuerliche Rekordzahl erreicht werden.
Der russische Aftermarket für Autoteile, Autochemie, Zubehör und Reifen (Unterpunkte der Studie beleuchten den russischen Reifenmarkt bzw. -fachhandel) bietet eine große Perspektive für alle Autobauer, Teilehersteller und Händler. So generiert der aktuelle Fahrzeugbestand von etwa 29 Millionen Pkw ein Aftermarket-Potenzial in Höhe von knapp sieben Milliarden Euro.
Dieses Potenzial wird aus ABH-Sicht auf jeden Fall wachsen, da die starken Neuzulassungsjahre und Gebrauchtwagenimporte der jüngeren Vergangenheit jetzt in den Aftermarket kommen. ABH rechnet mit jährlichen Volumensteigerungen von etwa zehn Prozent, dies alleine durch den bereits vorhandenen Pkw-Bestand.
Noch sind die Volumina im Aftermarket aber begrenzt, da jedes zweite in Russland zugelassene Fahrzeug älter als zehn Jahre ist und mehr als jedes Dritte sogar älter als 15 Jahre. Auch die Markenbetrachtung zeigt die begrenzten Potenziale westeuropäischer Teilelieferanten, denn fast 70 Prozent der Fahrzeuge stammen aus russischer Produktion.
Der Einstieg in den russischen Markt stellt weiterhin eine Herausforderung dar, da die russische Politik einheimische Unternehmen vor neuen Wettbewerbern schützt. Neueinsteiger müssen bestehende Strukturen akzeptieren und sich innerhalb dieser positionieren.
Die Marktforschern der ABH selektieren die wichtigsten Auto- und Autoteilehändler in Russland. Dabei findet man auf der Autohandelsebene wahre Giganten wie das Unternehmen Rolf, das nach aktuellen Veröffentlichungen fast 140.000 Neuwagen pro Jahr vermarktet.
Aber auch auf der Teilehandelsebene entwickeln sich die Strukturen. So sind die europäischen Kooperationen AD, GAU und ATR bereits stark vertreten und Temot International hat gerade den Teilehändler EXIST als Gesellschafter gewonnen.
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