Europäischer Lkw-Reifenmarkt bricht im November ein
Nachdem in 2008 in Europa beinahe jeden Monat weniger Lkw-Reifen auf dem Ersatzmarkt verkauft wurden als im Vergleichsmonat des Vorjahres, kommt die Krise nun auch in der Erstausrüstung an. Der Oktober war mit einem Rückgang von 11,4 Prozent schon ein Drama, zeichnete sich der Erstausrüstungsmarkt für Lkw-Reifen in Europa doch seit Langem durch grundsätzlich zweistellige Wachstumsraten aus. Doch nun, im vergangenen November, der dramatische Einbruch von 36,1 Prozent. Einen solchen Rückgang hatte man schon lange nicht mehr gesehen, betonen auch Analysten von Morgan Stanley. Dabei hatten Nutzfahrzeughersteller allerorten bereits seit längerem deutliche Produktionskürzungen angekündigt. Aufs Jahr gesehen haben die Reifenhersteller aber immer noch 2,5 Prozent mehr Reifen an die europäischen Erstausrüstungskunden vermarktet. Sollte sich der Trend auch im Dezember fortsetzen, dürfte am Ende für das Gesamtjahr auch hier ein Minus stehen. Die Neuzulassungen spiegeln dieses Bild wider: Wie die ACEA heute meldet, wurden im November in Europa 28,1 Prozent weniger schwere Lkw neu zugelassen.
Während man sich in Europa um den aktuellen Einbruch bei der Nachfrage aus der Erstausrüstung Sorgen machen muss, nimmt sich der Rückgang bei Lkw-Erstausrüstungsreifen in Nordamerika von 25 Prozent im November schon beinahe gering aus, waren die Rückgänge dort im vergangenen Jahr – mit zwei Ausnahmen – doch ständig noch höher. Dennoch: Im laufenden Jahr schrumpfte der Lkw-Erstausrüstungsmarkt in Nordamerika bereits um 16,3 Prozent, und das trotz der eh schon niedrigen Vergleichswerte aus 2007. Auch der nordamerikanische Ersatzmarkt fiel im November weiter zurück: -18,7 Prozent. Aufs ganze Jahr bisher gerechnet ergibt sich immerhin noch ein Rückgang von 6,7 Prozent, was dem Rückgang auf dem europäischen Ersatzmarkt für Lkw-Reifen denkbar nahe kommt.
Lkw-Reifenmärkte im freien Fall
|
Okt. 2008 |
Nov. 2008 |
Jan.-Nov. 2008 |
Europa |
-11,4 % |
-36,1 % |
2,5 % |
Europa |
-11,8 % |
-25,7 % |
-6,8 % |
Nordamerika |
-15,6 % |
-25,0 % |
-16,3 % |
Nordamerika |
-12,4 % |
-18,7 % |
-6,7 % |
Brasilien |
13,0 % |
-6,2 % |
17,1 % |
Brasilien |
-10,6 % |
-21,1 % |
18,7 % |
Quelle: Morgan Stanley
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