Kumho investiert weiter in Produkte, die Produktqualität und die Marke

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Fußball ist bei vielen Herstellern ein immer wichtigerer Bestandteil der eigenen Marketingaktivitäten. Über den Sport lässt sich nicht nur Reichweite erzielen und folglich einem überaus breiten Publikum im Stadion, vor den Fernsehern und über andere Kanäle die Vorzüge der eigenen Marke oder die Marke als solche präsentieren. Fußballspiele bieten für Sponsoren auch die Gelegenheit, das Netzwerk mit seinen Kunden im Rahmen von Incentive-Veranstaltungen noch enger zu knüpfen und bei der Gelegenheit gleichzeitig Neues zur Unternehmensstrategie, zum Marketing und zu den Produkten mitzuteilen. Entsprechend viel hatte in diesem Zusammenhang Kumho Tyre kürzlich bei einem Fußballwochenende in London mit seinen europäischen Topkunden zu bereden, stehen doch produktseitig einige Neuentwicklungen vor der Markteinführung und stehen die Zeichen im Konzern bekanntlich insgesamt auf Veränderung.

Kumho Tyre hat sich in den vergangenen zwei Jahren fest als Sponsor im europäischen Spitzenfußball etabliert. Während der südkoreanische Hersteller – dessen Europa-Zentrale im deutschen Offenbach ansässig ist – seit Anfang 2015 „Offizieller Partner des FC Schalke 04“ ist, kamen im Sommer 2016 zwei weitere internationale Spitzenklubs hinzu: Olympique Lyon aus Frankreich und Tottenham Hotspur aus England. Der letztgenannte Klub musste Ende Oktober in der englischen Premier League nicht nur ‚irgendein‘ Spiel bestreiten, sondern musste gegen die Verfolger vom FC Liverpool antreten, und zwar im legendären Wembley-Station in der britischen Hauptstadt, das der Stadtteilverein während des Umbaus seines eigenen Stadions in der White Hart Lane im Norden Londons für seine Heimspiele nutzt. Eine exzellente Gelegenheit, einige der europäischen Topkunden zu einem „spannenden Fußballwochenende mit Emotionen“ einzuladen – fanden auch die Verantwortlichen bei Kumho Tyre Europe.

Dass zu einem entsprechenden Event natürlich nicht nur das Spiel an sich auf dem Programm steht, versteht sich. Kumho Tyre hatte für seine über 100 geladenen Gäste aus dem europäischen Reifengroß- und -einzelhandel darüber hinaus noch einiges Mehr zu bieten. Mit großer Vorfreude hatten viele der Kumho-Tyre-Gäste gerade der Führung durch das weltbekannte Wembley-Stadion entgegengesehen, zählt es doch zu den renommiertesten Adressen des internationalen Fußballs mit unheimlich viel Erinnerungspotenzial – das berühmt-berüchtigte „Wembley-Tor“ von 1966 lässt grüßen, das England im WM-Endspiel gegen Deutschland den Weg zum einzigen bisher erlangten internationalen Fußballtitel eröffnete.

Kumho Tyre ist seit Sommer 2016 Sponsoringpartner des englischen Premier-League-Vereins Tottenham Hotspur Football Club, dessen 4:1-Sieg gegen den FC Liverpool die Gäste des Reifenherstellers kürzlich bestaunen konnten

Kumho Tyre ist seit Sommer 2016 Sponsoringpartner des englischen Premier-League-Vereins Tottenham Hotspur Football Club, dessen 4:1-Sieg gegen den FC Liverpool die Gäste des Reifenherstellers kürzlich bestaunen konnten

Dabei ist das Wembley-Stadion von damals nicht mehr das, was die Kumho-Kunden zu sehen bekamen. Bekanntlich hatte der englische Fußballverband an historischer Stätte von 2003 bis 2007 einen Neubau für 90.000 Zuschauer errichtet, der England nicht nur fußballerisch auf ein neues internationales Niveau hieven, sondern der auch architektonisch von großem Reiz sein sollte. Von Sir Norman Foster entworfen, sticht insbesondere der 133 Meter hohe Bogen heraus, der die Oberkonstruktion mit ihrem beweglichen Dach und ohne im Stadion selbst angebrachte Stützen trägt.

Ebenfalls herausragender Punkt des von Kumho Tyre organisierten Rahmenprogramms: eine Rundfahrt mit dem weltweit als London Eye bekanntem Riesenrad. Im direkten Anschluss daran ging es für die teilnehmenden Reifenhändler auf eine Bootsfahrt über die Themse vorbei an Sehenswürdigkeiten wie dem Parlament mit dem Glockenturm samt „Big Ben“ und dem Tower samt Tower Bridge.

Es sind gerade solche ‚soften‘ Punkte im Rahmenprogramm einer Händlerveranstaltung, die eben dazu angelegt sind, die Beziehungen zwischen den Kumho-Tyre-Verantwortlichen und den europäischen Reifenhändlern zu vertiefen und zu erweitern. Von noch größerem Interesse aber fürs Geschäft sind freilich die offiziellen Programmpunkte. Und gerade in diesem Zusammenhang hatte der Hersteller in London einiges zu berichten.

In seiner Keynote dankte Cheol-Hwan „Charles“ Kim, President von Kumho Tire Europe und Gastgeber der Veranstaltung in London, den anwesenden Reifenhändlern „für ihre Unterstützung“ in diesem Jahr, das unter anderem von vielen Meldungen in der Presse bezüglich des Verkaufs von Kumho-Mehrheitsanteilen geprägt war. Er ging auf den aktuellen Status von Kumho ein und berichtete, dass die großen Gläubiger in Südkorea um die Korea Development Bank (KDB) nun ein neues Topmanagement beim Reifenhersteller installiert haben, an dessen Spitze Kim Jong-Ho steht. Der neue CEO führte das Unternehmen bereits zwischen 2009 bis 2012 durch die erste Phase seiner Restrukturierung nach dem Beginn der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise 2008. Auch diesem neuen Management möchten die Kumho-Tyre-Handelspartner in Europa ihr Vertrauen schenken, warb Europa-Präsident Kim weiter in seiner Keynote. Er versprach, das Geschäft in Europa werde sich auch in Zukunft ähnlich erfolgreich für den Hersteller entwickeln, wie dies in den vergangenen Jahren der Fall gewesen ist – unabhängig von den großen Entwicklungen, die das Unternehmen auf Konzernebene bewegten. Wie Kim im Interview mit der NEUE REIFENZEITUNG betonte, sei ein etwaiger Wechsel des Eigentümers von Kumho Tyre zunächst einmal zweitrangig für das Geschäft in Europa. Man wolle auch weiterhin in das gemeinsame Wachstum in Europa investieren.

Dazu könnte früher oder später freilich auch eine eigene Fabrik auf europäischem Boden gehören, nachdem der südkoreanische Hersteller erst 2016 seine neue Produktionsstätte in den Vereinigten Staaten in Betrieb genommen hat. Auch wenn offiziell niemand die mögliche Entwicklung in Bezug auf eine Kumho-Tyre-Europa-Fabrik kommentieren mochte oder konnte, seien vor dem Hintergrund der Entwicklungen auf Konzernebene wohl schlichtweg noch keine Entscheidungen getroffen worden, so könnte eine Fabrik in Europa schneller kommen, als man denkt. In den vergangenen Wochen hieß es aus verschiedenen Quellen in Südkorea immer wieder, das Unternehmen denke über den Verkauf seiner drei (in die Jahre gekommenen) Reifenfabriken in China nach, um frisches Kapital für die Restrukturierung des Konzerns zu beschaffen. Sollte dies in der Tat geschehen, könnte das bedeuten: Kumho Tyre richtet seinen unternehmerischen Fokus zukünftig von China auf einen anderen Markt – Europa. In seiner Keynote nannte Kim die Europa-Fabrik zumindest schon mal einen „nächsten Schritt“. Jeder sei der Ansicht, „dass wir eine Fabrik in Europa brauchen“, bestätigte er außerdem gegenüber dieser Zeitschrift, auch wenn es natürlich zu etwaigen Plänen offiziell noch nichts zu sagen gebe.

Worüber die Kumho-Tyre-Verantwortlichen aber sehr wohl viel zu sagen hatten und auch viel sagen wollten, betraf die Erweiterung des Produktprogramms. Wie John Thrupp erläuterte, bei Kumho als Marketingdirektor für den britischen Markt zuständig, könnten sich die Kunden in Europa insbesondere auf den neuen Kumho Ecowing ES31 freuen. Der neue, auf Komfort und einen verbesserten Rollwiderstand ausgelegte Pkw-Reifen sei insbesondere für Klein-, Kompakt- und Mittelklassewagen entwickelt worden, so Thrupp weiter. Der neue Ecowing ES31 wird den Ecowing ES01 KH27 schrittweise ablösen und soll in zunächst 38 Größen zwischen 14 und 17 Zoll auf den Markt kommen.

Ebenfalls völlig neu im Sortiment: die Notlaufreifenversion des im vergangenen Jahr eingeführten Kumho Ecsta PS71. Als Kumho Ecsta PS71 XRP kommt der UHP-Reifen jetzt in zunächst 13 Größen auf den europäischen Markt. Der Reifen biete trotz verstärkter Seitenwand ein geringes Gewicht und einen hohen Fahrkomfort, verspricht der Hersteller seinen Kunden in Europa. Der Notlaufreifen verhindere aufgrund neu eingesetzter Mischungskomponenten außerdem einen zu hohen Temperaturaufbau, was sich positiv auf die Laufleistung auswirke.

Ebenfalls neu bei Kumho Tyre: Der Hersteller hat das Line-up seines 2015 eingeführten Kumho Crugen Premium KL33 nun deutlich erweitert. Der OE-erprobte SUV-Reifen ist nun in insgesamt 26 Größen zwischen 15 und 20 Zoll erhältlich und sei „als Premiumprodukt für den SUV-Markt“ entwickelt worden.

Marketingdirektor Dirk Rockendorf zufolge wolle Kumho Tyre auch weiterhin in die Produkte, die Produktqualität und die Marke investieren – wozu auch Fußballsponsoring gehört

Marketingdirektor Dirk Rockendorf zufolge wolle Kumho Tyre auch weiterhin in die Produkte, die Produktqualität und die Marke investieren – wozu auch Fußballsponsoring gehört

Speziell für diesen starken Wachstumsmarkt kündigte der Hersteller darüber hinaus einige weitere Produktinitiativen an. So soll im kommenden Jahr etwa der oben bereits erwähnte Kumho Ecsta PS71 auch in einer speziellen SUV-Version „für maximale Performance“ auf den europäischen Markt kommen. Im Segment darunter soll sich dann der ebenfalls noch in der Entwicklung befindliche Kumho Ecsta HS52 einordnen. Der SUV-Sommerreifen soll ab dem kommenden Jahr in rund 40 Größen zwischen 14 und 18 Zoll auch auf den hiesigen Markt kommen. Aber auch für das SUV-Winterreifensegment plant der Hersteller aus Südkorea für die nähere Zukunft einige Produktneuheiten. Dazu gehört vor allem der WinterCraft SUV WS71 SUV, der den aktuellen Planungen zufolge das Größenspektrum von 15 bis 21 Zoll abdecken und den Kumho I‘Zen RV KC15 ablösen soll. Gleich ein neues Produktsegment will der Hersteller mit der Einführung des neuen WinterCraft SUV Ice WS51 begründen; das Produkt ist Kumhos erster Reifen für die harten nordischen Winter.

Unterdessen erläuterte Dirk Rockendorf, Marketing Director bei Kumho Tire Europe in Offenbach, den über 100 geladenen Gästen die jüngsten Initiativen in Bezug auf Motorsport, Marketing, Reifentests und Sponsoring. Der Hersteller habe mit seinem emotional ansprechenden und auf Vertrauen basierenden Ansatz im Marketing die Marke bereits gut und stark positionieren können. Dabei habe das oben bereits umrissene europäische Fußballsponsoring sehr geholfen, so der Marketingdirektor weiter. Dort könne man Emotionen schüren, sein Image entsprechend gegenüber dem überaus breiten Publikum aufbauen und damit insgesamt Aufmerksamkeit beim Kunden schaffen. Aufmerksamkeit habe Kumho Tyre zuletzt auch durch einige positive Reifentestergebnisse erfahren, wie Rockendorf erläuterte. Man liefere „beste Qualität zu einem vernünftigen Preis“ und wolle auch weiterhin in die Produkte, die Produktqualität und die Marke investieren, versprach der Marketingdirektor abschließend. arno.borchers@reifenpresse.de

 

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