Illegale Altreifenentsorgung: Saftige Strafen für Umweltsünder

llegal entsorgte Altreifen belasten nicht nur die Umwelt, sondern auch die Haushaltskassen. Ihre Bergung und Entsorgung zahlt meist die Allgemeinheit. Viele Gemeinden ächzen unter dieser finanziellen Last, die immer größer wird. Um dem entgegenzuwirken, werden mittlerweile hohe Bußgelder erhoben. Die illegale Altreifenentsorgung ist längst kein Kavaliersdelikt mehr.

Millionen von Altreifen müssen Jahr für Jahr entsorgt werden. In einer fast lückenlosen Verwertungskette kann jeder von ihnen einer neuen Bestimmung zugeführt werden. „Gäbe es die verschiedenen Recycling-Methoden nicht, hätten wir ein ernstes Problem: Gummi verrottet nicht und ein Reifen überdauert mehrere Jahrhunderte. Damit uns der Reifenberg nicht über den Kopf wächst und jeder Altreifen den richtigen Weg geht, muss er in kompetente Hände übergeben werden“, heißt es bei der Initiative Zertifizierte Altreifen Entsorger (ZARE). An dieser Stelle kämen Entsorgungsbetriebe, aber auch Werkstätten und Reifenhändler ins Spiel, „denn sie tragen letztlich die Verantwortung dafür, dass jeder Reifen die richtige Behandlung erfährt“.

Altreifenentsorgung ist ein gutes Geschäft

Die Altreifenentsorgung sei ein wichtiger Teil ihres Geschäfts. „Für die Annahme eines Altreifens können drei bis vier Euro erhoben werden, ein Betrag, der sich während der Reifenwechselsaisons im Frühjahr und Herbst summiert“, heißt es bei ZARE. Mit dieser Entsorgungsgebühr könne ein zertifizierter Altreifenentsorger problemlos beauftragt werden. „Reifen liefern einen wertvollen Rohstoff: Entweder in der stofflichen Verwertung, wo sie zu Gummigranulat verarbeitet werden, dass etwa im Straßenbau zum Einsatz kommt, oder in der thermischen Verarbeitung, wo sie Energie liefern und teurere Brennstoffe ersetzen. Dazu beizutragen, dass diese Verwertungskette nicht reißt, ist demnach nicht nur aus ökologischer Sicht sinnvoll, sondern auch aus wirtschaftlicher Perspektive“, wird in der Mitteilung gemahnt. Illegal entsorgte, sprich in der Landschaft abgeladene Reifen, „kosten bares Geld, denn die Kommunen müssen Bergung und Entsorgung aus der eigenen Tasche bezahlen“. Das bedeute, dass letztlich jeder Steuerzahler für die Gleichgültigkeit und Gedankenlosigkeit Einzelner zur Kasse gebeten werde. In manchen Gemeinden seien die sogenannten wilden Deponien, auf denen sich neben alten Autoreifen auch noch anderer Unrat türmt, zu einem echten wirtschaftlichen Problem geworden, der die notorisch klammen Haushalte belaste. „Um dem entgegenzuwirken, werden mittlerweile empfindliche Bußgelder erhoben“; heißt es weiter.

Die Bundesländer bitten zur Kasse

Die Höhe der Strafen sei von Bundesland zu Bundesland verschieden. Schon die illegale Entsorgung eines einzelnen Reifens kann mit bis zu 300 Euro zu Buche schlagen. Wer große Mengen von Altreifen ablädt, werde sogar mit Bußgeldern im vierstelligen Bereich zur Kasse gebeten. Richtig teuer sei die Umweltsünde in Niedersachsen: Dort kann schon die Entsorgung von fünf Reifen ein Bußgeld von 1.000 Euro nach sich ziehen. Wer mit größeren Mengen erwischt wird, den erwarte eine Strafe von bis zu 25.000 Euro. Aber auch in Sachsen, Bremen oder Rheinland-Pfalz hagele es gesalzene Bußgelder.  cs

 

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