ÖAMTC: Das Anlegen von Schneeketten vorher prüfen

Auf Fahrbahnen mit Schnee haben Fahrzeuge mit Schneeketten einen besseren Halt. Gerade bei stärkeren Steigungen und Gefällestrecken ist dies wichtig. „Normalerweise sind die Ketten auf den Rädern der Antriebsachse zu montieren. Detailinfos dazu findet man immer in der Betriebsanleitung des Fahrzeugs und in der Gebrauchsanweisung der Schneeketten. Damit man im Ernstfall nicht erst nachlesen muss, sollte man sich vorher informieren, wie das Anlegen der Schneeketten beim eigenen Fahrzeug funktioniert, und das ausprobieren – am besten im Trockenen und bei Licht“, rät Steffen Kerbl vom österreichischen Automobil-, Motorrad- und Touringclub (ÖAMTC). Erlaubt sei das Fahren mit Schneeketten nur, wenn die Straße durchgängig oder fast durchgängig mit Schnee oder Eis bedeckt ist. Montiert werden müssten sie immer dann, wenn Schneekettenpflicht herrscht (Hinweisschilder und -anzeigen beachten).

Beim Fahren mit angelegten Ketten auf Schneefahrbahn darf eine Geschwindigkeit von 50 km/h nicht überschreiten werden, heißt es in der Mitteilung. Besondere Vorsicht sei beim Kurvenfahren geboten. „Sind die Schneeketten auf den Vorderreifen montiert, haben die Hinterräder weniger Halt, die Vorderräder greifen hingegen gut. Die Folgen können extrem gefährlich sein, weil das Fahrzeug in Kurven mit dem Heck ausbrechen kann. Wer hier nicht schon im Vorfeld richtig reagiert und gefühlvoll lenkt, bremst und beschleunigt, findet sich im Straßengraben oder Gegenverkehr wieder“, so der ÖAMTC-Techniker. Würden die Ketten beim Hinterradantrieb auf der Hinterachse montiert, sei der Vortrieb gut, „allerdings fährt man bei nicht angepasster Geschwindigeit auch in einer Kurve geradaus weiter, weil die Vorderreifen beim Übertragen der Lenkkräfte auf die Schneefahrbahn überfordert sind“, warnt der ÖAMTC.

ÖAMTC-Tipps zum Anlegen von Schneeketten

  1. Geeigneter Platz: Falls es keinen ausgewiesenen Kettenanlegeplatz gibt, sollte man eine möglichst sichere, ebene Stelle suchen, um die Schneeketten zu montieren. „Kommt man an einer ungünstigen Position zum Stehen, sollte man nachkommende Lenker durch Aufstellen des Pannendreiecks rechtzeitig auf das Hindernis aufmerksam machen“, empfiehlt Kerbl.
  1. Umgang mit ESP: „Wie mit elektronischen Stabilitätshilfen wie ESP umgegangen wird, ist von Fahrzeug zu Fahrzeug verschieden. Die Schneekettenkompatibilität steht in der Betriebsanleitung des Autos“, erklärt der ÖAMTC-Techniker.
  1. Kettenspannung überprüfen: „Nach einigen Metern Fahrt sollte die Kettenspannung überprüft werden. Schlecht montierte, lockere Ketten können gegen das Fahrzeug schlagen und Felgen, Kabelverbindungen zu Sensoren, den Radkasten oder Radaufhängungsteile beschädigen“, warnt Kerbl. cs

 

 

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