Herstellerverband in Indien fordert „dringende Schutzmaßnahmen“ gegen China-Importe

Ähnlich den Märkten in Europa, so leidet auch der indische Reifenmarkt unter den deutlich zunehmenden Reifenimporten aus China. Wurden im Geschäftsjahr 2014 noch monatlich 40.000 Lkw-Reifen von Indien importiert – 40 Prozent davon aus China kommend –, so sind dies im aktuellen Geschäftsjahr bereits 140.000 Lkw-Reifen monatlich, und zwar mit einem Anteil aus China stammender Importe von 94 Prozent. Allein in der ersten Hälfte des aktuellen Geschäftsjahres (begann im April dieses Jahres) seien die Importe um immerhin 30 Prozent gestiegen. Im August haben die USA begonnen, auch auf Lkw-Reifen aus China zusätzliche Zölle zu erhaben, was – so schätzen Beobachter – chinesische Hersteller nach neuen Absatzmärkten suchen lässt. Nun fordert der indische Reifenherstellerverband ATMA (Automotive Tyre Manufacturers Association) von der Politik „dringende Schutzmaßnahmen“ für seine Mitglieder, von denen in den vergangenen Jahren viele gerade in Produktionskapazitäten für Lkw-Reifen investiert haben; in den vergangenen drei bis vier Jahren hätten Hersteller rund 4,8 Milliarden Euro in entsprechende Kapazitäten vor Ort investiert, rechnet der Verband vor. In derselben Zeit seien die Auslastungsgrade in den Werken von 85 auf jetzt 60 bis 65 Prozent abgesackt; Importe würden den heimischen Lkw-Reifenherstellern „deutlichen Schaden“ zufügen, würden mittlerweile doch bereits 40 Prozent der Nachfrage auf dem heimischen Ersatzmarkt durch Importe abgedeckt. Chinesische Hersteller würden ihre Lkw-Reifen in Indien unterhalb der Rohstoffkosten und auch unterhalb der Preise für dieselben Produkte in China anbieten. ab

 

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