ADAC TruckService rät: Richtig reagieren bei Lkw-Bränden

Immer wieder sorgen brennende Lkw für Schlagzeilen und dramatische Bilder quer durch die Republik. Lkw-Brände gehören zu den gefährlichsten Verkehrsereignissen. Durch Hitze und starke Rauchentwicklung droht auch dann Gefahr für Fahrer und andere Verkehrsteilnehmer, wenn der Lastzug kein Gefahrgut geladen hat. „Durch sorgfältige Wartung und einige Vorsichtsmaßnahmen lassen sich die Gefahrenursachen minimieren“, sagt Werner Renz, Geschäftsführer der ADAC TruckService GmbH & Co. KG, Laichingen.

Eine häufige Brandursache sind überhitzte Lkw-Reifen – hervorgerufen durch zu geringen Reifendruck, festsitzende Bremsen oder defekte Radlager. „All dies lässt sich im Zuge regelmäßiger Wartungen oder sorgfältiger Abfahrtskontrollen erkennen“, erklärt Renz. Bricht trotz aller Vorsichtsmaßnahmen ein Feuer am Lkw aus, entscheidet die richtige Reaktion des Fahrers darüber, wie gefährlich es werden kann. Anhalten des Fahrzeugs am Straßenrand, Selbstrettung, gegebenenfalls Bergung von Verletzten, Alarmieren der Feuerwehr, Absichern der Unfallstelle, Löschversuch: Auf den ersten Blick scheint die Vorgehensweise bei einem Lkw-Brand nahezu standardisiert. Doch Gespräche mit Brandschutzexperten zeigen, dass von Fall zu Fall ganz unterschiedliche Vorgehensweisen optimal sind. Fängt beispielsweise ein Reifen Feuer, sollte der Fahrer auf dem Standstreifen weiterfahren, bis sich der brennende Reifen von der Felge gelöst hat – im Schritttempo bei brennenden Vorderreifen. Hält der Fahrer sofort an, greift mit hoher Wahrscheinlichkeit das Feuer auf den Auflieger oder die Zugmaschine über.

Generell gilt: So früh es geht die Feuerwehr alarmieren. Die Leitzentrale wird durch einen strukturierten Fragenkatalog alle Informationen anfordern, die für die Brandbekämpfung benötigt werden: Wichtig ist eine genaue Beschreibung der Fahrzeugposition, auf Autobahnen ist die Fahrrichtung wichtig. Informationen zur Ladung sollte der Fahrer ebenfalls parat haben, vor allem wenn es sich um Gefahrgut handelt. Die Feuerwehr benötigt diese Information nicht nur aus Sicherheitsgründen, sondern auch um das richtige Löschmittel einzusetzen.

Viele Fehler werden bei eigenen Löschversuchen gemacht. Richtig ist: In kurzen Stößen das Feuer von unten nach oben zu bekämpfen – also nicht unkontrolliert den gesamten Inhalt des Feuerlöschers in einem Stoß in die Flammen zu entleeren. Außerdem sollte man immer mit der Windrichtung löschen, um sich nicht giftigen Rauchgasen auszusetzen. Den Umgang mit Feuerlöschern kann und sollte man als Berufskraftfahrer regelmäßig trainieren. Auf die Logistikbranche spezialisierte Seminaranbieter und Brandschutzfirmen bieten entsprechende Kurse an. cs

 

 

 

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