Mercedes-„Reifentrickserei“ in der Formel 1 scheint sich zu bestätigen

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Hatte Sebastian Vettel die Vermutung, dass das Team von Mercedes bei den Formel-1-Rennen irgendwie mit den Reifen trickse, schon nach dem Europa-Grand-Prix in Baku (Aserbaidschan) laut geäußert, so scheint sich dieser Verdacht nun tatsächlich zu erhärten. Denn Auto Motor und Sport (AMS) berichtet, der Rennstall habe einen Weg gefunden, trotz vor dem Rennstart vorgeschriebenen Fülldruckmessung den von Ausrüster Pirelli jeweils vorgegebenen Mindestdruck im Rennen unterschreiten zu können. Daraus resultierten letztlich eine größere Auflagefläche des Gummis und ein Mehr an Walkarbeit des Reifens, was schließlich zu einer schnelleren Erwärmung und einer höheren Haftung führe – also zu einem Vorteil. Um niedrigere Drücke im Rennen zu erreichen, werde demnach vor der eigentlichen Messung das gesamte Umfeld der Reifen (Radträger, Achsen, Bremsen) stark aufgeheizt und durch Zuhilfenahme beispielsweise einer Karbonglocke die Wärme so lange als möglich im System gehalten, um bei der obligatorischen Messung zwar den korrekten Solldruck einzuhalten. Beim Losfahren falle die Temperatur dann aber entsprechend auf das eigentlich „normale“ Niveau, wobei dadurch freilich auch der Druck im Reifeninneren beeinflusst wird bzw. sinkt. AMS rechnet vor, dass bei einem Vorheizen auf bis zu 200 Grad im Vergleich zu den üblichen 100 Grad Celsius einen Minderdruck von etwa einem psi (knapp 0,07 bar) als Vorteil herausspringt. Gleichwohl sei die FIA dem Ganzen schon auf der Spur, um dem zukünftig mit einer Regeländerung rund um den Zeitpunkt der Druckmessung vorzubeugen. cm

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