Nachösterliche Belebung nicht so stark – Pkw-Reifenabsatz weiter unter Vorjahr

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Wie mehr oder weniger erwartet, ist das deutsche Pkw-Reifenersatzgeschäft im Sell-out (Handel an Verbraucher) erst nach Ostern in Schwung gekommen. Aber nicht so stark wie erhofft, sodass der Absatz in der Gesamtbilanz laut der neuesten Statistik des Wirtschaftsverbandes der deutschen Kautschukindustrie (WdK) mit Stand Ende Mai wieder einmal hinter dem des Vorjahres zurückgeblieben ist. Aus dem Blickwinkel der Industrie bzw. in Sachen der Sell-in-Entwicklung (Absatz Industrie an Handel) sieht das Ganze erfreulicher aus.

Denn ungeachtet von einer mit knapp 43 Prozent im April und gut 20 Prozent im Mai deutlich gestiegenen Nachfrage nach Ganzjahresreifen im Sell-out und einem seit Jahresanfang beinahe jeden Monat durchweg höheren Absatz an Winterreifen schlägt bei den „echten“ Sommerreifen erneut ein Minus zu Buche. Mehr noch: Da Ganzjahresreifen trotz einer weiter steigenden Beliebtheit aufseiten der Autofahrer im Vergleich mit den „reinrassigen“ Reifen für die warme Jahreszeit immer noch den kleineren Anteil ausmachen, fällt die Bilanz in der Kombination – Sommerreifen inklusive Allwetterreifen – nach nunmehr fünf Monaten für den Handel hierzulande immer noch negativ aus. Und selbst unter Einbeziehung der zu Beginn des Jahres freilich weniger stark im Fokus des Kundeninteresses stehenden Winterreifen wird daraus nichts Positives.

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Konkret hat sich der Absatz von Sommer- und Ganzjahresreifen für Pkw in Richtung Verbraucher in Summe um ziemlich genau zwischen acht und neun Prozent verringert auf von der NEUE REIFENZEITUNG unter Zugrundelegung der vom WdK nachgezeichneten Entwicklung in Kombination mit Marktzahlen des Bundesverbandes Reifenhandel und Vulkaniseurhandwerk e.V. (BRV) kumuliert geschätzte 11,6 Millionen Einheiten. Demgegenüber ist die Nachfrage nach Pkw-Winterreifen bisher um gut fünf Prozent gestiegen auf jetzt rund 2,8 Millionen Stück. Nichtsdestoweniger zeigt sich der Gesamtabsatz an Pkw-Reifen von Januar bis Mai im Vergleich zum Vorjahreszeitraum damit erneut um etwa sechs Prozent auf 14,4 Millionen Einheiten rückläufig.

Hinsichtlich 4×4-, Offroad- bzw. SUV-Reifen mussten die deutschen Reifenvermarkter demnach ebenfalls eine rückläufige Entwicklung verdauen. Ein Minus von über drei Prozent nach fünf Monaten sollte nach Berechnungen dieser Fachzeitschrift etwa 1,3 Millionen Einheiten entsprechen. Im Segment Nutzfahrzeugreifen war der Trend zweigeteilt: Während leicht mehr als 0,9 Millionen Llkw-Reifen einem etwa viereinhalbprozentigen Minus gleichkommen, legte die Nachfrage nach Lkw-Neureifen in prozentual mehr oder weniger ähnlichem Umfang spiegelbildlich zu auf etwas über 0,6 Millionen Stück. Unter Druck zeigt sich dafür das Geschäft mit runderneuerten Lkw-Reifen, das der WdK neuerdings ebenfalls dokumentiert: Hier wurde von Januar bis Mai demnach ein Stückzahlrückgang im Sell-out in Höhe von gut zehn Prozent beobachtet.

Die Entwicklung im Sell-in zeichnen die Daten der European Tyre and Rubber Manufacturers’ Association (ETRMA) nach: Außer bei Pkw-Sommerreifen (inklusive Ganzjahresreifen), wo ein Minus von fast vier Prozent auf 14,5 Millionen Stück registriert wurde, verzeichneten alle anderen Produktsegmente mehr oder weniger große Zuwächse. Dabei konnte jedoch selbst das über 25-prozentige Plus bei den Pkw-Winterreifen auf beinahe 1,9 Millionen Einheiten nicht verhindern, dass der Absatztrend bei den Pkw-Reifen insgesamt um gut ein Prozent auf in Summe knapp 16,4 Millionen Stück leicht rückläufig war. Bei den 4×4-/Offroadreifen wurde dafür ein Plus von über 13 Prozent auf gut 1,5 Millionen Stück beobachtet, während die Zuwächse bei den Llkw- und Lkw-Neureifen nach den ersten fünf Monaten 2016 bei fast acht respektive gut zwei Prozent liegen. Dies entspricht rund 1,2 Millionen Llkw-Reifen bzw. einer guten halben Million Lkw-Reifen. christian.marx@reifenpresse.de

 

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