Fortsetzung der Metzeler-/Pirelli-Siegesserie bei Motorradreifentests

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Nachdem Metzeler- und Pirelli-Modelle schon die Testsiege bei den von der Zeitschrift Motorrad durchgeführten Produktvergleichen von Enduroreifen, Sportreifen und Tourenreifen einfahren konnten, setzen die aktuellen Reifentests deren Schwesterblattes PS da noch einen drauf. Denn dort wurden für die Juli-Ausgabe des Magazins für eher sportliche Motorradfahrer einerseits dieselben sechs Sportreifen wie bei Motorrad unter die Lupe genommen sowie andererseits noch sechs Slicks für den Pisteneinsatz. Und beim einen wie beim anderen Test hat erneut ein Reifen aus dem Pirelli-Konzern die Nase vorn. Bei den Sportreifen konnte einmal mehr Metzelers „Sportec M7 RR“ der angetretenen Konkurrenz – namentlich Bridgestones „Battlax Hypersport S21“, Contis „Sport Attack 3“, Dunlops „SportSmart²“, Michelins „Pilot Power 3“, Pirellis „Diablo Rosso III“ – die Rücklichter zeigen. Bei den Slicks wurde dafür Pirellis „Diablo Superbike“ Erster gemeinsam mit Bridgestones „Battlax Racing V02“, während sich der „ContiTrack“, die Dunlop-Paarung aus „KR 106“ und „KR 108“ sowie Metzelers „Racetec RR Slick“ und Michelins „Power Slick Ultimate“ um die restlichen Platzierungen balgen mussten.

Dass der „M7 RR“ den PS-Sportreifentest für sich entscheiden konnte, wird damit begründet, dass er sowohl bei Trockenheit (in gleichem Maße wie der „Battlax Hypersport S21“) als auch bei Nässe zu überzeugen wusste, wenngleich es in letzterer Disziplin mit dem „Pilot Power 3“ einen noch besseren Reifen gab. Während also der Bridgestone-Reifen ebenso wie der von Metzeler zum „Testsieger trocken“ gekürt wird und das Michelin-Modell zum „Testsieger nass“, fährt der „Sportec M7 RR“ zudem noch den Gesamtsieg ein mit in Summe 267 von 300 möglichen Punkten. Die vom Motorrad-Test zuvor abweichende Punktezahl rührt dabei freilich daher, dass beide Magazine unterschiedliche Schwerpunkte entsprechend ihrer jeweiligen Leserschaft setzen. „Der ‚M7 RR’ zeigt weder bei trockenen noch nassen Bedingungen Schwächen und kann selbst Rennstrecke richtig gut“, lobt PS die Qualitäten des Metzeler-Reifens. Eine fast genauso ausgewogene Balance zwischen den Trocken- und Nässeeigenschaften ist Pirelli offenbar mit seinem „Diablo Rosso III“ gelungen, der bei den Sportreifen mit 263 Gesamtpunkten auf den zweiten Rang fährt gefolgt vom „Battlax Hypersport S21“ als einer der beiden Drittem mit 258 Punkten. Dessen Stärken lägen „im leichtfüßigen Handling, der messerscharfen Zielgenauigkeit – auch auf der Bremse – und der hohen Stabilität“.

Bei sportlicher Gangart sei der „S21“ daher erste Wahl der PS-Tester. Gleichwohl teilt sich dieser Reifen seinen dritten Rang punktgleich mit dem „Sport Attack 3“. Denn im Nassen hat der Conti-Reifen gegenüber seinem Konkurrenten von Bridgestone leicht die Nase vorn, muss ihn dafür aber im Trockenen vorbeiziehen lassen, unter anderem weil er „bei trockenen Verhältnissen nicht ganz so zackig und zielgenau abwinkelt“. Die Punktedifferenz zum nächstplatzierten „Pilot Power 3“ ist dann jedoch schon etwas größer als zwischen dem Zweiten und den beiden Dritten. Als „Reifen mit großem Unterschied zwischen der Trocken- und Nassperformance“ wird das Michelin-Modell dabei charakterisiert, wobei seine Stärken eindeutig eher auf nasser denn auf trockener Piste zu liegen scheinen. Auf der Rennstrecke werden ihm jedenfalls „vergleichsweise überschaubare Haftungsreserven, geringe Stabilität“ bescheinigt, womit er dennoch vor dem Letzten – Dunlops „SportSmart²“ – rangiert. „Der ‚SportSmart²’ geht 2016 ins dritte Jahr und tut sich schwer gegen die teils brandaktuelle Konkurrenz. Besonders beim sportlichen Fahren kommen die Unterschiede zum Tragen: etwas trägeres Einlenken, nicht so präzise wie die Spitze, spürbares Aufstellmoment beim Bremsen, etwas weniger Grip“, schreibt PS über den Dunlop-Reifen

Bei den Slicks teilen sich der „Battlax Racing V02“ von Bridgestone und der „Diablo Superbike“ aus dem Hause Pirelli den Testsieg: Beide fahren 209 der bei diesem PS-Produktvergleich maximal zu ergatternden 230 Wertungspunkte ein. Zu den Stärken ersteren Modells – „Schwächen kennt er nicht“, heißt es – werden seine Handlingeigenschaften sowie seine Zielgenauigkeit gezählt, während sich der andere durch „spürbar mehr Vortrieb“ bei gleichzeitig „glasklarem Feedback“ zu profilieren wusste und dazu noch seine Haftgrenze frühzeitig ankündige. Dicht hinter den beiden kommt Michelins „Power Slick Ultimate“ mit 207 Punkten über die Ziellinie. Er leite zwar etwas Unruhe ins Fahrwerk, doch würde sich das Ganze noch in akzeptablen Grenzen halten bei dem wie kein anderer der getesteten Reifen „kompromisslos auf Racing ausgelegten (…) Michelin“. Hinter ihm müssen sich die Dunlop-Reifenpaarung und der „Racetec RR Slick“ mit den beiden nächsten Rängen begnügen angesichts 201 respektive 194 auf ihren Konten gesammelter Wertungspunkte, während der „ContiTrack“ etwas abgeschlagen mit 172 Zählern die rote Laterne hält. Er liefere zwar viel Grip, erfordere beim Einlenken aber die meiste Kraft, wird als einer der Gründe dafür genannt. „Dazu beginnt die Fuhre bei voller Attacke zu rühren“, schreibt das Magazin über den Reifen, dessen Rückmeldungen vorn zudem als „etwas schwammig“ charakterisiert werden. christian.marx@reifenpresse.de

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